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Krukenberg, Elsbeth: Die Frauenbewegung, ihre Ziele und ihre Bedeutung. Tübingen, 1905.

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angängig ist - mit wahrhaft evangelischem Geist zu erfüllen,
in solchem Versuche können sich alle vereinen, die sich in den
Dienst unserer Bewegung gestellt haben. Alle, denen Religion
mehr bedeutet als Form und Gebärde. Jesus ist Meister, ist
Vorbild für alle, die zur christlichen Kirche sich halten. Jesus
nennen mit Ehrfurcht auch solche, die sich - von naturwissen-
schaftlichen Anschauungen ausgehend - von allem frei ge-
macht haben, was die Kirche ihnen zu geben versuchte. Vor
dem Menschen Jesus mit seinem reinen, selbstlosen Streben
beugt sich auch der von sozialdemokratischen Jdeen Erfüllte,
der schärfer vielleicht noch als wir den Zwiespalt empfindet
zwischen wahrer Nachfolge Jesu und unserem offiziellen, Leben
und Gesinnung der Weltkinder oft so wenig beeinflussenden
Kirchenchristentum. Jn dem Versuche, die Kraft unseres Glau-
bens durch die Reinheit und Selbstlosigkeit unseres Handelns
zu beweisen, finden wir uns mit Angehörigen aller Bekennt-
nisse und Kirchengemeinschaften zusammen. Jnsbesondere auch
mit vielen von denen, aus deren so vielgeschmähtem und ver-
folgten Volke Jesus hervorgegangen, die - ethisch und sitt-
lich hochstehend - in ihm den größten ihrer von göttlicher
Kraft erfüllten Männer um so klarer und reiner erkennen
würden, je mehr wir uns in dem, was wir von ihm zu wissen
vorgeben, bescheiden wollten, je mehr wir - Jesu Beispiel
nachlebend - uns vor dem einen unfaßbaren Urquell alles
Lebens in Demut und Unwissenheit beugen.

Jn keiner Gestalt der Geschichte ist die göttliche, auf immer
vollkommener werdende Entwicklung hinwirkende Kraft so
mächtig und rein zu Tage getreten, in keiner hat sie so nach-
haltige Wirkung gezeitigt, wie in Jesus. Die Richtlinien die
er gezeichnet, sind auch für uns noch verbindlich. Auch die
Frauenbewegung - in ihren tiefsten treibenden Kräften er-

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angängig ist – mit wahrhaft evangelischem Geist zu erfüllen,
in solchem Versuche können sich alle vereinen, die sich in den
Dienst unserer Bewegung gestellt haben. Alle, denen Religion
mehr bedeutet als Form und Gebärde. Jesus ist Meister, ist
Vorbild für alle, die zur christlichen Kirche sich halten. Jesus
nennen mit Ehrfurcht auch solche, die sich – von naturwissen-
schaftlichen Anschauungen ausgehend – von allem frei ge-
macht haben, was die Kirche ihnen zu geben versuchte. Vor
dem Menschen Jesus mit seinem reinen, selbstlosen Streben
beugt sich auch der von sozialdemokratischen Jdeen Erfüllte,
der schärfer vielleicht noch als wir den Zwiespalt empfindet
zwischen wahrer Nachfolge Jesu und unserem offiziellen, Leben
und Gesinnung der Weltkinder oft so wenig beeinflussenden
Kirchenchristentum. Jn dem Versuche, die Kraft unseres Glau-
bens durch die Reinheit und Selbstlosigkeit unseres Handelns
zu beweisen, finden wir uns mit Angehörigen aller Bekennt-
nisse und Kirchengemeinschaften zusammen. Jnsbesondere auch
mit vielen von denen, aus deren so vielgeschmähtem und ver-
folgten Volke Jesus hervorgegangen, die – ethisch und sitt-
lich hochstehend – in ihm den größten ihrer von göttlicher
Kraft erfüllten Männer um so klarer und reiner erkennen
würden, je mehr wir uns in dem, was wir von ihm zu wissen
vorgeben, bescheiden wollten, je mehr wir – Jesu Beispiel
nachlebend – uns vor dem einen unfaßbaren Urquell alles
Lebens in Demut und Unwissenheit beugen.

Jn keiner Gestalt der Geschichte ist die göttliche, auf immer
vollkommener werdende Entwicklung hinwirkende Kraft so
mächtig und rein zu Tage getreten, in keiner hat sie so nach-
haltige Wirkung gezeitigt, wie in Jesus. Die Richtlinien die
er gezeichnet, sind auch für uns noch verbindlich. Auch die
Frauenbewegung – in ihren tiefsten treibenden Kräften er-

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[3/0013] angängig ist – mit wahrhaft evangelischem Geist zu erfüllen, in solchem Versuche können sich alle vereinen, die sich in den Dienst unserer Bewegung gestellt haben. Alle, denen Religion mehr bedeutet als Form und Gebärde. Jesus ist Meister, ist Vorbild für alle, die zur christlichen Kirche sich halten. Jesus nennen mit Ehrfurcht auch solche, die sich – von naturwissen- schaftlichen Anschauungen ausgehend – von allem frei ge- macht haben, was die Kirche ihnen zu geben versuchte. Vor dem Menschen Jesus mit seinem reinen, selbstlosen Streben beugt sich auch der von sozialdemokratischen Jdeen Erfüllte, der schärfer vielleicht noch als wir den Zwiespalt empfindet zwischen wahrer Nachfolge Jesu und unserem offiziellen, Leben und Gesinnung der Weltkinder oft so wenig beeinflussenden Kirchenchristentum. Jn dem Versuche, die Kraft unseres Glau- bens durch die Reinheit und Selbstlosigkeit unseres Handelns zu beweisen, finden wir uns mit Angehörigen aller Bekennt- nisse und Kirchengemeinschaften zusammen. Jnsbesondere auch mit vielen von denen, aus deren so vielgeschmähtem und ver- folgten Volke Jesus hervorgegangen, die – ethisch und sitt- lich hochstehend – in ihm den größten ihrer von göttlicher Kraft erfüllten Männer um so klarer und reiner erkennen würden, je mehr wir uns in dem, was wir von ihm zu wissen vorgeben, bescheiden wollten, je mehr wir – Jesu Beispiel nachlebend – uns vor dem einen unfaßbaren Urquell alles Lebens in Demut und Unwissenheit beugen. Jn keiner Gestalt der Geschichte ist die göttliche, auf immer vollkommener werdende Entwicklung hinwirkende Kraft so mächtig und rein zu Tage getreten, in keiner hat sie so nach- haltige Wirkung gezeitigt, wie in Jesus. Die Richtlinien die er gezeichnet, sind auch für uns noch verbindlich. Auch die Frauenbewegung – in ihren tiefsten treibenden Kräften er- 1*

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Texte der ersten Frauenbewegung, betreut von Anna Pfundt und Thomas Gloning, JLU Gießen: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-11-13T13:59:15Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Anna Pfundt: Bearbeitung der digitalen Edition. (2015-08-20T13:59:15Z)
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Zitationshilfe: Krukenberg, Elsbeth: Die Frauenbewegung, ihre Ziele und ihre Bedeutung. Tübingen, 1905, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/krukenberg_frauenbewegung_1905/13>, abgerufen am 23.11.2024.