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Kurz, Hermann: Die beiden Tubus. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 18. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 149–277. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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stauchung am Metall abgerechnet, keine Verletzung davongetragen habe. "Ein merkwürdiges Beispiel von Rettung durch Schwimmen!" hatte der Pfarrer von Y . . . burg hinzugefügt.

Zum dritten Mal hatten die Briefe sich gekreuzt.

Glücklicherweise fiel jetzt bessere Witterung ein, und es schlug die Stunde des Wiedersehens. Da bezog der Pfarrer von A . . . berg seinen Posten mit einem mächtigen Briefe in der Hand, auf den ein beinahe tellergroßes Siegel gedruckt war. Er hielt ihn hoch und holte mit einer kühnen Bewegung aus, als ob er ihn geradewegs in Einem Schwung über Hügel und Thäler dem ebenfalls präsenten Gegenseher zuschleudern wollte, der auch alsbald die Hand ausstreckte, wie um den Brief aufzufangen. Er aber zog den Brief zurück und steckte ihn in die Botentasche, die seine Frau neben ihm zum Fenster herausbot, worauf er mit einer Handbewegung andeutete, daß der Brief nunmehr ungesäumt seiner Bestimmung entgegengehen werde.

Der Pfarrer von Y ... burg telegraphirte sogleich zurück, daß ihm der Rebus vollkommen klar gewesen sei. Er verließ das Fenster auf einen Augenblick und war sofort wieder mit einem symbolischen Blatt Papier zur Stelle, das er, nachdem er es gleichfalls in die Höhe gehalten hatte, langsam in seiner Brusttasche begrub. Hiedurch versinnlichte er die Erwiderung, daß er seinerseits mit Absendung eines Briefes zuwarten

stauchung am Metall abgerechnet, keine Verletzung davongetragen habe. „Ein merkwürdiges Beispiel von Rettung durch Schwimmen!“ hatte der Pfarrer von Y . . . burg hinzugefügt.

Zum dritten Mal hatten die Briefe sich gekreuzt.

Glücklicherweise fiel jetzt bessere Witterung ein, und es schlug die Stunde des Wiedersehens. Da bezog der Pfarrer von A . . . berg seinen Posten mit einem mächtigen Briefe in der Hand, auf den ein beinahe tellergroßes Siegel gedruckt war. Er hielt ihn hoch und holte mit einer kühnen Bewegung aus, als ob er ihn geradewegs in Einem Schwung über Hügel und Thäler dem ebenfalls präsenten Gegenseher zuschleudern wollte, der auch alsbald die Hand ausstreckte, wie um den Brief aufzufangen. Er aber zog den Brief zurück und steckte ihn in die Botentasche, die seine Frau neben ihm zum Fenster herausbot, worauf er mit einer Handbewegung andeutete, daß der Brief nunmehr ungesäumt seiner Bestimmung entgegengehen werde.

Der Pfarrer von Y ... burg telegraphirte sogleich zurück, daß ihm der Rebus vollkommen klar gewesen sei. Er verließ das Fenster auf einen Augenblick und war sofort wieder mit einem symbolischen Blatt Papier zur Stelle, das er, nachdem er es gleichfalls in die Höhe gehalten hatte, langsam in seiner Brusttasche begrub. Hiedurch versinnlichte er die Erwiderung, daß er seinerseits mit Absendung eines Briefes zuwarten

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[0039] stauchung am Metall abgerechnet, keine Verletzung davongetragen habe. „Ein merkwürdiges Beispiel von Rettung durch Schwimmen!“ hatte der Pfarrer von Y . . . burg hinzugefügt. Zum dritten Mal hatten die Briefe sich gekreuzt. Glücklicherweise fiel jetzt bessere Witterung ein, und es schlug die Stunde des Wiedersehens. Da bezog der Pfarrer von A . . . berg seinen Posten mit einem mächtigen Briefe in der Hand, auf den ein beinahe tellergroßes Siegel gedruckt war. Er hielt ihn hoch und holte mit einer kühnen Bewegung aus, als ob er ihn geradewegs in Einem Schwung über Hügel und Thäler dem ebenfalls präsenten Gegenseher zuschleudern wollte, der auch alsbald die Hand ausstreckte, wie um den Brief aufzufangen. Er aber zog den Brief zurück und steckte ihn in die Botentasche, die seine Frau neben ihm zum Fenster herausbot, worauf er mit einer Handbewegung andeutete, daß der Brief nunmehr ungesäumt seiner Bestimmung entgegengehen werde. Der Pfarrer von Y ... burg telegraphirte sogleich zurück, daß ihm der Rebus vollkommen klar gewesen sei. Er verließ das Fenster auf einen Augenblick und war sofort wieder mit einem symbolischen Blatt Papier zur Stelle, das er, nachdem er es gleichfalls in die Höhe gehalten hatte, langsam in seiner Brusttasche begrub. Hiedurch versinnlichte er die Erwiderung, daß er seinerseits mit Absendung eines Briefes zuwarten

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T14:08:57Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T14:08:57Z)

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Zitationshilfe: Kurz, Hermann: Die beiden Tubus. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 18. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 149–277. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kurz_tubus_1910/39>, abgerufen am 28.11.2024.