Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 3. Berlin, 1876.Die Pferdezucht. 2. Das Hufeisen muß für die Verwendungsart und die Gestaltung des Thie- 3. Die Befestigung geschehe in der Weise, daß nie die belebten Weichtheile 4. Das Hufbeschläg richte sich stets nach der Beschaffenheit der Hufe, nach Die Hufeisen werden am besten aus Schmiedeeisen oder Stahl, in neuerer Zeit [Abbildung]
Fig. 178. [Abbildung]
Fig. 179. [Abbildung]
des Hufeisens wird der 12. Theil des äußeren Umfanges oder Randes als EinheitFig. 178. Gräflich Einsiedel'sches tiefgefalztes Hufeisen aus Faconeisen. Fig. 179. Hufeisen. -- e Zehentheil (Schuß), f Arm, g Trachtentheil, aa erstes, bb zweites Zehen- angenommen. Die Breite des Eisens soll vorne 1 und vom 1. Nagelloch gegen den Stollen abnehmend 1/2 betragen. Die Dicke des äußeren Randes sei gleich 1/3 , jene des inneren Randes 1/4. An dem Eisen unterscheidet man das Zehenstück oder Schuß des Eisens, Fig. 179 e, den äußeren und inneren Arm f, und die Trachten- theile g. Das Eisen wird durch 5--9, mit ihren Köpfen versenkte, breite Nägel befestigt. Die viereckig trichterförmig oder rinnenartig (Falz) vertieften Nagellöcher im Eisen müssen so angeordnet sein, daß sie genau auf die weiße Linie des Hufes passen. Zur Sicherheit des Auftrittes werden am Ende der Trachtentheile durch Umbiegen der Arme oder durch Anschweißen von Absätzen die Stollen gebildet. Für schweren Zugdienst erhält der Zehentheil noch eine weitere Hervorragung, den Griff. Das Eisen muß, wie in Fig. 180 dargestellt, ganz eben und horizontal an dem Hufe gerichtet sein. Zunächst ist das alte Eisen abzunehmen und dann von dem Hufe alle ab- gestoßene Substanz mit dem Wirkmesser wegzuschneiden. Das Zuschneiden darf nicht zu tief erfolgen und muß mit Sachkenntniß ausgeführt werden; am wenigsten ist an dem Strahl zu schneiden. Um eine möglichst ebene Fläche des Tragrandes zu er- Krafft, Lehrb. d. Landw. III. 17
Die Pferdezucht. 2. Das Hufeiſen muß für die Verwendungsart und die Geſtaltung des Thie- 3. Die Befeſtigung geſchehe in der Weiſe, daß nie die belebten Weichtheile 4. Das Hufbeſchläg richte ſich ſtets nach der Beſchaffenheit der Hufe, nach Die Hufeiſen werden am beſten aus Schmiedeeiſen oder Stahl, in neuerer Zeit [Abbildung]
Fig. 178. [Abbildung]
Fig. 179. [Abbildung]
des Hufeiſens wird der 12. Theil des äußeren Umfanges oder Randes als EinheitFig. 178. Gräflich Einſiedel’ſches tiefgefalztes Hufeiſen aus Façoneiſen. Fig. 179. Hufeiſen. — e Zehentheil (Schuß), f Arm, g Trachtentheil, aa erſtes, bb zweites Zehen- angenommen. Die Breite des Eiſens ſoll vorne 1 und vom 1. Nagelloch gegen den Stollen abnehmend ½ betragen. Die Dicke des äußeren Randes ſei gleich ⅓, jene des inneren Randes ¼. An dem Eiſen unterſcheidet man das Zehenſtück oder Schuß des Eiſens, Fig. 179 e, den äußeren und inneren Arm f, und die Trachten- theile g. Das Eiſen wird durch 5—9, mit ihren Köpfen verſenkte, breite Nägel befeſtigt. Die viereckig trichterförmig oder rinnenartig (Falz) vertieften Nagellöcher im Eiſen müſſen ſo angeordnet ſein, daß ſie genau auf die weiße Linie des Hufes paſſen. Zur Sicherheit des Auftrittes werden am Ende der Trachtentheile durch Umbiegen der Arme oder durch Anſchweißen von Abſätzen die Stollen gebildet. Für ſchweren Zugdienſt erhält der Zehentheil noch eine weitere Hervorragung, den Griff. Das Eiſen muß, wie in Fig. 180 dargeſtellt, ganz eben und horizontal an dem Hufe gerichtet ſein. Zunächſt iſt das alte Eiſen abzunehmen und dann von dem Hufe alle ab- geſtoßene Subſtanz mit dem Wirkmeſſer wegzuſchneiden. Das Zuſchneiden darf nicht zu tief erfolgen und muß mit Sachkenntniß ausgeführt werden; am wenigſten iſt an dem Strahl zu ſchneiden. Um eine möglichſt ebene Fläche des Tragrandes zu er- Krafft, Lehrb. d. Landw. III. 17
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Die Pferdezucht.
