Kuczynski, Jürgen: Tagebuch. Berlin, 1987.N001 N001 N001 N001 N001 N001 N003 N001 N001 N001 N001 N001 N001 N003 <TEI> <text> <body> <div type="chapter"> <pb facs="#f0280"/> <p><lb n="N001"/> Der Stalinismue ist zweifellos eine das ganze gesell- <lb n="N002"/> schaftliche Leben ln den sozialistischen Ländern durchdringende, <lb n="N003"/> formende Erseheinung, auch jeden einzelnen Genossen tief um- <lb n="N004"/> wandelnd*</p> <p><lb n="N001"/> Natürlich ist das Phänomen des Staliniamus zu erklären, und <lb n="N002"/> zwar als Zeichen des Gefühls der Schwäche*</p> <p><lb n="N001"/> So entstanden falsche Theorien wie* Der Klassenkampf im <lb n="N002"/> Innern des Landes verschärft sich* Einmütigkeit bedeutet Ein- <lb n="N003"/> stimmigkeit in allen Fragen. Der (dogmatische) Lehrsatz ist das <lb n="N004"/> höchste Prinzip der Wissenschaft. Beschlüsse des Zentralkomitees <lb n="N005"/> werden einstimmig gefaßt und sind wissenschaftlichen Gesetzen <lb n="N006"/> gleich. Staatssicherheit reguliert die Prinzipien der kulturel- <lb n="N007"/> len Entwicklung Und so weiter*</p> <p><lb n="N001"/> +</p> <p><lb n="N001"/> Der Staliniamus wandelte und formte das Leben jedes einzel- <lb n="N002"/> nen Genossen. Darum darf der Stalinismus in dieser Funktion auch <lb n="N003"/> in keiner Autobiographie eines Genossen fehlen.</p> <p><lb n="N001"/> Doch möge der spätere Leser auch nicht vergessen! daß der <lb n="N002"/> Stalinismus sich langsam! der überwältigenden Mehrheit der Ge- <lb n="N003"/> nossen unbewußt, und verschiedenartig in den einzelnen Parteien <lb n="N004"/> entwickelte. Vielfach komplizierter noch war dieser Entwicklungs- <lb n="N005"/> prozeß in einer Partei wie der KPD, deren Mitglieder nicht nur in <lb n="N006"/> Deutschland, sondern seit 1933 in verschiedenen Ländern und ln</p> <p><lb n="N003"/> außen war ein System der "Unterwühlung und Spionage” getreten* <lb n="N002"/> Ländern umkreist. An die Stelle der militärischen Eingriffe von <lb n="N001"/> Stalin war kein Lenin* Die Sowjetunion war von feindlichen <lb n="N001"/> Und so weiter*</p> </div> </body> </text> </TEI> [0280]
N001
Der Stalinismue ist zweifellos eine das ganze gesell- N002
schaftliche Leben ln den sozialistischen Ländern durchdringende, N003
formende Erseheinung, auch jeden einzelnen Genossen tief um- N004
wandelnd*
N001
Natürlich ist das Phänomen des Staliniamus zu erklären, und N002
zwar als Zeichen des Gefühls der Schwäche*
N001
So entstanden falsche Theorien wie* Der Klassenkampf im N002
Innern des Landes verschärft sich* Einmütigkeit bedeutet Ein- N003
stimmigkeit in allen Fragen. Der (dogmatische) Lehrsatz ist das N004
höchste Prinzip der Wissenschaft. Beschlüsse des Zentralkomitees N005
werden einstimmig gefaßt und sind wissenschaftlichen Gesetzen N006
gleich. Staatssicherheit reguliert die Prinzipien der kulturel- N007
len Entwicklung Und so weiter*
N001
+
N001
Der Staliniamus wandelte und formte das Leben jedes einzel- N002
nen Genossen. Darum darf der Stalinismus in dieser Funktion auch N003
in keiner Autobiographie eines Genossen fehlen.
N001
Doch möge der spätere Leser auch nicht vergessen! daß der N002
Stalinismus sich langsam! der überwältigenden Mehrheit der Ge- N003
nossen unbewußt, und verschiedenartig in den einzelnen Parteien N004
entwickelte. Vielfach komplizierter noch war dieser Entwicklungs- N005
prozeß in einer Partei wie der KPD, deren Mitglieder nicht nur in N006
Deutschland, sondern seit 1933 in verschiedenen Ländern und ln
N003
außen war ein System der "Unterwühlung und Spionage” getreten* N002
Ländern umkreist. An die Stelle der militärischen Eingriffe von N001
Stalin war kein Lenin* Die Sowjetunion war von feindlichen N001
Und so weiter*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Archiv der Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-01-09T11:07:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-01-09T11:07:09Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |