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Krüger, Johann Gottlob: Geschichte der Erde in den allerältesten Zeiten. Halle, 1746.

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in den allerältesten Zeiten.
geschickte und erfahrne Herr Schichtmeister Hoffmann
sehr grosse Mühe gegeben, und es wird meinen Lesern
nothwendig angenehm seyn müssen, wenn ich ihnen etwas
davon erzehle. Er versichert, daß er allemal das Aus-
mas derer Fische nach den Kopflangen den Flußfischen
gleich befunden, und besitzet unter seiner Sammlung ei-
nen ganzen Hecht, welcher 19. Zoll lang ist, und seine
untrüglichen Kennzeichen hat. Ja er hat ausserdem ei-
nen in Schiefer befindlichen Kopf von einen Seehunde,
daran der Chagrin so unvergleichlich zu sehen, als der
feineste und natürlichste nur seyn mag. Mit denen
Schiefern hat er folgendes Experiment gemacht; welches
ich mit seinen eigenen Worten, deren er sich in einen
Briefe an mich bedienet, hieher setzen will: Ich nahm
einen Schiefer, worinne ein Fisch befindlich, lösete das
Fleisch heraus, nahm davon, wie auch von dem Schiefer
über den Fische, so Kammschale, und von dem untern,
so Lochschiefer genennet wird, jedes 1. Quentgen, und
that es in besondere Kölbgen mit Scheidewasser. Ob
nun wohl diese dreyerley einen unwissenden wohl einerley
zu seyn scheinen möchten, so findet man sie doch von ganz
verschiedenen Eigenschaften. Denn die Schiefer über
den Fische gischte sehr heftig, und die Blasen blieben noch
den folgenden Tag, darneben entstund davon ein viel
garstiger Geruch, als der Stinkstein durch reiben von
sich gibet. Der untere Schiefer wurde ohne besondern
Geruch bald ruhig, und der Fisch noch eher. Alle drey
Wasser hatten unterschiedene grüne Farbe. Von der
obern Schiefer schlug sich das Kupfer an das Eisen ganz
blaß an, bey der untern Schiefer schöner, und bey den
Fisch recht hoch roth. Wenn man das Kupfer von den
Eisen in der Fischsolution abschüttelte, so wurde das
Wasser ganz dick und dunkelbraun, wurde aber sogleich
wieder helle und bekam seine vorige Farbe wieder, das
Kupfer aber verlohr seine schöne rothe-Farbe, und blieb

ein
F

in den alleraͤlteſten Zeiten.
geſchickte und erfahrne Herr Schichtmeiſter Hoffmann
ſehr groſſe Muͤhe gegeben, und es wird meinen Leſern
nothwendig angenehm ſeyn muͤſſen, wenn ich ihnen etwas
davon erzehle. Er verſichert, daß er allemal das Aus-
mas derer Fiſche nach den Kopflangen den Flußfiſchen
gleich befunden, und beſitzet unter ſeiner Sammlung ei-
nen ganzen Hecht, welcher 19. Zoll lang iſt, und ſeine
untruͤglichen Kennzeichen hat. Ja er hat auſſerdem ei-
nen in Schiefer befindlichen Kopf von einen Seehunde,
daran der Chagrin ſo unvergleichlich zu ſehen, als der
feineſte und natuͤrlichſte nur ſeyn mag. Mit denen
Schiefern hat er folgendes Experiment gemacht; welches
ich mit ſeinen eigenen Worten, deren er ſich in einen
Briefe an mich bedienet, hieher ſetzen will: Ich nahm
einen Schiefer, worinne ein Fiſch befindlich, loͤſete das
Fleiſch heraus, nahm davon, wie auch von dem Schiefer
uͤber den Fiſche, ſo Kammſchale, und von dem untern,
ſo Lochſchiefer genennet wird, jedes 1. Quentgen, und
that es in beſondere Koͤlbgen mit Scheidewaſſer. Ob
nun wohl dieſe dreyerley einen unwiſſenden wohl einerley
zu ſeyn ſcheinen moͤchten, ſo findet man ſie doch von ganz
verſchiedenen Eigenſchaften. Denn die Schiefer uͤber
den Fiſche giſchte ſehr heftig, und die Blaſen blieben noch
den folgenden Tag, darneben entſtund davon ein viel
garſtiger Geruch, als der Stinkſtein durch reiben von
ſich gibet. Der untere Schiefer wurde ohne beſondern
Geruch bald ruhig, und der Fiſch noch eher. Alle drey
Waſſer hatten unterſchiedene gruͤne Farbe. Von der
obern Schiefer ſchlug ſich das Kupfer an das Eiſen ganz
blaß an, bey der untern Schiefer ſchoͤner, und bey den
Fiſch recht hoch roth. Wenn man das Kupfer von den
Eiſen in der Fiſchſolution abſchuͤttelte, ſo wurde das
Waſſer ganz dick und dunkelbraun, wurde aber ſogleich
wieder helle und bekam ſeine vorige Farbe wieder, das
Kupfer aber verlohr ſeine ſchoͤne rothe-Farbe, und blieb

