Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 1. Riga, 1771.und Forderungen der Jdentität. stellen lassen, sind ähnlich, und zwar, so weit dieJdentität der Vorstellung oder die Aehnlichkeit der Fälle reicht. Die gemeinsamern Merkmaale oder Be- stimmungen solcher ähnlichen Fälle machen immer einen allgemeinen Begriff aus, statt dessen, weil man ihn noch nicht besonders herausgenommen noch benennet hat, die Analogie gebraucht wird. Auf diese Art sind die meisten abstracten Begriffe Anfangs Analogien gewesen. Die Erheblichkeit der Analogie werden wir durch folgende Sätze anzei- gen und näher bestimmen. 1°. Die Analogie oder der ähnliche Fall beweist die Möglichkeit des fürgegebenen Falls, so weit die Aehnlichkeit geht. 2°. Die Analogie oder die Aehnlichkeit mehrerer Fälle bahnt den Weg, ein allgemeines Gesetz oder mehrere zu vermuthen, aufzusuchen und zu bestimmen. 3°. Jn dem Beweise eines ähnlichen Falles liegt öfters der Beweis des fürgegebenen Falles, und zwar nothwendig, so oft dieser Beweis sich nicht auf die Jndividualien des erstern gründet. Auf diese Art geben auch Fa- beln Beweise. 4°. Die Analogie giebt Anlaß zu Versuchen und zu Reductionen. 5°. Die Analogie behält das Allgemeine der Form bey geänderter Materie oder Sache. 6°. Die Analogie ersetzet die Mängel der Sprache und allgemeiner Wörter, indem sie das Ter- tium comparationis angiebt. 7°. Die Analogie ist zur schicklichen Benennung der Dinge der Jntellectualwelt schlechthin un- entbehrlich. 8°. Die G 4
und Forderungen der Jdentitaͤt. ſtellen laſſen, ſind aͤhnlich, und zwar, ſo weit dieJdentitaͤt der Vorſtellung oder die Aehnlichkeit der Faͤlle reicht. Die gemeinſamern Merkmaale oder Be- ſtimmungen ſolcher aͤhnlichen Faͤlle machen immer einen allgemeinen Begriff aus, ſtatt deſſen, weil man ihn noch nicht beſonders herausgenommen noch benennet hat, die Analogie gebraucht wird. Auf dieſe Art ſind die meiſten abſtracten Begriffe Anfangs Analogien geweſen. Die Erheblichkeit der Analogie werden wir durch folgende Saͤtze anzei- gen und naͤher beſtimmen. 1°. Die Analogie oder der aͤhnliche Fall beweiſt die Moͤglichkeit des fuͤrgegebenen Falls, ſo weit die Aehnlichkeit geht. 2°. Die Analogie oder die Aehnlichkeit mehrerer Faͤlle bahnt den Weg, ein allgemeines Geſetz oder mehrere zu vermuthen, aufzuſuchen und zu beſtimmen. 3°. Jn dem Beweiſe eines aͤhnlichen Falles liegt oͤfters der Beweis des fuͤrgegebenen Falles, und zwar nothwendig, ſo oft dieſer Beweis ſich nicht auf die Jndividualien des erſtern gruͤndet. Auf dieſe Art geben auch Fa- beln Beweiſe. 4°. Die Analogie giebt Anlaß zu Verſuchen und zu Reductionen. 5°. Die Analogie behaͤlt das Allgemeine der Form bey geaͤnderter Materie oder Sache. 6°. Die Analogie erſetzet die Maͤngel der Sprache und allgemeiner Woͤrter, indem ſie das Ter- tium comparationis angiebt. 7°. Die Analogie iſt zur ſchicklichen Benennung der Dinge der Jntellectualwelt ſchlechthin un- entbehrlich. 8°. Die G 4
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und Forderungen der Jdentitaͤt.
ſtellen laſſen, ſind aͤhnlich, und zwar, ſo weit die
Jdentitaͤt der Vorſtellung oder die Aehnlichkeit der
Faͤlle reicht. Die gemeinſamern Merkmaale oder Be-
ſtimmungen ſolcher aͤhnlichen Faͤlle machen immer
einen allgemeinen Begriff aus, ſtatt deſſen, weil
man ihn noch nicht beſonders herausgenommen noch
benennet hat, die Analogie gebraucht wird. Auf
dieſe Art ſind die meiſten abſtracten Begriffe
Anfangs Analogien geweſen. Die Erheblichkeit
der Analogie werden wir durch folgende Saͤtze anzei-
gen und naͤher beſtimmen.
1°. Die Analogie oder der aͤhnliche Fall beweiſt die
Moͤglichkeit des fuͤrgegebenen Falls, ſo weit
die Aehnlichkeit geht.
2°. Die Analogie oder die Aehnlichkeit mehrerer
Faͤlle bahnt den Weg, ein allgemeines Geſetz
oder mehrere zu vermuthen, aufzuſuchen und
zu beſtimmen.
3°. Jn dem Beweiſe eines aͤhnlichen Falles liegt
oͤfters der Beweis des fuͤrgegebenen Falles,
und zwar nothwendig, ſo oft dieſer Beweis
ſich nicht auf die Jndividualien des erſtern
gruͤndet. Auf dieſe Art geben auch Fa-
beln Beweiſe.
4°. Die Analogie giebt Anlaß zu Verſuchen und
zu Reductionen.
5°. Die Analogie behaͤlt das Allgemeine der Form
bey geaͤnderter Materie oder Sache.
6°. Die Analogie erſetzet die Maͤngel der Sprache
und allgemeiner Woͤrter, indem ſie das Ter-
tium comparationis angiebt.
7°. Die Analogie iſt zur ſchicklichen Benennung
der Dinge der Jntellectualwelt ſchlechthin un-
entbehrlich.
8°. Die
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