Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 1. Riga, 1771.

Bild:
<< vorherige Seite
V. Hauptstück.
16°. Wenn B eine Gattung ist, so bedeutet der
Ausdruck jedes B, jede niedrigere Arten und
jede Indiuidua, so darunter gehören. Denn
alle diese sind B.
17°. Hingegen bedeutet der Ausdruck: Etliche B,
nicht jede, sondern nur etliche dieser Arten, oder
gar nur einige unter B gehörende Indiuidua.
18°. Die Arten einer Gattung schließen einander
aus, oder eine ist nicht die andere. Denn jede
hat ihre eigene Merkmale, welche den Unter-
schied der Art ausmachen.
19°. Die nächsten Arten einer Gattung zusammen
genommen, haben mit der Gattung selbst eine
gleiche Ausdehnung, oder es gehören weder
mehr noch minder Indiuidua unter die Gattung,
als zusammen genommen unter ihre nächste Ar-
ten gehören.
20°. Was die eigenen Merkmale einer Art oder
einer Gattung hat, gehöret unter dieselbe. Was
sie aber nicht hat, oder auch nur nicht alle hat,
gehöret nicht unter dieselbe.
21°. Was unter eine Gattung gehöret, und man
weiß, daß es auch nur eines von den eigenen
Merkmalen einer ihren nächsten Arten hat, das
gehöret unter diese nächste Art, und hat ihre
übrigen eigenen Merkmale ebenfalls, wenn deren
mehrere sind.
22°. Wenn A unter eine der Arten von der Gat-
tung B gehöret, so sind etliche B, A, und etliche B
sind nicht A.
23°. Hinwiederum wenn nur etliche B, A sind: so ge-
höret A unter eine der Arten von der Gattung B.
24°. Was unter eine der Arten einer Gattung ge-
höret, das gehöret nicht unter eine ihrer Neben-
arten,
V. Hauptſtuͤck.
16°. Wenn B eine Gattung iſt, ſo bedeutet der
Ausdruck jedes B, jede niedrigere Arten und
jede Indiuidua, ſo darunter gehoͤren. Denn
alle dieſe ſind B.
17°. Hingegen bedeutet der Ausdruck: Etliche B,
nicht jede, ſondern nur etliche dieſer Arten, oder
gar nur einige unter B gehoͤrende Indiuidua.
18°. Die Arten einer Gattung ſchließen einander
aus, oder eine iſt nicht die andere. Denn jede
hat ihre eigene Merkmale, welche den Unter-
ſchied der Art ausmachen.
19°. Die naͤchſten Arten einer Gattung zuſammen
genommen, haben mit der Gattung ſelbſt eine
gleiche Ausdehnung, oder es gehoͤren weder
mehr noch minder Indiuidua unter die Gattung,
als zuſammen genommen unter ihre naͤchſte Ar-
ten gehoͤren.
20°. Was die eigenen Merkmale einer Art oder
einer Gattung hat, gehoͤret unter dieſelbe. Was
ſie aber nicht hat, oder auch nur nicht alle hat,
gehoͤret nicht unter dieſelbe.
21°. Was unter eine Gattung gehoͤret, und man
weiß, daß es auch nur eines von den eigenen
Merkmalen einer ihren naͤchſten Arten hat, das
gehoͤret unter dieſe naͤchſte Art, und hat ihre
uͤbrigen eigenen Merkmale ebenfalls, wenn deren
mehrere ſind.
22°. Wenn A unter eine der Arten von der Gat-
tung B gehoͤret, ſo ſind etliche B, A, und etliche B
ſind nicht A.
23°. Hinwiederum wenn nur etliche B, A ſind: ſo ge-
hoͤret A unter eine der Arten von der Gattung B.
