Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679.

Bild:
<< vorherige Seite
ANTHONII NERI Drittes Buch/
Das dritte Buch/
von der Glasmacher-Kunst/
ANTHONII NERI
von Florentz.

Der Jnhalt dieses Dritten Buchs.
HJerinnen werden gezeiget die wahren Arthen/ wie man im
Glaß eine Güldene Farb; wie auch die Farb der Granaten
Amathysten und Sapphiren: Jngleichen die schwartze/ Sey-
den-Farb/ Milch-Marmor- und eine völlige rothe Farb: So
wohl eine Manier/ die Frittam aus dem Berg Crystall zu machen/ auch
das Glas/ Perlnfarbicht zu tingiren; sambt noch andern/ der Glasma-
cher-Kunst nöthigen und nützlichen particular-Stücken.

Das 45. Capitel.

ES wird in diesem dritten Buch gelehret/ die Art und Weis/ wie man
die Gold-Farb in dem Glas herfür bringen und bereiten soll; inglei-
chen auch die Granat/ und Sapphir-Farbe; auch die schwartze-Seiden-
Farb-Milch- und Marmor-Farb/ wie auch die völlige Rothe und Per-
len-Farb/ und zwar wird solches gezeiget auff mancherley Art; deren ei-
ne besser denn die andere ist.

Es wird auch eine sonderliche Manier gezeiget/ die Frittam aus der
Berg-Crystall zu machen/ welche eben so wohl/ gleichwie die gewöhnliche
Fritta, gestossen wird/ damit daraus allerhand schöne und weisse Geschirr
bereitet werden.

Daß aber nicht/ der obgedachten Farben/ eine und andere denen
Künstlern schon bekannt seyn werden/ ist kein Zweiffel/ jedoch aber Allen
nicht alle Farben: Denn es wissen wenig/ die rechte Gold und die völlige
rothe Farb/ (als welche schwere und verdrießliche Farben in der Glas-
macher-Kunst) wohl zu machen: Jn Ansehung/ daß man in deroselben
Bereitung eine solche genaue Obsicht haben muß/ wegen des Gewichtes/
der Zeit/ der Umbstände und der ingredientien; denn so in solchen nur

das
ANTHONII NERI Drittes Buch/
Das dritte Buch/
von der Glasmacher-Kunſt/
ANTHONII NERI
von Florentz.

Der Jnhalt dieſes Dritten Buchs.
HJerinnen werden gezeiget die wahren Arthen/ wie man im
Glaß eine Guͤldene Farb; wie auch die Farb der Granaten
Amathyſten und Sapphiren: Jngleichen die ſchwartze/ Sey-
den-Farb/ Milch-Marmor- und eine voͤllige rothe Farb: So
wohl eine Manier/ die Frittam aus dem Berg Cryſtall zu machen/ auch
das Glas/ Perlnfarbicht zu tingiren; ſambt noch andern/ der Glasma-
cher-Kunſt noͤthigen und nuͤtzlichen particular-Stuͤcken.

Das 45. Capitel.

ES wird in dieſem dritten Buch gelehret/ die Art und Weis/ wie man
die Gold-Farb in dem Glas herfuͤr bringen und bereiten ſoll; inglei-
chen auch die Granat/ und Sapphir-Farbe; auch die ſchwartze-Seiden-
Farb-Milch- und Marmor-Farb/ wie auch die voͤllige Rothe und Per-
len-Farb/ und zwar wird ſolches gezeiget auff mancherley Art; deren ei-
ne beſſer denn die andere iſt.

Es wird auch eine ſonderliche Manier gezeiget/ die Frittam aus der
Berg-Cryſtall zu machen/ welche eben ſo wohl/ gleichwie die gewoͤhnliche
Fritta, geſtoſſen wird/ damit daraus allerhand ſchoͤne und weiſſe Geſchirr
bereitet werden.

Daß aber nicht/ der obgedachten Farben/ eine und andere denen
Kuͤnſtlern ſchon bekannt ſeyn werden/ iſt kein Zweiffel/ jedoch aber Allen
nicht alle Farben: Denn es wiſſen wenig/ die rechte Gold und die voͤllige
rothe Farb/ (als welche ſchwere und verdrießliche Farben in der Glas-
macher-Kunſt) wohl zu machen: Jn Anſehung/ daß man in deroſelben
Beꝛeitung eine ſolche genaue Obſicht haben muß/ wegen des Gewichtes/
der Zeit/ der Umbſtaͤnde und der ingredientien; denn ſo in ſolchen nur