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[81/0095] in den alleraͤlteſten Zeiten. geſchickte und erfahrne Herr Schichtmeiſter Hoffmann ſehr groſſe Muͤhe gegeben, und es wird meinen Leſern nothwendig angenehm ſeyn muͤſſen, wenn ich ihnen etwas davon erzehle. Er verſichert, daß er allemal das Aus- mas derer Fiſche nach den Kopflangen den Flußfiſchen gleich befunden, und beſitzet unter ſeiner Sammlung ei- nen ganzen Hecht, welcher 19. Zoll lang iſt, und ſeine untruͤglichen Kennzeichen hat. Ja er hat auſſerdem ei- nen in Schiefer befindlichen Kopf von einen Seehunde, daran der Chagrin ſo unvergleichlich zu ſehen, als der feineſte und natuͤrlichſte nur ſeyn mag. Mit denen Schiefern hat er folgendes Experiment gemacht; welches ich mit ſeinen eigenen Worten, deren er ſich in einen Briefe an mich bedienet, hieher ſetzen will: Ich nahm einen Schiefer, worinne ein Fiſch befindlich, loͤſete das Fleiſch heraus, nahm davon, wie auch von dem Schiefer uͤber den Fiſche, ſo Kammſchale, und von dem untern, ſo Lochſchiefer genennet wird, jedes 1. Quentgen, und that es in beſondere Koͤlbgen mit Scheidewaſſer. Ob nun wohl dieſe dreyerley einen unwiſſenden wohl einerley zu ſeyn ſcheinen moͤchten, ſo findet man ſie doch von ganz verſchiedenen Eigenſchaften. Denn die Schiefer uͤber den Fiſche giſchte ſehr heftig, und die Blaſen blieben noch den folgenden Tag, darneben entſtund davon ein viel garſtiger Geruch, als der Stinkſtein durch reiben von ſich gibet. Der untere Schiefer wurde ohne beſondern Geruch bald ruhig, und der Fiſch noch eher. Alle drey Waſſer hatten unterſchiedene gruͤne Farbe. Von der obern Schiefer ſchlug ſich das Kupfer an das Eiſen ganz blaß an, bey der untern Schiefer ſchoͤner, und bey den Fiſch recht hoch roth. Wenn man das Kupfer von den Eiſen in der Fiſchſolution abſchuͤttelte, ſo wurde das Waſſer ganz dick und dunkelbraun, wurde aber ſogleich wieder helle und bekam ſeine vorige Farbe wieder, das Kupfer aber verlohr ſeine ſchoͤne rothe-Farbe, und blieb ein F

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Zitationshilfe: Krüger, Johann Gottlob: Geschichte der Erde in den allerältesten Zeiten. Halle, 1746, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/krueger_weltweisheit_1746/95>, abgerufen am 23.11.2024.