Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kraft, Robert: Der Medizinmann. Dresden, 1896.

Bild:
<< vorherige Seite

"Unsinn, nur kein Aberglaube," brummte der Trapper, nahm den Indianer wieder auf die Arme und setzte seinen Weg mit verdoppelter Schnelligkeit fort.

Sein Zweifeln an jedem Aberglauben sollte auch bald belohnt werden. Zwar versperrte eine himmelhohe Felswand die Schlucht, aber da, wo die Schienen verschwanden, befand sich ein mächtiges eisernes Thor und in diesem wieder eine kleinere Thür.

"Mag ein Bergwerk sein, da werde ich auch erfahren, mit was die eigentlich ihre Karren bergauf fahren lassen," dachte der Trapper, legte den bewußtlosen Indianer abermals sanft nieder und stieß mit dem Gewehrkolben gegen das Thor.

Sofort ward die kleine Pforte geöffnet und der Trapper sah einen Mann vor sich stehen, von einem blendendweißen Licht umflossen, daß er die Augen schließen mußte.

"Wenn ihr Christen seid, erbarmt euch dieses sterbenden Indianers - o, verflucht, bei euch ist's aber hell - er ist bald verschmachtet - brennt ihr denn immer soviel Licht?"

Der Pförtner sagte gar nichts, er legte hilfsbereit Hand an, sie trugen den Indianer hinein, die Thür schlug zu. Der Trapper hatte jetzt keine Zeit, sich umzusehen, obgleich ihm seine ganze Umgebung schon recht merkwürdig vorkam.

"So, hier hinein in Nummer acht, geht nur heraus, wenn die Thür aufspringt. Der Meister weiß schon alles, ehe ihr hinaufkommt."

Damit war schon der Trapper durch eine Thür in ein Kästchen geschoben, auf dessen gepolsterter Bank der Indianer bereits lag.

"Zum Teufel, doch erst Wasser für ....."

„Unsinn, nur kein Aberglaube,“ brummte der Trapper, nahm den Indianer wieder auf die Arme und setzte seinen Weg mit verdoppelter Schnelligkeit fort.

Sein Zweifeln an jedem Aberglauben sollte auch bald belohnt werden. Zwar versperrte eine himmelhohe Felswand die Schlucht, aber da, wo die Schienen verschwanden, befand sich ein mächtiges eisernes Thor und in diesem wieder eine kleinere Thür.

„Mag ein Bergwerk sein, da werde ich auch erfahren, mit was die eigentlich ihre Karren bergauf fahren lassen,“ dachte der Trapper, legte den bewußtlosen Indianer abermals sanft nieder und stieß mit dem Gewehrkolben gegen das Thor.

Sofort ward die kleine Pforte geöffnet und der Trapper sah einen Mann vor sich stehen, von einem blendendweißen Licht umflossen, daß er die Augen schließen mußte.

„Wenn ihr Christen seid, erbarmt euch dieses sterbenden Indianers – o, verflucht, bei euch ist’s aber hell – er ist bald verschmachtet – brennt ihr denn immer soviel Licht?“

Der Pförtner sagte gar nichts, er legte hilfsbereit Hand an, sie trugen den Indianer hinein, die Thür schlug zu. Der Trapper hatte jetzt keine Zeit, sich umzusehen, obgleich ihm seine ganze Umgebung schon recht merkwürdig vorkam.

„So, hier hinein in Nummer acht, geht nur heraus, wenn die Thür aufspringt. Der Meister weiß schon alles, ehe ihr hinaufkommt.“

Damit war schon der Trapper durch eine Thür in ein Kästchen geschoben, auf dessen gepolsterter Bank der Indianer bereits lag.

