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Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679.

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Von der Glasmacher-Kunst.
4. Loth; diese Pulver wohl untereinander gerühret/ und vereiniget/ ver-
mischet man mit der obigen Materia; solches wird in einen verglasurten
Topff/ und/ wie gebräuchlich/ in den Ofen gethan.

Wann nun alles wohl auffgelöset worden/ und sich mit einander
vereiniget hat/ schüttet mans in das Wasser/ und aus demselben wieder
in den Topff/ so wird es in kurtzen gereiniget werden.

Und wann die Farb an der Prob recht und gut ist/ so kan mans
in gewöhnliche Zeltlein formiren: wann sie anderst zuvor wohl gereini-
get und die Farbe recht angenommen haben/ so wird es eine schöne schwar-
tze Smalte/ und denen Goldschmieden zu den Metallen dienlich seyn.

Das 102. Capitel.

Ein anderes schwartzes Schmeltzglas.

MAn nimmt der bewusten Materia 4. Pfund/ des rothen Wein-
steins 8. Loth/ und von der Piemontischen praeparirten Magne-
sie 4. Loth; diese Pulver/ nachdem sie wohl mit einander vermi-
schet worden/ zu der obigen Materia gefüget/ und in einen ziemlich-gros-
sen Topff gethan/ damit ein leerer Raum übrig sey/ denn es schwellet die-
se Materie sehr auff.

Nach diesem/ wenn alles auffgelöset und sich vereiniget hat/ so schüt-
tet mans ins Wasser/ und aus diesem wieder in einen Topff; so wird sichs
gar vereinigen.

Wenn nun die Farbe/ nach gethaner Prob/ gefällig/ so machet man/
wie gebräuchlich/ Zeltlein daraus/ dann wird man eine sehr schöne und
Sammet-schwartze Smalta bekommen.

Das 103. Capitel.

Eine Purpurfarbichte Smalte zu machen.

MAn setzet zu 4. Pfund der bewusten obigen Materia/ 4. Loth von
der Piemontischen präparirten Magnesie; solches wohl vermen-
get/ thut man in einen ziemlich-grossen Topff/ damit wegen der auff-
brausenden Materia em leerer Raum übrig verbleibe.

Wann nun alles wohl geflossen und vereiniget ist/ so thut mans
ins Wasser/ und nachmals wie der in den Topff/ damit es sich noch ferner
reinige/ mit Jnachtnehmung/ ob die Farb begehrter massen recht und ge-

fällig
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Von der Glasmacher-Kunſt.
4. Loth; dieſe Pulver wohl untereinander geruͤhret/ und vereiniget/ ver-
miſchet man mit der obigen Materia; ſolches wird in einen verglaſurten
Topff/ und/ wie gebraͤuchlich/ in den Ofen gethan.

Wann nun alles wohl auffgeloͤſet worden/ und ſich mit einander
vereiniget hat/ ſchuͤttet mans in das Waſſer/ und aus demſelben wieder
in den Topff/ ſo wird es in kurtzen gereiniget werden.

Und wann die Farb an der Prob recht und gut iſt/ ſo kan mans
in gewoͤhnliche Zeltlein formiren: wann ſie anderſt zuvor wohl gereini-
get und die Farbe recht angenom̄en haben/ ſo wird es eine ſchoͤne ſchwar-
tze Smalte/ und denen Goldſchmieden zu den Metallen dienlich ſeyn.

Das 102. Capitel.

Ein anderes ſchwartzes Schmeltzglas.

MAn nimmt der bewuſten Materia 4. Pfund/ des rothen Wein-
ſteins 8. Loth/ und von der Piemontiſchen præparirten Magne-
ſie 4. Loth; dieſe Pulver/ nachdem ſie wohl mit einander vermi-
ſchet worden/ zu der obigen Materia gefuͤget/ und in einen ziemlich-groſ-
ſen Topff gethan/ damit ein leerer Raum uͤbrig ſey/ denn es ſchwellet die-
ſe Materie ſehr auff.

