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Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679.

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Von der Glasmacher-Kunst.
den/ so procediret man/ wie oben im vorigen Capitel ist gesaget wor-
den/ so wird man eine überaus schöne grüne Smaragd-Farbe be-
kommen.

Das 81. Cap.

Ein Orientalischer Topas.

MAn nimmt des obig-praeparirten und gepülverten Berg-Cry-
stalls 4. Loth/ und 14 Loth von der Mennige oder Minio; dieses/
nachdem alles wohl mit einander vermischet/ wird in einen Feuer-be-
ständigen Tiegel gethan/ welcher so groß sey/ daß oben eines qver-Fin-
gers-breit Raum ledig verbleibe; Denn weil diese Pasten/ im Kochen/
sehr auffschwellen/ so hänget sich solche/ entweder alsdenn am Deckel
an/ wenn der Tiegel zuvoll/ und wird ungestalt/ oder sie läuffet gar über/
und wird also alles unvollkommen.

Man muß derowegen Fleiß anwenden/ und/ wie gedacht/ in dem
Tiegel etwas Raum lassen; Jm übrigen kan man auff gleiche Weise/
wie in dem obigen/ verfahren; so bekommet man eine fürtrefflich-schöne
Topas-Farbe/ aus welcher man allerley/ nach Belieben/ bereiten kan.

Das 82. Capitel.

Ein Orientalischer Chrysolit.

MAn nimmt der obig-bereiteten Berg-Crystall 4. Loth/ und 16. Loth
von der Mennig oder Minio/ nachdem solches bester massen mit
einander vermischet worden/ thut man noch hinzu/ 12. Gran des mit
Eßig bereiteten Croci Martis: hernach wird solches in einen Tiegel ge-
than/ und ferner nach gewöhnlicher Art damit verfahren/ nur daß diese
Massa etwas länger ausgekochet werden muß/ und zwar solches/ we-
gen der unvollkommenen Natur des Bleyes; so wird man eine höchst
vollkommene Orientalische Chrysolith-Farbe bekommen/ welche/ wenn
Folien darunter geleget/ eine wunderbare schönheit praesentiren wird.

Das 83. Capitel.

Eine Himmel-blaue Farbe zubereiten.

MAn nimmt des bewusten praeparirten Berg-Crystalls 4. Loth/
und 10. Loth von der gemeinen Mennig oder Minio/ zu solchen/
auffs beste vermischet/ thut man noch 21. Gran von der praeparirten und

geriebe-
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Von der Glasmacher-Kunſt.
den/ ſo procediret man/ wie oben im vorigen Capitel iſt geſaget wor-
den/ ſo wird man eine uͤberaus ſchoͤne gruͤne Smaragd-Farbe be-
kommen.

Das 81. Cap.

Ein Orientaliſcher Topas.

MAn nimmt des obig-præparirten und gepuͤlverten Berg-Cry-
ſtalls 4. Loth/ und 14 Loth von der Mennige oder Minio; dieſes/
nachdem alles wohl mit einander vermiſchet/ wird in einen Feuer-be-
ſtaͤndigen Tiegel gethan/ welcher ſo groß ſey/ daß oben eines qver-Fin-
gers-breit Raum ledig verbleibe; Denn weil dieſe Paſten/ im Kochen/
ſehr auffſchwellen/ ſo haͤnget ſich ſolche/ entweder alsdenn am Deckel
an/ wenn der Tiegel zuvoll/ und wird ungeſtalt/ oder ſie laͤuffet gar uͤber/
und wird alſo alles unvollkommen.

Man muß derowegen Fleiß anwenden/ und/ wie gedacht/ in dem
Tiegel etwas Raum laſſen; Jm uͤbrigen kan man auff gleiche Weiſe/
wie in dem obigen/ verfahren; ſo bekommet man eine fuͤrtrefflich-ſchoͤne
Topas-Farbe/ aus welcher man allerley/ nach Belieben/ bereiten kan.

Das 82. Capitel.

Ein Orientaliſcher Chryſolit.

