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Krüger, Johann Gottlob: Geschichte der Erde in den allerältesten Zeiten. Halle, 1746.

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in den allerältesten Zeiten.
also nicht einräumen, daß sie zu der Sonne gehörten und
ein Theil ihrer Materie wären, welche ausgebrant hätte,
wenn aber dieses ist; könte nicht endlich die ganze Sonne
einmal ausbrennen? und folglich völlig mit einer dunkeln
Rinde umzogen werden, was würde sie aber alsdenn an-
ders als ein dunkler Weltkörper seyn, und diesen pflegt
man einen Planeten zu nennen. Vielleicht sind die Fix-
sterne, von welchen die Sternseher bemerkt, daß sie ver-
schwunden sind, nichts anders, als dergleichen Sonnen
gewesen, die ihr Licht verloren haben. Es ist wahr, es
gehöret Zeit darzu ehe dieses geschehen kan, aber das ist
auch alles, was darzu erfordert wird, indessen haben wir
in denen nächsten zehen Jahren nichts davon zu befürch-
ten, denn die Sonne ist ein Körper, welcher eine Million
mal grösser ist, als unsere Erde, und ein solches Licht ver-
löscht nicht so bald; ja es ist noch eine andere Ursache vor-
handen, die dergleichen Begebenheit langwieriger macht,
als bey einen andern Fall. Die Sonne hat vermuthlich
ihre Atmosphäre die aber von der grossen Hitze sich ausdeh-
net, und daher von einer ausserordentlichen Grösse ist,
diese Atmosphäre ist allem Ansehen nach die Ursache des
Zodiakalischen Scheins von welchen der Herr von Mairan
glaubt, daß er die Materie zu denen Cometenschwänzen
hergäbe, da nun die Naturkündiger erwiesen haben, daß
so gar die Planeten eine Schwere gegen die Sonne besitzen,
welche dem Quadrate ihrer Entfernung proportional ist,
wie viel mehr wird man dieses nicht von dem Dampfe und
Rauche behaupten müssen, der in der Sonnenluft in die
Höhe gestiegen ist, wenn man aber dieses einräumet, so
muß man auch zugeben, daß er endlich vermöge seiner
Schwere gegen die Sonne eben so wie die Dünste auf die
Erde zurück fallen müsse, nun besteht der Rauch aus sol-
chen Theilgen, welche sich entzünden lassen, und denen zu
der Entzündung weiter nichts, als ein grösserer Grad der
Wärme fehlet, wie wir davon an einen ausgelöschten

Wachs-
C 3

in den alleraͤlteſten Zeiten.
alſo nicht einraͤumen, daß ſie zu der Sonne gehoͤrten und
ein Theil ihrer Materie waͤren, welche ausgebrant haͤtte,
wenn aber dieſes iſt; koͤnte nicht endlich die ganze Sonne
einmal ausbrennen? und folglich voͤllig mit einer dunkeln
Rinde umzogen werden, was wuͤrde ſie aber alsdenn an-
ders als ein dunkler Weltkoͤrper ſeyn, und dieſen pflegt
man einen Planeten zu nennen. Vielleicht ſind die Fix-
ſterne, von welchen die Sternſeher bemerkt, daß ſie ver-
ſchwunden ſind, nichts anders, als dergleichen Sonnen
geweſen, die ihr Licht verloren haben. Es iſt wahr, es
gehoͤret Zeit darzu ehe dieſes geſchehen kan, aber das iſt
auch alles, was darzu erfordert wird, indeſſen haben wir
in denen naͤchſten zehen Jahren nichts davon zu befuͤrch-
ten, denn die Sonne iſt ein Koͤrper, welcher eine Million
mal groͤſſer iſt, als unſere Erde, und ein ſolches Licht ver-
loͤſcht nicht ſo bald; ja es iſt noch eine andere Urſache vor-
handen, die dergleichen Begebenheit langwieriger macht,
als bey einen andern Fall. Die Sonne hat vermuthlich
ihre Atmoſphaͤre die aber von der groſſen Hitze ſich ausdeh-
net, und daher von einer auſſerordentlichen Groͤſſe iſt,
dieſe Atmoſphaͤre iſt allem Anſehen nach die Urſache des
Zodiakaliſchen Scheins von welchen der Herr von Mairan
glaubt, daß er die Materie zu denen Cometenſchwaͤnzen
hergaͤbe, da nun die Naturkuͤndiger erwieſen haben, daß
ſo gar die Planeten eine Schwere gegen die Sonne beſitzen,
welche dem Quadrate ihrer Entfernung proportional iſt,
wie viel mehr wird man dieſes nicht von dem Dampfe und
Rauche behaupten muͤſſen, der in der Sonnenluft in die
Hoͤhe geſtiegen iſt, wenn man aber dieſes einraͤumet, ſo
muß man auch zugeben, daß er endlich vermoͤge ſeiner
Schwere gegen die Sonne eben ſo wie die Duͤnſte auf die
Erde zuruͤck fallen muͤſſe, nun beſteht der Rauch aus ſol-
chen Theilgen, welche ſich entzuͤnden laſſen, und denen zu
der Entzuͤndung weiter nichts, als ein groͤſſerer Grad der
Waͤrme fehlet, wie wir davon an einen ausgeloͤſchten