2. Das Hufeiſen muß für die Verwendungsart und die Geſtaltung des Thie-
res paſſend nach Form und Stärke hergeſtellt ſein.
3. Die Befeſtigung geſchehe in der Weiſe, daß nie die belebten Weichtheile
dabei beläſtigt werden und daß der Hornſchuh in ſeiner natürlichen Elaſticität keiner-
lei Störung erleide.
4. Das Hufbeſchläg richte ſich ſtets nach der Beſchaffenheit der Hufe, nach
Stellung und Bewegung der Gliedmaßen.
Die Hufeiſen werden am beſten aus Schmiedeeiſen oder Stahl, in neuerer Zeit
auch aus gewalztem Maſchineneiſen, Fig. 178, angefertigt. Für die Dimenſionen
[Abbildung Fig. 178.]
[Abbildung Fig. 179.]
[Abbildung Fig. 178. Gräflich Einſiedel’ſches tiefgefalztes Hufeiſen aus Façoneiſen.
Fig. 179. Hufeiſen. — e Zehentheil (Schuß), f Arm, g Trachtentheil, aa erſtes, bb zweites Zehen-
nagelloch, cc zweites, dd erſtes Hauptnagelloch.]
des Hufeiſens wird der 12. Theil des äußeren Umfanges oder Randes als Einheit
angenommen. Die Breite des Eiſens ſoll vorne 1 und vom 1. Nagelloch gegen
den Stollen abnehmend ½ betragen. Die Dicke des äußeren Randes ſei gleich ⅓,
jene des inneren Randes ¼. An dem Eiſen unterſcheidet man das Zehenſtück oder
Schuß des Eiſens, Fig. 179 e, den äußeren und inneren Arm f, und die Trachten-
theile g. Das Eiſen wird durch 5—9, mit ihren Köpfen verſenkte, breite Nägel
befeſtigt. Die viereckig trichterförmig oder rinnenartig (Falz) vertieften Nagellöcher
im Eiſen müſſen ſo angeordnet ſein, daß ſie genau auf die weiße Linie des Hufes
paſſen. Zur Sicherheit des Auftrittes werden am Ende der Trachtentheile durch
Umbiegen der Arme oder durch Anſchweißen von Abſätzen die Stollen gebildet. Für
ſchweren Zugdienſt erhält der Zehentheil noch eine weitere Hervorragung, den Griff.
Das Eiſen muß, wie in Fig. 180 dargeſtellt, ganz eben und horizontal an dem Hufe
gerichtet ſein. Zunächſt iſt das alte Eiſen abzunehmen und dann von dem Hufe alle ab-
geſtoßene Subſtanz mit dem Wirkmeſſer wegzuſchneiden. Das Zuſchneiden darf nicht
zu tief erfolgen und muß mit Sachkenntniß ausgeführt werden; am wenigſten iſt an
dem Strahl zu ſchneiden. Um eine möglichſt ebene Fläche des Tragrandes zu er-
Krafft, Lehrb. d. Landw. III. 17
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