Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679.J. Kunckels Anmerckungen über das 7. B. Wenn nun aber keine Farbe mehr heraus will/ nimmt Vom 120. Capitel. DEr Autor kommt nun wieder auff die Glas-Kunst/ Hier stehet in des Geißlers Version also: Es soll von die- gebes-
J. Kunckels Anmerckungen uͤber das 7. B. Wenn nun aber keine Farbe mehr heraus will/ nimmt Vom 120. Capitel. DEr Autor kommt nun wieder auff die Glas-Kunſt/ Hier ſtehet in des Geißlers Verſion alſo: Es ſoll von die- gebeſ-
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J. Kunckels Anmerckungen uͤber das 7. B.
Wenn nun aber keine Farbe mehr heraus will/ nimmt
man ein lauter Allaun-Waſſer/ und gieſſet ſo viel davon un-
ter die Lauge/ biß ſolche gaͤntzlich gerinnt/ das geronnene gieſ-
ſe auff ein Tuch und ſuͤſſe oder waſche mit friſchen Waſſer die
Lauge ab/ und truckne ſie auff vorige Art/ ſo haſt du eine ſo
ſchoͤne Lacca, als der Autor lehret/ die doch weder koſtbar noch
muͤhſam iſt/ kanſt auch dieſer Manier ſicher trauen/ denn ich
ſie zu unterſchiedlich mahlen probirt habe.
Vom 120. Capitel.
DEr Autor kommt nun wieder auff die Glas-Kunſt/
uñ lehret hier eine durch ſcheinende Roͤthe in das Glas
zu bringen; es gehet auch/ daſerne die Magneſia nach
ſeiner Lehre/ wohl und fleißig zugerichtet/ gar gut an/ und
gibt eine ſchoͤne Granat-Farbe/ wie ich denn dieſelbige ei-
nem Liebhaber/ ſo er bey mir kommt/ wohl vorzeigen kan.
Hier ſtehet in des Geißlers Verſion alſo: Es ſoll von die-
ſer Medicin 20. Untz oder 40. Loth/ in ein ieder Untz des Cry-
ſtalls oder Glaſes gethan werden. Wobey Geißler noch fer-
ner ad marginem commendirt: Es ſoll vielleicht Pfund heiſ-
ſen. Aber gewiß/ lieber Herr Geißler/ es iſt mir leid/ daß ihr
ſo gar ungluͤckſelig in euren judiciren/ und alſo fort auch im
commendiren ſeyd. Billig ſolte man euch (zumahln/ weiln
ihr doch ein Chymicus ſeyn und den Neri ins kuͤnſtig verbeſſern
wollt) alſo zuꝛuffen: Leꝛns beſſer/ lerns beſſer ꝛc. Jhr ſetzet/ oder
ruͤhmet euch in euer Charteqve, daß ihr in der Chymie von
Jugend auff wenig unnuͤtzlich Geld verthan: ich aber halte
dafuͤr/ daß ihr noch weniger nuͤtzlich darinnen verthan habt.
Ja es iſt fuͤrwahr ohne euren Ruhm und Bekaͤntniß gnug-
ſam zu ſehen/ daß das wenige (wie wenig es auch immermehr
ſeyn mag) ſo ihr in der Chymia verthan/ gleichwohl bey euch
recht unnuͤtzlich verthan iſt; Urſach/ weiln ihr dadurch nichts
gebeſ-
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