Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679.samt andern nützl. Künsten und Experimenten. den wieder ziemlich umbgerüttelt werde; nach diesen kan es abgegossenund in einen andern Glas wohl verbunden/ zum Gebrauch verwahret werden. Was von der Materia in Glas zurücke bleibt/ kan man nur in LXXVI. Noch ein sonderlicher guter Lacc-Fürniß. Nimm hoch-rectificirten Brandwein/ der wie oben zugerichtet LXXVII. Lacc-Fürniß auff eine leichtere Art. Nimm Gummi-Lacc anderthalb Loth/ Mastix/ Sandracc/ Agt- LXXVIII. Ein anderer dergleichen. Nimm auff ein Pfund des allerstärcksten Brandweins/ 6. Loth rei- klein E e e iij
ſamt andern nuͤtzl. Kuͤnſten und Experimenten. den wieder ziemlich umbgeruͤttelt werde; nach dieſen kan es abgegoſſenund in einen andern Glas wohl verbunden/ zum Gebrauch verwahret werden. Was von der Materia in Glas zuruͤcke bleibt/ kan man nur in LXXVI. Noch ein ſonderlicher guter Lacc-Fuͤrniß. Nimm hoch-rectificirten Brandwein/ der wie oben zugerichtet LXXVII. Lacc-Fuͤrniß auff eine leichtere Art. Nimm Gummi-Lacc anderthalb Loth/ Maſtix/ Sandracc/ Agt- LXXVIII. Ein anderer dergleichen. Nimm auff ein Pfund des allerſtaͤrckſten Brandweins/ 6. Loth rei- klein E e e iij
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ſamt andern nuͤtzl. Kuͤnſten und Experimenten.
den wieder ziemlich umbgeruͤttelt werde; nach dieſen kan es abgegoſſen
und in einen andern Glas wohl verbunden/ zum Gebrauch verwahret
werden.
Was von der Materia in Glas zuruͤcke bleibt/ kan man nur in
ſelben ſtehen laſſen und auffheben/ denn wenn man den Fuͤrniß von neu-
en machen will/ darff man nur die Helffte friſches Zeugs dazu nehmen.
LXXVI.
Noch ein ſonderlicher guter Lacc-Fuͤrniß.
Nimm hoch-rectificirten Brandwein/ der wie oben zugerichtet
ſey/ eine halbe Maß; Gummi-Lacca 4. Loth/ Sandracca 2. Loth/ weiſſen
Agtſtein 1. Loth/ Maſtix 1. Loth/ weiſſen Weyrauch 1. Loth. Dieſe 4.
Stuͤcke ſollen in einen ſteinern Moͤrſel auffs kleinſte gerieben/ und her-
nach mit ſamt den Brandwein in eine Phiol oder Kolben-Glas gethan
werden; welches Glas/ nachdem du es auffs beſte vermacht/ alſo daß
nicht der geringſte Dampff oder Geruch heraus kommen kan/ ſo ſetze es
in die heiſſe Sonnen/ oder in Winter auff den warmen Ofen; laſſe es
ein Tag 3. oder 4. ſtehen/ hernach ſetze es in eine warme Aſchen-Cappel-
le/ und laſſe es gar ſittiglich ein paar Stunden gelinde kochen; ſo bald der
Brandwein genugſam auffgeloͤſet/ und als ein Fuͤrniß in einer gelb-
braunlichten Farb und ziemlich dicken Conſiſtentz erſcheinet; ſo gieſſe es
alſo ſiedent heiß durch ein rein haͤrin Tuch/ und preſſe es mit 2. Hoͤltzern
(wie bey denen Apotheckern gebraͤuchlich) fein wohl aus; gieſſe es alsdeñ
in ein glaͤſern Gefaͤß mit einen engen Hals/ und verwahre es auffs beſte
verbunden zu deinen Gebrauch.
LXXVII.
Lacc-Fuͤrniß auff eine leichtere Art.
Nimm Gummi-Lacc anderthalb Loth/ Maſtix/ Sandracc/ Agt-
ſtein iedes 1. Qvintlein/ thue es groͤblich zerſtoſſen in eine Phiole, gieſſe
desſtarcken Brandweins darauff 1. Loth/ ſetze es in die Waͤrme/ biß es
ſich wohl auffgeloͤſet/ (was ſich auffloͤſen will) hernach durchgepreſt und
damit angeſtrichen.
LXXVIII.
Ein anderer dergleichen.
Nimm auff ein Pfund des allerſtaͤrckſten Brandweins/ 6. Loth rei-
nen und kleingeſtoſſenen Gummi-Lacc, thue es in ein Phiolen-Glas/
ſchwaͤncke es etliche Stunden herumb/ es muß aber das Glas nicht zu
klein
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