das
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0128" n="88"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">ANTHONII NERI</hi></hi> Drittes Buch/</hi> </fw><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Das dritte Buch/<lb/>
von der Glasmacher-Kun&#x017F;t/<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">ANTHONII NERI</hi></hi><lb/>
von Florentz.</hi> </head><lb/>
          <argument>
            <p><hi rendition="#c"><hi rendition="#b">Der Jnhalt die&#x017F;es Dritten Buchs.</hi></hi><lb/><hi rendition="#in">H</hi>Jerinnen werden gezeiget die wahren Arthen/ wie man im<lb/>
Glaß eine Gu&#x0364;ldene Farb; wie auch die Farb der <hi rendition="#aq">Granat</hi>en<lb/><hi rendition="#aq">Amathy&#x017F;t</hi>en und <hi rendition="#aq">Sapphir</hi>en: Jngleichen die &#x017F;chwartze/ Sey-<lb/>
den-Farb/ Milch-Marmor- und eine vo&#x0364;llige rothe Farb: So<lb/>
wohl eine Manier/ die <hi rendition="#aq">Frittam</hi> aus dem Berg Cry&#x017F;tall zu machen/ auch<lb/>
das Glas/ Perlnfarbicht zu tingiren; &#x017F;ambt noch andern/ der Glasma-<lb/>
cher-Kun&#x017F;t no&#x0364;thigen und nu&#x0364;tzlichen <hi rendition="#aq">particular</hi>-Stu&#x0364;cken.</p>
          </argument><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Das 45. Capitel.</hi> </head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">E</hi>S wird in die&#x017F;em dritten Buch gelehret/ die Art und Weis/ wie man<lb/>
die Gold-Farb in dem Glas herfu&#x0364;r bringen und bereiten &#x017F;oll; inglei-<lb/>
chen auch die Granat/ und Sapphir-Farbe; auch die &#x017F;chwartze-Seiden-<lb/>
Farb-Milch- und Marmor-Farb/ wie auch die vo&#x0364;llige Rothe und Per-<lb/>
len-Farb/ und zwar wird &#x017F;olches gezeiget auff mancherley Art; deren ei-<lb/>
ne be&#x017F;&#x017F;er denn die andere i&#x017F;t.</p><lb/>
            <p>Es wird auch eine &#x017F;onderliche Manier gezeiget/ die <hi rendition="#aq">Frittam</hi> aus der<lb/>
Berg-Cry&#x017F;tall zu machen/ welche eben &#x017F;o wohl/ gleichwie die gewo&#x0364;hnliche<lb/><hi rendition="#aq">Fritta,</hi> ge&#x017F;to&#x017F;&#x017F;en wird/ damit daraus allerhand &#x017F;cho&#x0364;ne und wei&#x017F;&#x017F;e Ge&#x017F;chirr<lb/>
bereitet werden.</p><lb/>
            <p>Daß aber nicht/ der obgedachten Farben/ eine und andere denen<lb/>
Ku&#x0364;n&#x017F;tlern &#x017F;chon bekannt &#x017F;eyn werden/ i&#x017F;t kein Zweiffel/ jedoch aber Allen<lb/>
nicht alle Farben: Denn es wi&#x017F;&#x017F;en wenig/ die rechte Gold und die vo&#x0364;llige<lb/>
rothe Farb/ (als welche &#x017F;chwere und verdrießliche Farben in der Glas-<lb/>
macher-Kun&#x017F;t) wohl zu machen: Jn An&#x017F;ehung/ daß man in dero&#x017F;elben<lb/>
Be&#xA75B;eitung eine &#x017F;olche genaue Ob&#x017F;icht haben muß/ wegen des Gewichtes/<lb/>
der Zeit/ der Umb&#x017F;ta&#x0364;nde und der <hi rendition="#aq">ingredient</hi>ien; denn &#x017F;o in &#x017F;olchen nur<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">das</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[88/0128] ANTHONII NERI Drittes Buch/ Das dritte Buch/ von der Glasmacher-Kunſt/ ANTHONII NERI von Florentz. Der Jnhalt dieſes Dritten Buchs. HJerinnen werden gezeiget die wahren Arthen/ wie man im Glaß eine Guͤldene Farb; wie auch die Farb der Granaten Amathyſten und Sapphiren: Jngleichen die ſchwartze/ Sey- den-Farb/ Milch-Marmor- und eine voͤllige rothe Farb: So wohl eine Manier/ die Frittam aus dem Berg Cryſtall zu machen/ auch das Glas/ Perlnfarbicht zu tingiren; ſambt noch andern/ der Glasma- cher-Kunſt noͤthigen und nuͤtzlichen particular-Stuͤcken. Das 45. Capitel. ES wird in dieſem dritten Buch gelehret/ die Art und Weis/ wie man die Gold-Farb in dem Glas herfuͤr bringen und bereiten ſoll; inglei- chen auch die Granat/ und Sapphir-Farbe; auch die ſchwartze-Seiden- Farb-Milch- und Marmor-Farb/ wie auch die voͤllige Rothe und Per- len-Farb/ und zwar wird ſolches gezeiget auff mancherley Art; deren ei- ne beſſer denn die andere iſt. Es wird auch eine ſonderliche Manier gezeiget/ die Frittam aus der Berg-Cryſtall zu machen/ welche eben ſo wohl/ gleichwie die gewoͤhnliche Fritta, geſtoſſen wird/ damit daraus allerhand ſchoͤne und weiſſe Geſchirr bereitet werden. Daß aber nicht/ der obgedachten Farben/ eine und andere denen Kuͤnſtlern ſchon bekannt ſeyn werden/ iſt kein Zweiffel/ jedoch aber Allen nicht alle Farben: Denn es wiſſen wenig/ die rechte Gold und die voͤllige rothe Farb/ (als welche ſchwere und verdrießliche Farben in der Glas- macher-Kunſt) wohl zu machen: Jn Anſehung/ daß man in deroſelben Beꝛeitung eine ſolche genaue Obſicht haben muß/ wegen des Gewichtes/ der Zeit/ der Umbſtaͤnde und der ingredientien; denn ſo in ſolchen nur das

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kunckel_glasmacher_1679
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kunckel_glasmacher_1679/128
Zitationshilfe: Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679, S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kunckel_glasmacher_1679/128>, abgerufen am 18.12.2024.