„Zum Teufel, doch erst Wasser für .....“

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0010" n="10"/>
        <p>&#x201E;Unsinn, nur kein Aberglaube,&#x201C; brummte der Trapper, nahm den Indianer wieder auf die Arme und setzte seinen Weg mit verdoppelter Schnelligkeit fort.</p>
        <p>Sein Zweifeln an jedem Aberglauben sollte auch bald belohnt werden. Zwar versperrte eine himmelhohe Felswand die Schlucht, aber da, wo die Schienen verschwanden, befand sich ein mächtiges eisernes Thor und in diesem wieder eine kleinere Thür.</p>
        <p>&#x201E;Mag ein Bergwerk sein, da werde ich auch erfahren, mit was die eigentlich ihre Karren bergauf fahren lassen,&#x201C; dachte der Trapper, legte den bewußtlosen Indianer abermals sanft nieder und stieß mit dem Gewehrkolben gegen das Thor.</p>
        <p>Sofort ward die kleine Pforte geöffnet und der Trapper sah einen Mann vor sich stehen, von einem blendendweißen Licht umflossen, daß er die Augen schließen mußte.</p>
        <p>&#x201E;Wenn ihr Christen seid, erbarmt euch dieses sterbenden Indianers &#x2013; o, verflucht, bei euch ist&#x2019;s aber hell &#x2013; er ist bald verschmachtet &#x2013; brennt ihr denn immer soviel Licht?&#x201C;</p>
        <p>Der Pförtner sagte gar nichts, er legte hilfsbereit Hand an, sie trugen den Indianer hinein, die Thür schlug zu. Der Trapper hatte jetzt keine Zeit, sich umzusehen, obgleich ihm seine ganze Umgebung schon recht merkwürdig vorkam.</p>
        <p>&#x201E;So, hier hinein in Nummer acht, geht nur heraus, wenn die Thür aufspringt. Der Meister weiß schon alles, ehe ihr hinaufkommt.&#x201C;</p>
        <p>Damit war schon der Trapper durch eine Thür in ein Kästchen geschoben, auf dessen gepolsterter Bank der Indianer bereits lag.</p>
        <p>&#x201E;Zum Teufel, doch erst Wasser für .....&#x201C;</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[10/0010] „Unsinn, nur kein Aberglaube,“ brummte der Trapper, nahm den Indianer wieder auf die Arme und setzte seinen Weg mit verdoppelter Schnelligkeit fort. Sein Zweifeln an jedem Aberglauben sollte auch bald belohnt werden. Zwar versperrte eine himmelhohe Felswand die Schlucht, aber da, wo die Schienen verschwanden, befand sich ein mächtiges eisernes Thor und in diesem wieder eine kleinere Thür. „Mag ein Bergwerk sein, da werde ich auch erfahren, mit was die eigentlich ihre Karren bergauf fahren lassen,“ dachte der Trapper, legte den bewußtlosen Indianer abermals sanft nieder und stieß mit dem Gewehrkolben gegen das Thor. Sofort ward die kleine Pforte geöffnet und der Trapper sah einen Mann vor sich stehen, von einem blendendweißen Licht umflossen, daß er die Augen schließen mußte. „Wenn ihr Christen seid, erbarmt euch dieses sterbenden Indianers – o, verflucht, bei euch ist’s aber hell – er ist bald verschmachtet – brennt ihr denn immer soviel Licht?“ Der Pförtner sagte gar nichts, er legte hilfsbereit Hand an, sie trugen den Indianer hinein, die Thür schlug zu. Der Trapper hatte jetzt keine Zeit, sich umzusehen, obgleich ihm seine ganze Umgebung schon recht merkwürdig vorkam. „So, hier hinein in Nummer acht, geht nur heraus, wenn die Thür aufspringt. Der Meister weiß schon alles, ehe ihr hinaufkommt.“ Damit war schon der Trapper durch eine Thür in ein Kästchen geschoben, auf dessen gepolsterter Bank der Indianer bereits lag. „Zum Teufel, doch erst Wasser für .....“

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2012-10-26T10:30:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2012-10-26T10:30:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2012-10-26T10:30:31Z)

Weitere Informationen:




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kraft_medizinmann_1896
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kraft_medizinmann_1896/10
Zitationshilfe: Kraft, Robert: Der Medizinmann. Dresden, 1896, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kraft_medizinmann_1896/10>, abgerufen am 25.11.2024.