Nach dieſem/ wenn alles auffgeloͤſet und ſich veꝛeiniget hat/ ſo ſchuͤt-
tet mans ins Waſſer/ und aus dieſem wieder in einen Topff; ſo wird ſichs
gar vereinigen.

Wenn nun die Farbe/ nach gethaner Prob/ gefaͤllig/ ſo machet man/
wie gebraͤuchlich/ Zeltlein daraus/ dann wird man eine ſehr ſchoͤne und
Sammet-ſchwartze Smalta bekommen.

Das 103. Capitel.

Eine Purpurfarbichte Smalte zu machen.

MAn ſetzet zu 4. Pfund der bewuſten obigen Materia/ 4. Loth von
der Piemontiſchen praͤparirten Magneſie; ſolches wohl vermen-
get/ thut man in einen ziemlich-groſſen Topff/ damit wegen der auff-
brauſenden Materia em leerer Raum uͤbrig verbleibe.

Wann nun alles wohl gefloſſen und vereiniget iſt/ ſo thut mans
ins Waſſer/ und nachmals wie der in den Topff/ damit es ſich noch ferner
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faͤllig
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[141/0181] Von der Glasmacher-Kunſt. 4. Loth; dieſe Pulver wohl untereinander geruͤhret/ und vereiniget/ ver- miſchet man mit der obigen Materia; ſolches wird in einen verglaſurten Topff/ und/ wie gebraͤuchlich/ in den Ofen gethan. Wann nun alles wohl auffgeloͤſet worden/ und ſich mit einander vereiniget hat/ ſchuͤttet mans in das Waſſer/ und aus demſelben wieder in den Topff/ ſo wird es in kurtzen gereiniget werden. Und wann die Farb an der Prob recht und gut iſt/ ſo kan mans in gewoͤhnliche Zeltlein formiren: wann ſie anderſt zuvor wohl gereini- get und die Farbe recht angenom̄en haben/ ſo wird es eine ſchoͤne ſchwar- tze Smalte/ und denen Goldſchmieden zu den Metallen dienlich ſeyn. Das 102. Capitel. Ein anderes ſchwartzes Schmeltzglas. MAn nimmt der bewuſten Materia 4. Pfund/ des rothen Wein- ſteins 8. Loth/ und von der Piemontiſchen præparirten Magne- ſie 4. Loth; dieſe Pulver/ nachdem ſie wohl mit einander vermi- ſchet worden/ zu der obigen Materia gefuͤget/ und in einen ziemlich-groſ- ſen Topff gethan/ damit ein leerer Raum uͤbrig ſey/ denn es ſchwellet die- ſe Materie ſehr auff. Nach dieſem/ wenn alles auffgeloͤſet und ſich veꝛeiniget hat/ ſo ſchuͤt- tet mans ins Waſſer/ und aus dieſem wieder in einen Topff; ſo wird ſichs gar vereinigen. Wenn nun die Farbe/ nach gethaner Prob/ gefaͤllig/ ſo machet man/ wie gebraͤuchlich/ Zeltlein daraus/ dann wird man eine ſehr ſchoͤne und Sammet-ſchwartze Smalta bekommen. Das 103. Capitel. Eine Purpurfarbichte Smalte zu machen. MAn ſetzet zu 4. Pfund der bewuſten obigen Materia/ 4. Loth von der Piemontiſchen praͤparirten Magneſie; ſolches wohl vermen- get/ thut man in einen ziemlich-groſſen Topff/ damit wegen der auff- brauſenden Materia em leerer Raum uͤbrig verbleibe. Wann nun alles wohl gefloſſen und vereiniget iſt/ ſo thut mans ins Waſſer/ und nachmals wie der in den Topff/ damit es ſich noch ferner reinige/ mit Jnachtnehmung/ ob die Farb begehrter maſſen recht und ge- faͤllig S iij

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Zitationshilfe: Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679, S. 141. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kunckel_glasmacher_1679/181>, abgerufen am 21.11.2024.