Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 1. Riga, 1771.IV. Hauptstück. Grundsätze a) Daher läßt sich einerley Solides nicht zugleich an verschiedenem Orte, noch verschtedenes Solides zugleich an ei- nem Orte gedenken, (§. 103. Ax. 5. 6.). b) Hiebey ist demnach eine nothwendige Verschiedenheit. IV°. Das Solide in Absicht auf die Kraft. 1°. Die Kraft hat keine bestimmte Einheit, (§. 98. Axiom. 1.). a) Demnach kann sie der Größe, Stärke und Dauer nach gleich oder ungleich angenommen werden, (§. 101. Post. 1.). 2°. Eine Kraft kann nicht zugleich vielfach angewandt werden, (§. 98. Axiom. 3.). a) Daher ist hier eine nothwendige Ver- schiedenheit, der Zahl, der Zeit und dem Orte nach. V°. Das Solide, in Absicht auf die Bewegung. 1°. Die Bewegung hat, in Absicht auf die Rich- tung und Geschwindigkeit und Dauer, jede beliebige Bestimmung, (§. 85. Ax. 1. Postul. 1. 2. 3. 4. §. 101. Postul. 2.). a) Demnach bleibt hier in Absicht auf die Aehnlichkeit und Verschiedenheit jede Auswahl. Und zwar b) mit der einigen Einschränkung, daß ei- nerley Solides sich nicht zugleich an mehrern Orten, noch verschiedenes Solides an einerley Ort zugleich be- wegen oder seyn könne, (§. 94. Axiom. 3. §. 103. Axiom. 5. 6.). VI°. Das
IV. Hauptſtuͤck. Grundſaͤtze α) Daher laͤßt ſich einerley Solides nicht zugleich an verſchiedenem Orte, noch verſchtedenes Solides zugleich an ei- nem Orte gedenken, (§. 103. Ax. 5. 6.). β) Hiebey iſt demnach eine nothwendige Verſchiedenheit. IV°. Das Solide in Abſicht auf die Kraft. 1°. Die Kraft hat keine beſtimmte Einheit, (§. 98. Axiom. 1.). α) Demnach kann ſie der Groͤße, Staͤrke und Dauer nach gleich oder ungleich angenommen werden, (§. 101. Poſt. 1.). 2°. Eine Kraft kann nicht zugleich vielfach angewandt werden, (§. 98. Axiom. 3.). α) Daher iſt hier eine nothwendige Ver- ſchiedenheit, der Zahl, der Zeit und dem Orte nach. V°. Das Solide, in Abſicht auf die Bewegung. 1°. Die Bewegung hat, in Abſicht auf die Rich- tung und Geſchwindigkeit und Dauer, jede beliebige Beſtimmung, (§. 85. Ax. 1. Poſtul. 1. 2. 3. 4. §. 101. Poſtul. 2.). α) Demnach bleibt hier in Abſicht auf die Aehnlichkeit und Verſchiedenheit jede Auswahl. Und zwar β) mit der einigen Einſchraͤnkung, daß ei- nerley Solides ſich nicht zugleich an mehrern Orten, noch verſchiedenes Solides an einerley Ort zugleich be- wegen oder ſeyn koͤnne, (§. 94. Axiom. 3. §. 103. Axiom. 5. 6.). VI°. Das
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <list> <item> <list> <item> <pb facs="#f0152" n="116"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">IV.</hi> Hauptſtuͤck. Grundſaͤtze</hi> </fw><lb/> <list> <item>α) Daher laͤßt ſich <hi rendition="#fr">einerley</hi> Solides nicht<lb/><hi rendition="#fr">zugleich</hi> an <hi rendition="#fr">verſchiedenem</hi> Orte, noch<lb/><hi rendition="#fr">verſchtedenes</hi> Solides <hi rendition="#fr">zugleich</hi> an <hi rendition="#fr">ei-<lb/> nem</hi> Orte gedenken, (§. 103. <hi rendition="#aq">Ax.</hi> 5. 6.).</item><lb/> <item>β) Hiebey iſt demnach eine <hi rendition="#fr">nothwendige<lb/> Verſchiedenheit.</hi></item> </list> </item> </list> </item><lb/> <item><hi rendition="#aq">IV°.