Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Krukenberg, Elsbeth: Die Frauenbewegung, ihre Ziele und ihre Bedeutung. Tübingen, 1905.

Bild:
<< vorherige Seite

den könnten, würde der Kreis der Persönlichkeiten, die
für solche Wahlen in Betracht kämen, oft in wünschens-
werter Weise erweitert werden.

3. Die Ergänzung der von den männlichen Mitgliedern der
kommunalen Schulverwaltung geleisteten Arbeit durch die
Mitwirkung der Frauen liegt um so näher, als die Frau
durch ihre Tätigkeit in der Familie Erziehungsfragen häufig
ein wärmeres Jnteresse entgegenbringt, als der Mann. Die
Zusammensetzung der Schulverwaltung aus Fachkundigen
und Vertretern der Bürgerschaft hat den Zweck, Schule und
Elternhaus zur Erfüllung der erziehlichen Aufgaben zu ver-
einigen.

Nicht selten ist die Frau, in deren Hand meist die häus-
liche Erziehung zum größten Teil liegt, eine geeignetere
Vertreterin der Jnteressen des Elternhauses an der Ge-
staltung des Schulwesens als der Mann.

4. Für die Beurteilung eines großen Teils der Fragen, mit
denen sich die kommunale Schulverwaltung zu beschäftigen
hat, haben Frauen bereits ihre besondere Befähigung nach-
gewiesen. Durch ihre Jnitiative sind in den letzten Jahr-
zehnten eine große Anzahl von Erziehungs- und Unterrichts-
anstalten (Fortbildungsschulen, Fach- und Gewerbeschulen,
Haushaltungsschulen, Kindergärtnerinnenseminare, Mädchen-
gymnasien) gegründet worden.

Die besondere Sachkenntnis und Urteilsfähigkeit der
Frauen auf vielen Gebieten, vor allem des weiblichen
Unterrichts-Wesens, würde für die Beschlüsse der kommu-
nalen Schulverwaltung unleugbar den größten praktischen
Wert haben.

II. Welche Möglichkeiten bietet die gegenwärtige
Organisation der Schulverwaltung für die Mitarbeit

den könnten, würde der Kreis der Persönlichkeiten, die
für solche Wahlen in Betracht kämen, oft in wünschens-
werter Weise erweitert werden.

3. Die Ergänzung der von den männlichen Mitgliedern der
kommunalen Schulverwaltung geleisteten Arbeit durch die
Mitwirkung der Frauen liegt um so näher, als die Frau
durch ihre Tätigkeit in der Familie Erziehungsfragen häufig
ein wärmeres Jnteresse entgegenbringt, als der Mann. Die
Zusammensetzung der Schulverwaltung aus Fachkundigen
und Vertretern der Bürgerschaft hat den Zweck, Schule und
Elternhaus zur Erfüllung der erziehlichen Aufgaben zu ver-
einigen.

Nicht selten ist die Frau, in deren Hand meist die häus-
liche Erziehung zum größten Teil liegt, eine geeignetere
Vertreterin der Jnteressen des Elternhauses an der Ge-
staltung des Schulwesens als der Mann.

4. Für die Beurteilung eines großen Teils der Fragen, mit
denen sich die kommunale Schulverwaltung zu beschäftigen
hat, haben Frauen bereits ihre besondere Befähigung nach-
gewiesen. Durch ihre Jnitiative sind in den letzten Jahr-
zehnten eine große Anzahl von Erziehungs- und Unterrichts-
anstalten (Fortbildungsschulen, Fach- und Gewerbeschulen,
Haushaltungsschulen, Kindergärtnerinnenseminare, Mädchen-
gymnasien) gegründet worden.

Die besondere Sachkenntnis und Urteilsfähigkeit der
Frauen auf vielen Gebieten, vor allem des weiblichen
Unterrichts-Wesens, würde für die Beschlüsse der kommu-
nalen Schulverwaltung unleugbar den größten praktischen
Wert haben.

II. Welche Möglichkeiten bietet die gegenwärtige
Organisation der Schulverwaltung für die Mitarbeit
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <list>
            <item>
              <p><pb facs="#f0071" n="61"/>
den könnten, würde der Kreis der Persönlichkeiten, die<lb/>
für solche Wahlen in Betracht kämen, oft in wünschens-<lb/>
werter Weise erweitert werden.</p><lb/>
            </item>
            <item>3. Die Ergänzung der von den männlichen Mitgliedern der<lb/>
kommunalen Schulverwaltung geleisteten Arbeit durch die<lb/>
Mitwirkung der Frauen liegt um so näher, als die Frau<lb/>
durch ihre Tätigkeit in der Familie Erziehungsfragen häufig<lb/>
ein wärmeres Jnteresse entgegenbringt, als der Mann. Die<lb/>
Zusammensetzung der Schulverwaltung aus Fachkundigen<lb/>
und Vertretern der Bürgerschaft hat den Zweck, Schule und<lb/>
Elternhaus zur Erfüllung der erziehlichen Aufgaben zu ver-<lb/>
einigen.<lb/><p>Nicht selten ist die Frau, in deren Hand meist die häus-<lb/>
liche Erziehung zum größten Teil liegt, eine geeignetere<lb/>
Vertreterin der Jnteressen des Elternhauses an der Ge-<lb/>
staltung des Schulwesens als der Mann.</p><lb/></item>
            <item>4. Für die Beurteilung eines großen Teils der Fragen, mit<lb/>
denen sich die kommunale Schulverwaltung zu beschäftigen<lb/>
hat, haben Frauen bereits ihre besondere Befähigung nach-<lb/>
gewiesen. Durch ihre Jnitiative sind in den letzten Jahr-<lb/>
zehnten eine große Anzahl von Erziehungs- und Unterrichts-<lb/>
anstalten (Fortbildungsschulen, Fach- und Gewerbeschulen,<lb/>
Haushaltungsschulen, Kindergärtnerinnenseminare, Mädchen-<lb/>
gymnasien) gegründet worden.<lb/><p>Die besondere Sachkenntnis und Urteilsfähigkeit der<lb/>
Frauen auf vielen Gebieten, vor allem des weiblichen<lb/>
Unterrichts-Wesens, würde für die Beschlüsse der kommu-<lb/>
nalen Schulverwaltung unleugbar den größten praktischen<lb/>
Wert haben.</p><lb/></item>
          </list>
        </div>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#g"><hi rendition="#aq">II.</hi> Welche Möglichkeiten bietet die gegenwärtige<lb/>
Organisation der Schulverwaltung für die Mitarbeit<lb/></hi> </head>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[61/0071] den könnten, würde der Kreis der Persönlichkeiten, die für solche Wahlen in Betracht kämen, oft in wünschens- werter Weise erweitert werden. 3. Die Ergänzung der von den männlichen Mitgliedern der kommunalen Schulverwaltung geleisteten Arbeit durch die Mitwirkung der Frauen liegt um so näher, als die Frau durch ihre Tätigkeit in der Familie Erziehungsfragen häufig ein wärmeres Jnteresse entgegenbringt, als der Mann. Die Zusammensetzung der Schulverwaltung aus Fachkundigen und Vertretern der Bürgerschaft hat den Zweck, Schule und Elternhaus zur Erfüllung der erziehlichen Aufgaben zu ver- einigen. Nicht selten ist die Frau, in deren Hand meist die häus- liche Erziehung zum größten Teil liegt, eine geeignetere Vertreterin der Jnteressen des Elternhauses an der Ge- staltung des Schulwesens als der Mann. 4. Für die Beurteilung eines großen Teils der Fragen, mit denen sich die kommunale Schulverwaltung zu beschäftigen hat, haben Frauen bereits ihre besondere Befähigung nach- gewiesen. Durch ihre Jnitiative sind in den letzten Jahr- zehnten eine große Anzahl von Erziehungs- und Unterrichts- anstalten (Fortbildungsschulen, Fach- und Gewerbeschulen, Haushaltungsschulen, Kindergärtnerinnenseminare, Mädchen- gymnasien) gegründet worden. Die besondere Sachkenntnis und Urteilsfähigkeit der Frauen auf vielen Gebieten, vor allem des weiblichen Unterrichts-Wesens, würde für die Beschlüsse der kommu- nalen Schulverwaltung unleugbar den größten praktischen Wert haben. II. Welche Möglichkeiten bietet die gegenwärtige Organisation der Schulverwaltung für die Mitarbeit

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Texte der ersten Frauenbewegung, betreut von Anna Pfundt und Thomas Gloning, JLU Gießen: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-11-13T13:59:15Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Anna Pfundt: Bearbeitung der digitalen Edition. (2015-08-20T13:59:15Z)
Anna Pfundt: Konvertierung nach DTA-Basisformat. (2015-08-06T11:00:00Z)

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet; Druckfehler: gekennzeichnet; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: wie Vorlage; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/krukenberg_frauenbewegung_1905
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/krukenberg_frauenbewegung_1905/71
Zitationshilfe: Krukenberg, Elsbeth: Die Frauenbewegung, ihre Ziele und ihre Bedeutung. Tübingen, 1905, S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/krukenberg_frauenbewegung_1905/71>, abgerufen am 06.05.2024.