24°. Was unter eine der Arten einer Gattung ge-
hoͤret, das gehoͤret nicht unter eine ihrer Neben-
arten,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0176" n="140"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">V.</hi> Haupt&#x017F;tu&#x0364;ck.</hi> </fw><lb/>
            <list>
              <item>16°. Wenn <hi rendition="#aq">B</hi> eine Gattung i&#x017F;t, &#x017F;o bedeutet der<lb/>
Ausdruck <hi rendition="#fr">jedes</hi> <hi rendition="#aq">B,</hi> jede niedrigere Arten und<lb/>
jede <hi rendition="#aq">Indiuidua,</hi> &#x017F;o darunter geho&#x0364;ren. Denn<lb/>
alle die&#x017F;e &#x017F;ind <hi rendition="#aq">B.</hi></item><lb/>
              <item>17°. Hingegen bedeutet der Ausdruck: <hi rendition="#fr">Etliche</hi> <hi rendition="#aq">B,</hi><lb/>
nicht jede, &#x017F;ondern nur etliche die&#x017F;er Arten, oder<lb/>
gar nur einige unter <hi rendition="#aq">B</hi> geho&#x0364;rende <hi rendition="#aq">Indiuidua.</hi></item><lb/>
              <item>18°. Die Arten einer Gattung &#x017F;chließen einander<lb/>
aus, oder eine i&#x017F;t nicht die andere. Denn jede<lb/>
hat ihre eigene Merkmale, welche den Unter-<lb/>
&#x017F;chied der Art ausmachen.</item><lb/>
              <item>19°. Die na&#x0364;ch&#x017F;ten Arten einer Gattung zu&#x017F;ammen<lb/>
genommen, haben mit der Gattung &#x017F;elb&#x017F;t eine<lb/>
gleiche Ausdehnung, oder es geho&#x0364;ren weder<lb/>
mehr noch minder <hi rendition="#aq">Indiuidua</hi> unter die Gattung,<lb/>
als zu&#x017F;ammen genommen unter ihre na&#x0364;ch&#x017F;te Ar-<lb/>
ten geho&#x0364;ren.</item><lb/>
              <item>20°. Was die eigenen Merkmale einer Art oder<lb/>
einer Gattung hat, geho&#x0364;ret unter die&#x017F;elbe. Was<lb/>
&#x017F;ie aber nicht hat, oder auch nur nicht alle hat,<lb/>
geho&#x0364;ret nicht unter die&#x017F;elbe.</item><lb/>
              <item>21°. Was unter eine Gattung geho&#x0364;ret, und man<lb/>
weiß, daß es auch nur eines von den eigenen<lb/>
Merkmalen einer ihren na&#x0364;ch&#x017F;ten Arten hat, das<lb/>
geho&#x0364;ret unter die&#x017F;e na&#x0364;ch&#x017F;te Art, und hat ihre<lb/>
u&#x0364;brigen eigenen Merkmale ebenfalls, wenn deren<lb/>
mehrere &#x017F;ind.</item><lb/>
              <item>22°. Wenn <hi rendition="#aq">A</hi> unter eine der Arten von der Gat-<lb/>
tung <hi rendition="#aq">B</hi> geho&#x0364;ret, &#x017F;o &#x017F;ind etliche <hi rendition="#aq">B, A,</hi> und etliche <hi rendition="#aq">B</hi><lb/>
&#x017F;ind nicht <hi rendition="#aq">A.</hi></item><lb/>
              <item>23°. Hinwiederum wenn nur etliche <hi rendition="#aq">B, A</hi> &#x017F;ind: &#x017F;o ge-<lb/>
ho&#x0364;ret <hi rendition="#aq">A</hi> unter eine der Arten von der Gattung <hi rendition="#aq">B.</hi></item><lb/>
              <item>24°. Was unter eine der Arten einer Gattung ge-<lb/>
ho&#x0364;ret, das geho&#x0364;ret nicht unter eine ihrer Neben-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">arten,</fw><lb/></item>
            </list>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[140/0176] V. Hauptſtuͤck. 16°. Wenn B eine Gattung iſt, ſo bedeutet der Ausdruck jedes B, jede niedrigere Arten und jede Indiuidua, ſo darunter gehoͤren. Denn alle dieſe ſind B. 17°. Hingegen bedeutet der Ausdruck: Etliche B, nicht jede, ſondern nur etliche dieſer Arten, oder gar nur einige unter B gehoͤrende Indiuidua. 18°. Die Arten einer Gattung ſchließen einander aus, oder eine iſt nicht die andere. Denn jede hat ihre eigene Merkmale, welche den Unter- ſchied der Art ausmachen. 19°. Die naͤchſten Arten einer Gattung zuſammen genommen, haben mit der Gattung ſelbſt eine gleiche Ausdehnung, oder es gehoͤren weder mehr noch minder Indiuidua unter die Gattung, als zuſammen genommen unter ihre naͤchſte Ar- ten gehoͤren. 20°. Was die eigenen Merkmale einer Art oder einer Gattung hat, gehoͤret unter dieſelbe. Was ſie aber nicht hat, oder auch nur nicht alle hat, gehoͤret nicht unter dieſelbe. 21°. Was unter eine Gattung gehoͤret, und man weiß, daß es auch nur eines von den eigenen Merkmalen einer ihren naͤchſten Arten hat, das gehoͤret unter dieſe naͤchſte Art, und hat ihre uͤbrigen eigenen Merkmale ebenfalls, wenn deren mehrere ſind. 22°. Wenn A unter eine der Arten von der Gat- tung B gehoͤret, ſo ſind etliche B, A, und etliche B ſind nicht A. 23°. Hinwiederum wenn nur etliche B, A ſind: ſo ge- hoͤret A unter eine der Arten von der Gattung B. 24°. Was unter eine der Arten einer Gattung ge- hoͤret, das gehoͤret nicht unter eine ihrer Neben- arten,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic01_1771
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic01_1771/176
Zitationshilfe: Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 1. Riga, 1771, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic01_1771/176>, abgerufen am 17.05.2024.