Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679.ANTHONII NERI Erstes Buch/ kommen/ welche auch sonst nur Knobloch-grün genennet wird; solche/nachdem sie wohl umbgerühret worden/ kan nach Verfliessung 24. Stunden/ alsdenn verarbeitet werden; Jedoch ist/ wie gedacht/ das Umbrühren nicht zu vergessen: Denn die Farben gern auff den Bo- den zu seyn pflegen/ und sind dahero in dem Topff obenauff gemeinig- lich etwas schwächer: Diese grüne Farbe habe ich zu Pisis offtermals/ allezeit aber gar schön bereitet/ solches werden auch alle die jenigen thun können/ welche deme/ wie wir hier oben auffgezeichnet/ fleißig nachfol- gen werden. Das 33. Capitel. Eine schönere grüne Farbe/ als die vorhergehende. WEr die grüne Farbe/ noch schöner und gläntzender/ als die vorher- Das 34. Capitel. Eine wunder-schöne grüne Farb. Man
ANTHONII NERI Erſtes Buch/ kommen/ welche auch ſonſt nur Knobloch-gruͤn genennet wird; ſolche/nachdem ſie wohl umbgeruͤhret worden/ kan nach Verflieſſung 24. Stunden/ alsdenn verarbeitet werden; Jedoch iſt/ wie gedacht/ das Umbruͤhren nicht zu vergeſſen: Denn die Farben gern auff den Bo- den zu ſeyn pflegen/ und ſind dahero in dem Topff obenauff gemeinig- lich etwas ſchwaͤcher: Dieſe gruͤne Farbe habe ich zu Piſis offtermals/ allezeit aber gar ſchoͤn bereitet/ ſolches werden auch alle die jenigen thun koͤnnen/ welche deme/ wie wir hier oben auffgezeichnet/ fleißig nachfol- gen werden. Das 33. Capitel. Eine ſchoͤnere gruͤne Farbe/ als die vorhergehende. WEr die gruͤne Farbe/ noch ſchoͤner und glaͤntzender/ als die vorher- Das 34. Capitel. Eine wunder-ſchoͤne gruͤne Farb. Man
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ANTHONII NERI Erſtes Buch/
kommen/ welche auch ſonſt nur Knobloch-gruͤn genennet wird; ſolche/
nachdem ſie wohl umbgeruͤhret worden/ kan nach Verflieſſung 24.
Stunden/ alsdenn verarbeitet werden; Jedoch iſt/ wie gedacht/ das
Umbruͤhren nicht zu vergeſſen: Denn die Farben gern auff den Bo-
den zu ſeyn pflegen/ und ſind dahero in dem Topff obenauff gemeinig-
lich etwas ſchwaͤcher: Dieſe gruͤne Farbe habe ich zu Piſis offtermals/
allezeit aber gar ſchoͤn bereitet/ ſolches werden auch alle die jenigen thun
koͤnnen/ welche deme/ wie wir hier oben auffgezeichnet/ fleißig nachfol-
gen werden.
Das 33. Capitel.
Eine ſchoͤnere gruͤne Farbe/ als die vorhergehende.
WEr die gruͤne Farbe/ noch ſchoͤner und glaͤntzender/ als die vorher-
gehende/ verlanget/ der nehme des Cryſtallinen-Glaſes/ welches/
zu Verzehrung des Saltzes/ etlich mal ins Waſſer geworffen worden/
und keine Magneſie bey ſich habe; Zu dieſem Cryſtall ſoll man die Helff-
te des gemeinen und weiſſen Glaſes thun/ ſolches nemlich/ welches auch
keine Magneſie bey ſich habe; wenn dieſe beyde wohl vermiſchet/ gefloſ-
ſen/ und gereiniget ſind/ ſo nimm zu 100. Pfund/ 2½. Pfund des drey-
mal calcinirten Pulvers/ aus den Kupffer-Blechen (wie im 25. Capitel
davon berichtet worden) und 4. Loth Croci Martis, welcher/ nach Laut
des 16. Capitels/ mit Schweſel gecalciniret und reverberiret worden
iſt/ ſolches alles/ nach obiger Anleitung/ wohl vermiſchet/ ſetze dem 100.
Pfunden Glas zu/ und verfahre ferner/ wie im vorhergehenden: Die
Farbe kan man nach Gutbeduͤncken vermehren oder ſchwaͤchen; Jm
Fall ſie etwas blaulicht waͤre/ kan nur gar ein weniges/ vom obgedachten
Croco Martis hinzu gethan/ und das Glas nicht anders/ als die andere
gruͤne Farbe/ verarbeitet werden; ſo wirſt du eine vortreffliche Pim-
penell-gruͤne Farbe haben: Dieſe Farb habe ich zu Piſis offt und viel-
mals mit gutem Succeß gemacht: Man muß aber ſonderlich gute Acht
darauff haben/ daß die Kupffer-Schlacken oder Hammerſchlag/ allezeit
wohl gepræpariret ſind/ ſo man anders gute und ſchoͤne Farben haben
will.
Das 34. Capitel.
Eine wunder-ſchoͤne gruͤne Farb.
Man
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