Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679.

Bild:
<< vorherige Seite
Vom Glas-brennen/ vergülden und mahlen
[Abbildung] Dieses kanstu nach Belieben durch ein höltzern Brettlein applici-
ren/ und hernach deine Arbeit mit Schmirgel oder Drüppel poliren/
erstlich zwar kanst du solches mit linden Holtz/ hernach aber mit harten
Eychen/ Weiß-Büchen oder Birnbäumen-Holtz verrichten.
XLII.
Roth Loth zu machen.

Nimm 1. Loth guten Röttelstein/ 2. Loth gerieben Schmeltzglas/
thue ein wenig Kupffer-Hammerschlag darunter/ daß es nicht so leicht
ausbrenne/ reibe es unter einander/ und versuche es erstlich mit Weni-
gen/ brennt es zu sehr aus/ so thue mehr Kupffer-Hammerschlag darun-
ter/ damit es nicht ausbrenne.

Nota.
Ausbrennen ist/ wenn die Farben vergehn/ so ist es aus-
gebrannt/ und die Sache verdorben.
XLIII.
Andere Manieren/ roth Loth zu machen.

Nimm Röthelstein/ so gar harte ist und nicht gerne schreibet/ ein
Theil/ 1. Theil Schmeltzglas/ und einen vierdten Theil Auripigmentum,
reibe solches wohl mit Eßig und gebrauche es; du must dich aber vor den
Rauch hüten.

Oder
Vom Glas-brennen/ verguͤlden und mahlen
[Abbildung] Dieſes kanſtu nach Belieben durch ein hoͤltzern Brettlein applici-
ren/ und hernach deine Arbeit mit Schmirgel oder Druͤppel poliren/
erſtlich zwar kanſt du ſolches mit linden Holtz/ hernach aber mit harten
Eychen/ Weiß-Buͤchen oder Birnbaͤumen-Holtz verrichten.
XLII.
Roth Loth zu machen.

Nimm 1. Loth guten Roͤttelſtein/ 2. Loth gerieben Schmeltzglas/
thue ein wenig Kupffer-Hammerſchlag darunter/ daß es nicht ſo leicht
ausbrenne/ reibe es unter einander/ und verſuche es erſtlich mit Weni-
gen/ brennt es zu ſehr aus/ ſo thue mehr Kupffer-Hammerſchlag darun-
ter/ damit es nicht ausbrenne.

Nota.
Ausbrennen iſt/ wenn die Farben vergehn/ ſo iſt es aus-
gebrannt/ und die Sache verdorben.
XLIII.
Andere Manieren/ roth Loth zu machen.

Nimm Roͤthelſtein/ ſo gar harte iſt und nicht gerne ſchreibet/ ein
Theil/ 1. Theil Schmeltzglas/ und einen vierdten Theil Auripigmentum,
reibe ſolches wohl mit Eßig und gebrauche es; du muſt dich aber vor den
Rauch huͤten.

Oder
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <note place="end"><pb facs="#f0438" n="18"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vom Glas-brennen/ vergu&#x0364;lden und mahlen</hi></fw><lb/><figure/>                     Die&#x017F;es kan&#x017F;tu nach Belieben durch ein ho&#x0364;ltzern Brettlein <hi rendition="#aq">applici-</hi><lb/>
ren/ und hernach deine Arbeit mit Schmirgel oder Dru&#x0364;ppel poliren/<lb/>
er&#x017F;tlich zwar kan&#x017F;t du &#x017F;olches mit linden Holtz/ hernach aber mit harten<lb/>
Eychen/ Weiß-Bu&#x0364;chen oder Birnba&#x0364;umen-Holtz verrichten.</note>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#aq">XLII.</hi><lb/> <hi rendition="#b">Roth Loth zu machen.</hi> </head><lb/>
              <p>Nimm 1. Loth guten Ro&#x0364;ttel&#x017F;tein/ 2. Loth gerieben Schmeltzglas/<lb/>
thue ein wenig Kupffer-Hammer&#x017F;chlag darunter/ daß es nicht &#x017F;o leicht<lb/>
ausbrenne/ reibe es unter einander/ und ver&#x017F;uche es er&#x017F;tlich mit Weni-<lb/>
gen/ brennt es zu &#x017F;ehr aus/ &#x017F;o thue mehr Kupffer-Hammer&#x017F;chlag darun-<lb/>
ter/ damit es nicht ausbrenne.</p><lb/>
              <note place="end"> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">Nota.</hi> </hi><lb/> <hi rendition="#b">Ausbrennen i&#x017F;t/ wenn die Farben vergehn/ &#x017F;o i&#x017F;t es aus-<lb/>
gebrannt/ und die Sache verdorben.</hi> </note>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#aq">XLIII.</hi><lb/> <hi rendition="#b">Andere Manieren/ roth Loth zu machen.</hi> </head><lb/>
              <p>Nimm Ro&#x0364;thel&#x017F;tein/ &#x017F;o gar harte i&#x017F;t und nicht gerne &#x017F;chreibet/ ein<lb/>
Theil/ 1. Theil Schmeltzglas/ und einen vierdten Theil <hi rendition="#aq">Auripigmentum,</hi><lb/>
reibe &#x017F;olches wohl mit Eßig und gebrauche es; du mu&#x017F;t dich aber vor den<lb/>
Rauch hu&#x0364;ten.</p><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch">Oder</fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[18/0438] Vom Glas-brennen/ verguͤlden und mahlen [Abbildung] Dieſes kanſtu nach Belieben durch ein hoͤltzern Brettlein applici- ren/ und hernach deine Arbeit mit Schmirgel oder Druͤppel poliren/ erſtlich zwar kanſt du ſolches mit linden Holtz/ hernach aber mit harten Eychen/ Weiß-Buͤchen oder Birnbaͤumen-Holtz verrichten. XLII. Roth Loth zu machen. Nimm 1. Loth guten Roͤttelſtein/ 2. Loth gerieben Schmeltzglas/ thue ein wenig Kupffer-Hammerſchlag darunter/ daß es nicht ſo leicht ausbrenne/ reibe es unter einander/ und verſuche es erſtlich mit Weni- gen/ brennt es zu ſehr aus/ ſo thue mehr Kupffer-Hammerſchlag darun- ter/ damit es nicht ausbrenne. Nota. Ausbrennen iſt/ wenn die Farben vergehn/ ſo iſt es aus- gebrannt/ und die Sache verdorben. XLIII. Andere Manieren/ roth Loth zu machen. Nimm Roͤthelſtein/ ſo gar harte iſt und nicht gerne ſchreibet/ ein Theil/ 1. Theil Schmeltzglas/ und einen vierdten Theil Auripigmentum, reibe ſolches wohl mit Eßig und gebrauche es; du muſt dich aber vor den Rauch huͤten. Oder

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kunckel_glasmacher_1679
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kunckel_glasmacher_1679/438
Zitationshilfe: Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kunckel_glasmacher_1679/438>, abgerufen am 22.11.2024.