MAn nimmt der obig-bereiteten Berg-Cryſtall 4. Loth/ und 16. Loth
von der Mennig oder Minio/ nachdem ſolches beſter maſſen mit
einander vermiſchet worden/ thut man noch hinzu/ 12. Gran des mit
Eßig bereiteten Croci Martis: hernach wird ſolches in einen Tiegel ge-
than/ und ferner nach gewoͤhnlicher Art damit verfahren/ nur daß dieſe
Maſſa etwas laͤnger ausgekochet werden muß/ und zwar ſolches/ we-
gen der unvollkommenen Natur des Bleyes; ſo wird man eine hoͤchſt
vollkommene Orientaliſche Chryſolith-Farbe bekommen/ welche/ wenn
Folien darunter geleget/ eine wunderbare ſchoͤnheit præſentiren wird.

Das 83. Capitel.

Eine Himmel-blaue Farbe zubereiten.

MAn nimmt des bewuſten præparirten Berg-Cryſtalls 4. Loth/
und 10. Loth von der gemeinen Mennig oder Minio/ zu ſolchen/
auffs beſte vermiſchet/ thut man noch 21. Gran von der præparirten und

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[121/0161] Von der Glasmacher-Kunſt. den/ ſo procediret man/ wie oben im vorigen Capitel iſt geſaget wor- den/ ſo wird man eine uͤberaus ſchoͤne gruͤne Smaragd-Farbe be- kommen. Das 81. Cap. Ein Orientaliſcher Topas. MAn nimmt des obig-præparirten und gepuͤlverten Berg-Cry- ſtalls 4. Loth/ und 14 Loth von der Mennige oder Minio; dieſes/ nachdem alles wohl mit einander vermiſchet/ wird in einen Feuer-be- ſtaͤndigen Tiegel gethan/ welcher ſo groß ſey/ daß oben eines qver-Fin- gers-breit Raum ledig verbleibe; Denn weil dieſe Paſten/ im Kochen/ ſehr auffſchwellen/ ſo haͤnget ſich ſolche/ entweder alsdenn am Deckel an/ wenn der Tiegel zuvoll/ und wird ungeſtalt/ oder ſie laͤuffet gar uͤber/ und wird alſo alles unvollkommen. Man muß derowegen Fleiß anwenden/ und/ wie gedacht/ in dem Tiegel etwas Raum laſſen; Jm uͤbrigen kan man auff gleiche Weiſe/ wie in dem obigen/ verfahren; ſo bekommet man eine fuͤrtrefflich-ſchoͤne Topas-Farbe/ aus welcher man allerley/ nach Belieben/ bereiten kan. Das 82. Capitel. Ein Orientaliſcher Chryſolit. MAn nimmt der obig-bereiteten Berg-Cryſtall 4. Loth/ und 16. Loth von der Mennig oder Minio/ nachdem ſolches beſter maſſen mit einander vermiſchet worden/ thut man noch hinzu/ 12. Gran des mit Eßig bereiteten Croci Martis: hernach wird ſolches in einen Tiegel ge- than/ und ferner nach gewoͤhnlicher Art damit verfahren/ nur daß dieſe Maſſa etwas laͤnger ausgekochet werden muß/ und zwar ſolches/ we- gen der unvollkommenen Natur des Bleyes; ſo wird man eine hoͤchſt vollkommene Orientaliſche Chryſolith-Farbe bekommen/ welche/ wenn Folien darunter geleget/ eine wunderbare ſchoͤnheit præſentiren wird. Das 83. Capitel. Eine Himmel-blaue Farbe zubereiten. MAn nimmt des bewuſten præparirten Berg-Cryſtalls 4. Loth/ und 10. Loth von der gemeinen Mennig oder Minio/ zu ſolchen/ auffs beſte vermiſchet/ thut man noch 21. Gran von der præparirten und geriebe- Q

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Zitationshilfe: Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679, S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kunckel_glasmacher_1679/161>, abgerufen am 23.11.2024.