Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679.DEDICATION-Schrifft. gehöret/ und rühmlichst genossen habe; daß ich ohne Schmei-cheley das Exempel des grossen ALEXANDRI hier wol einfüh- ren kan/ da er weinet/ daß nichts vor seinem Herrn Vater ihm überbleiben würde. Es zeugets der Effect, daß niemaln ein von GOtt beglück seligter Herr an Macht und Verstand bey diesem Hause gelebet/ darinn die hohen Nachkömmlin- gen billich mit dem ALEXANDRO sagen mögen: Was bleibet uns vor unserm Herrn Vater übrig? Und wird mich nie- mand hierinn einer Unwarheit noch Heucheley beschuldigen können/ weiln es/ wie obgedacht/ in allem der Effect weiset. Jch für meine wenige Person schätze mir dieses für eine Daß aber solches Wercklein nicht allein Ew. Churfl. Ew. B
DEDICATION-Schrifft. gehoͤret/ und ruͤhmlichſt genoſſen habe; daß ich ohne Schmei-cheley das Exempel des groſſen ALEXANDRI hier wol einfuͤh- ren kan/ da er weinet/ daß nichts vor ſeinem Herrn Vater ihm uͤberbleiben wuͤrde. Es zeugets der Effect, daß niemaln ein von GOtt begluͤck ſeligter Herr an Macht und Verſtand bey dieſem Hauſe gelebet/ darinn die hohen Nachkoͤmmlin- gen billich mit dem ALEXANDRO ſagen moͤgen: Was bleibet uns vor unſerm Herrn Vater uͤbrig? Und wird mich nie- mand hierinn einer Unwarheit noch Heucheley beſchuldigen koͤnnen/ weiln es/ wie obgedacht/ in allem der Effect weiſet. Jch fuͤr meine wenige Perſon ſchaͤtze mir dieſes fuͤr eine Daß aber ſolches Wercklein nicht allein Ew. Churfl. Ew. B
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DEDICATION-Schrifft.
gehoͤret/ und ruͤhmlichſt genoſſen habe; daß ich ohne Schmei-
cheley das Exempel des groſſen ALEXANDRI hier wol einfuͤh-
ren kan/ da er weinet/ daß nichts vor ſeinem Herrn Vater
ihm uͤberbleiben wuͤrde. Es zeugets der Effect, daß niemaln
ein von GOtt begluͤck ſeligter Herr an Macht und Verſtand
bey dieſem Hauſe gelebet/ darinn die hohen Nachkoͤmmlin-
gen billich mit dem ALEXANDRO ſagen moͤgen: Was bleibet
uns vor unſerm Herrn Vater uͤbrig? Und wird mich nie-
mand hierinn einer Unwarheit noch Heucheley beſchuldigen
koͤnnen/ weiln es/ wie obgedacht/ in allem der Effect weiſet.
Jch fuͤr meine wenige Perſon ſchaͤtze mir dieſes fuͤr eine
meiner groͤſten Gluͤck ſeligkeit einem ſolchen Potentaten und
Pflege-Vatern der freyen Kuͤnſte die Gnade zu haben/ Sel-
bigen unterthaͤnigſt auffzuwarten. Jch/ der ich der gering-
ſte/ und unwuͤrdigſte Zeuge bin/ der hoͤchſt zu ruͤhmen weiß
die groſſe Gnade und Pefoͤrderung/ ſo mir widerfaͤhret/ ob
ich wol gerne meine unterthaͤnigſte Gegenliebe in etwas zu
bezeigen wolte ſehen und ſpuͤren laſſen/ ſo kan ich fuͤr dieſes
mal mit nichts anders als mit einem papiernen Præſent auff-
gezogen kommen: Habe mich derowegen unterfangen/ den
vortrefflichen Jtaliaͤniſchen Kuͤnſtler Anthoni Neri, mit mei-
nen aus eigener Erfahrung gezogenen wenigen Anmerckun-
gen und deutlichen Erklaͤrungen in ſo vielen Kunſtſtuͤcken
vernehmlicher zu machen/ auch mit unterſchiedenen Kupffer-
ſtuͤcken zu illuſtriren/ was mit bloſſen Worten nicht geſchehen
koͤnnen.
Daß aber ſolches Wercklein nicht allein Ew. Churfl.
Durchl. ſondern auch Dero Hochgeliebten Gemahlin/ mei-
ner gnaͤdigſten Churfuͤr ſtinn und Frauen/ ich zugleich mit
unterthaͤniſt dediciren wollen/ hat mich theils die Natur
hierzu angeleitet/ theils die Billigkeit dahin vermocht. Be-
kannt iſt es/ daß dieſe theure Heldinn/ weder durch Krieg/
Kranckheit/ Ungemach/ Froſt/ Hitze oder groͤſſere Noth von
Ew.
B
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