Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679.Eine nutzbare Flaschen-Forme L. Ein Pferd geapffelt zu machen. Nimm im Frühling die grossen Knospen von jungen Eychen/ gibs Zum Beschluß Des zweyten Theils meiner Vollständigen Glas-Kunst/ will ich den geneigten Liebhaber beyfügen Eine Vortheilhaffte und nutzbare Flaschen-Forme vor die Glasmacher/ welche sich ins Kleine und Grosse/ Länglicht und Gevierdte gebrauchen und über tausendmahl verändern lässet. WAs vor unglaubliche Mühe es denen Glasmachern macht/ wann vier
Eine nutzbare Flaſchen-Forme L. Ein Pferd geapffelt zu machen. Nimm im Fruͤhling die groſſen Knoſpen von jungen Eychen/ gibs Zum Beſchluß Des zweyten Theils meiner Vollſtaͤndigen Glas-Kunſt/ will ich den geneigten Liebhaber beyfuͤgen Eine Vortheilhaffte und nutzbare Flaſchen-Forme vor die Glasmacher/ welche ſich ins Kleine und Groſſe/ Laͤnglicht und Gevierdte gebrauchen und uͤber tauſendmahl veraͤndern laͤſſet. WAs vor unglaubliche Muͤhe es denen Glasmachern macht/ wañ vier
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0514" n="92"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Eine nutzbare Flaſchen-Forme</hi> </fw><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#aq">L.</hi><lb/> <hi rendition="#b">Ein Pferd geapffelt zu machen.</hi> </head><lb/> <p>Nimm im Fruͤhling die groſſen Knoſpen von jungen Eychen/ gibs<lb/> einen Pferd einmahl 3 oder 4. unter das Futter/ (von jungen Ellern iſts<lb/> gleich viel) ſo werden ſie geaͤpffelt/ und bleibet ein gantzes Jahr.</p> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Zum Beſchluß<lb/> Des zweyten Theils<lb/> meiner<lb/> Vollſtaͤndigen Glas-Kunſt/<lb/> will ich den geneigten Liebhaber beyfuͤgen<lb/> Eine<lb/> Vortheilhaffte und nutzbare<lb/> Flaſchen-Forme vor die<lb/> Glasmacher/<lb/> welche ſich ins Kleine und Groſſe/ Laͤnglicht und<lb/> Gevierdte gebrauchen<lb/> und<lb/> uͤber tauſendmahl veraͤndern laͤſſet.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">W</hi>As vor unglaubliche Muͤhe es denen Glasmachern macht/ wañ<lb/> ihnen offters kleine Reis-Apothecken oder Flaſchen-Futter zu-<lb/> geſandt werden/ da immerzu eine Art klein/ die ander groͤſſer/<lb/> die dritte wieder anders iſt/ alſo daß kein Fach den andern gleich; wird<lb/> denen die damit umbgehen am beſten bekannt ſeyn; Dannenhero man<lb/> auch bißhero dergleichen/ weiln ſie/ die Glasmacher deßwegen ſo viel<lb/> Formen haben und machen muͤſſen/ nicht leicht koͤnnen gemacht kriegen/<lb/> wie die wohl wiſſen/ die ſolche von noͤthen ꝛc. umb dieſen abzuhelffen/ iſt<lb/> der Churfuͤrſtliche Saͤchſiſche <hi rendition="#aq">Commerci</hi>en-Rath/ Herr Johann<lb/> Daniel Krafft bemuͤhet und bedacht geweſen/ als welcher es auch fol-<lb/> gender Geſtallt gluͤcklich und wohl ausgeſonnen; Nemlich: man laͤſſet<lb/> <fw place="bottom" type="catch">vier</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [92/0514]
Eine nutzbare Flaſchen-Forme
L.
Ein Pferd geapffelt zu machen.
Nimm im Fruͤhling die groſſen Knoſpen von jungen Eychen/ gibs
einen Pferd einmahl 3 oder 4. unter das Futter/ (von jungen Ellern iſts
gleich viel) ſo werden ſie geaͤpffelt/ und bleibet ein gantzes Jahr.
Zum Beſchluß
Des zweyten Theils
meiner
Vollſtaͤndigen Glas-Kunſt/
will ich den geneigten Liebhaber beyfuͤgen
Eine
Vortheilhaffte und nutzbare
Flaſchen-Forme vor die
Glasmacher/
welche ſich ins Kleine und Groſſe/ Laͤnglicht und
Gevierdte gebrauchen
und
uͤber tauſendmahl veraͤndern laͤſſet.
WAs vor unglaubliche Muͤhe es denen Glasmachern macht/ wañ
ihnen offters kleine Reis-Apothecken oder Flaſchen-Futter zu-
geſandt werden/ da immerzu eine Art klein/ die ander groͤſſer/
die dritte wieder anders iſt/ alſo daß kein Fach den andern gleich; wird
denen die damit umbgehen am beſten bekannt ſeyn; Dannenhero man
auch bißhero dergleichen/ weiln ſie/ die Glasmacher deßwegen ſo viel
Formen haben und machen muͤſſen/ nicht leicht koͤnnen gemacht kriegen/
wie die wohl wiſſen/ die ſolche von noͤthen ꝛc. umb dieſen abzuhelffen/ iſt
der Churfuͤrſtliche Saͤchſiſche Commercien-Rath/ Herr Johann
Daniel Krafft bemuͤhet und bedacht geweſen/ als welcher es auch fol-
gender Geſtallt gluͤcklich und wohl ausgeſonnen; Nemlich: man laͤſſet
vier
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |