Kretzer, Max: Meister Timpe. Berlin, 1888.voller Beschämung auf demselben Fleck, dann preßte er dem "Mutter . . . der Kummer . . . die vielen Sorgen . . ." Karoline saß lange Zeit still am Fenster und blickte mit Kretzer, Meister Timpe. 16
voller Beſchämung auf demſelben Fleck, dann preßte er dem „Mutter . . . der Kummer . . . die vielen Sorgen . . .“ Karoline ſaß lange Zeit ſtill am Fenſter und blickte mit Kretzer, Meiſter Timpe. 16
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voller Beſchämung auf demſelben Fleck, dann preßte er dem
Weinen nahe die Worte hervor:
„Mutter . . . der Kummer . . . die vielen Sorgen . . .“
Er öffnete die Thür und verſchwand, ohne ſein Weib noch
einmal anzublicken.
Karoline ſaß lange Zeit ſtill am Fenſter und blickte mit
gefalteten Händen hinaus auf die Straße, wo die Dämme¬
rung allmählich Menſchen und Häuſern die ſcharfen Linien
nahm. War es das Zwielicht, das ihre Augen trübte, war es
der Schmerz der Gattin und Mutter, der ſeine heiße Fluth
nach oben drängte? — Große Thränen rollten langſam über
ihre Wangen und benetzten die dürren Finger . . . .
Kretzer, Meiſter Timpe. 16
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