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[37/0045] in den alleraͤlteſten Zeiten. alſo nicht einraͤumen, daß ſie zu der Sonne gehoͤrten und ein Theil ihrer Materie waͤren, welche ausgebrant haͤtte, wenn aber dieſes iſt; koͤnte nicht endlich die ganze Sonne einmal ausbrennen? und folglich voͤllig mit einer dunkeln Rinde umzogen werden, was wuͤrde ſie aber alsdenn an- ders als ein dunkler Weltkoͤrper ſeyn, und dieſen pflegt man einen Planeten zu nennen. Vielleicht ſind die Fix- ſterne, von welchen die Sternſeher bemerkt, daß ſie ver- ſchwunden ſind, nichts anders, als dergleichen Sonnen geweſen, die ihr Licht verloren haben. Es iſt wahr, es gehoͤret Zeit darzu ehe dieſes geſchehen kan, aber das iſt auch alles, was darzu erfordert wird, indeſſen haben wir in denen naͤchſten zehen Jahren nichts davon zu befuͤrch- ten, denn die Sonne iſt ein Koͤrper, welcher eine Million mal groͤſſer iſt, als unſere Erde, und ein ſolches Licht ver- loͤſcht nicht ſo bald; ja es iſt noch eine andere Urſache vor- handen, die dergleichen Begebenheit langwieriger macht, als bey einen andern Fall. Die Sonne hat vermuthlich ihre Atmoſphaͤre die aber von der groſſen Hitze ſich ausdeh- net, und daher von einer auſſerordentlichen Groͤſſe iſt, dieſe Atmoſphaͤre iſt allem Anſehen nach die Urſache des Zodiakaliſchen Scheins von welchen der Herr von Mairan glaubt, daß er die Materie zu denen Cometenſchwaͤnzen hergaͤbe, da nun die Naturkuͤndiger erwieſen haben, daß ſo gar die Planeten eine Schwere gegen die Sonne beſitzen, welche dem Quadrate ihrer Entfernung proportional iſt, wie viel mehr wird man dieſes nicht von dem Dampfe und Rauche behaupten muͤſſen, der in der Sonnenluft in die Hoͤhe geſtiegen iſt, wenn man aber dieſes einraͤumet, ſo muß man auch zugeben, daß er endlich vermoͤge ſeiner Schwere gegen die Sonne eben ſo wie die Duͤnſte auf die Erde zuruͤck fallen muͤſſe, nun beſteht der Rauch aus ſol- chen Theilgen, welche ſich entzuͤnden laſſen, und denen zu der Entzuͤndung weiter nichts, als ein groͤſſerer Grad der Waͤrme fehlet, wie wir davon an einen ausgeloͤſchten Wachs- C 3

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Zitationshilfe: Krüger, Johann Gottlob: Geschichte der Erde in den allerältesten Zeiten. Halle, 1746, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/krueger_weltweisheit_1746/45>, abgerufen am 24.11.2024.