</hi> Das <hi rendition="#fr">Solide</hi> in Abſicht auf die <hi rendition="#fr">Kraft.</hi><lb/><list><item>1°. Die Kraft hat keine beſtimmte Einheit,<lb/> (§. 98. <hi rendition="#aq">Axiom.</hi> 1.).<lb/><list><item>α) Demnach kann ſie der Groͤße, Staͤrke<lb/> und Dauer nach <hi rendition="#fr">gleich</hi> oder <hi rendition="#fr">ungleich</hi><lb/> angenommen werden, (§. 101. <hi rendition="#aq">Poſt.</hi> 1.).</item></list></item><lb/><item>2°. Eine Kraft kann nicht <hi rendition="#fr">zugleich vielfach</hi><lb/> angewandt werden, (§. 98. <hi rendition="#aq">Axiom.</hi> 3.).<lb/><list><item>α) Daher iſt hier eine <hi rendition="#fr">nothwendige Ver-<lb/> ſchiedenheit,</hi> der Zahl, der Zeit und<lb/> dem Orte nach.</item></list></item></list></item><lb/> <item><hi rendition="#aq">V°.</hi> Das <hi rendition="#fr">Solide,</hi> in Abſicht auf die <hi rendition="#fr">Bewegung.</hi><lb/><list><item>1°. Die Bewegung hat, in Abſicht auf die Rich-<lb/> tung und Geſchwindigkeit und Dauer,<lb/> jede beliebige Beſtimmung, (§. 85. <hi rendition="#aq">Ax. 1.<lb/> Poſtul. 1. 2. 3. 4. §. 101. Poſtul.</hi> 2.).<lb/><list><item>α) Demnach bleibt hier in Abſicht auf die<lb/><hi rendition="#fr">Aehnlichkeit</hi> und <hi rendition="#fr">Verſchiedenheit<lb/> jede Auswahl.</hi> Und zwar</item><lb/><item>β) mit der einigen Einſchraͤnkung, daß <hi rendition="#fr">ei-<lb/> nerley</hi> Solides ſich nicht <hi rendition="#fr">zugleich</hi> an<lb/><hi rendition="#fr">mehrern</hi> Orten, noch <hi rendition="#fr">verſchiedenes</hi><lb/> Solides an <hi rendition="#fr">einerley</hi> Ort <hi rendition="#fr">zugleich</hi> be-<lb/> wegen oder ſeyn koͤnne, (§. 94. <hi rendition="#aq">Axiom. 3.<lb/> §. 103. Axiom.</hi> 5. 6.).</item></list></item></list></item> </list><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">VI°.</hi> Das</fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [116/0152]
IV. Hauptſtuͤck. Grundſaͤtze
α) Daher laͤßt ſich einerley Solides nicht
zugleich an verſchiedenem Orte, noch
verſchtedenes Solides zugleich an ei-
nem Orte gedenken, (§. 103. Ax. 5. 6.).
β) Hiebey iſt demnach eine nothwendige
Verſchiedenheit.
IV°. Das Solide in Abſicht auf die Kraft.
1°. Die Kraft hat keine beſtimmte Einheit,
(§. 98. Axiom. 1.).
α) Demnach kann ſie der Groͤße, Staͤrke
und Dauer nach gleich oder ungleich
angenommen werden, (§. 101. Poſt. 1.).
2°. Eine Kraft kann nicht zugleich vielfach
angewandt werden, (§. 98. Axiom. 3.).
α) Daher iſt hier eine nothwendige Ver-
ſchiedenheit, der Zahl, der Zeit und
dem Orte nach.
V°. Das Solide, in Abſicht auf die Bewegung.
1°. Die Bewegung hat, in Abſicht auf die Rich-
tung und Geſchwindigkeit und Dauer,
jede beliebige Beſtimmung, (§. 85. Ax. 1.
Poſtul. 1. 2. 3. 4. §. 101. Poſtul. 2.).
α) Demnach bleibt hier in Abſicht auf die
Aehnlichkeit und Verſchiedenheit
jede Auswahl. Und zwar
β) mit der einigen Einſchraͤnkung, daß ei-
nerley Solides ſich nicht zugleich an
mehrern Orten, noch verſchiedenes
Solides an einerley Ort zugleich be-
wegen oder ſeyn koͤnne, (§. 94. Axiom. 3.
§. 103. Axiom. 5. 6.).
VI°. Das
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |