Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 3. Berlin, 1876.Die Schafzucht. des Haares die beiden Ausführungsgänge der Talg-drüsen, deren Excret bei den Schafen mit dem Excrete der Schweißdrüsen den Fettschweiß bildet. Das Haar besteht aus Hornsubstanz und [Abbildung]
Fig. 124. thelzellen besteht, die beim Kochen mit Schwefelsäure zerfallen. Bei gefärbtenSchematische Darstellung Haaren sind in der Rindensubstanz Pigmentkörnchen abgelagert. Bei manchen Haaren finden sich in der Längenachse rhombische oder cubische Zellen, welche entweder einen zu- sammenhängenden oder vielfach unterbrochenen Markstrang bilden. Dem feinen Merinowollhaare fehlt dieser Markstrang. Markhaltige Haare kommen als straffe, [Abbildung]
Fig. 125 a. Längenansicht eines Lincolnhaares mit durch- Fig. 126 a. Längenansicht eines Super Electa feinen Me- [Abbildung]
Fig. 125 a. [Abbildung]
Fig. 126 a. [Abbildung]
Fig. 125 b. [Abbildung]
Fig. 126 b. Die Schafzucht. des Haares die beiden Ausführungsgänge der Talg-drüſen, deren Excret bei den Schafen mit dem Excrete der Schweißdrüſen den Fettſchweiß bildet. Das Haar beſteht aus Hornſubſtanz und [Abbildung]
Fig. 124. thelzellen beſteht, die beim Kochen mit Schwefelſäure zerfallen. Bei gefärbtenSchematiſche Darſtellung Haaren ſind in der Rindenſubſtanz Pigmentkörnchen abgelagert. Bei manchen Haaren finden ſich in der Längenachſe rhombiſche oder cubiſche Zellen, welche entweder einen zu- ſammenhängenden oder vielfach unterbrochenen Markſtrang bilden. Dem feinen Merinowollhaare fehlt dieſer Markſtrang. Markhaltige Haare kommen als ſtraffe, [Abbildung]
Fig. 125 a. Längenanſicht eines Lincolnhaares mit durch- Fig. 126 a. Längenanſicht eines Super Electa feinen Me- [Abbildung]
Fig. 125 a. [Abbildung]
Fig. 126 a. [Abbildung]
Fig. 125 b. [Abbildung]
Fig. 126 b. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <div n="6"> <p><pb facs="#f0197" n="181"/><fw place="top" type="header">Die Schafzucht.</fw><lb/> des Haares die beiden Ausführungsgänge der Talg-<lb/> drüſen, deren Excret bei den Schafen mit dem<lb/> Excrete der Schweißdrüſen den Fettſchweiß bildet.</p><lb/> <p>Das Haar beſteht aus Hornſubſtanz und<lb/> wird von zwei oder drei Zellſchichten gebildet. Die<lb/> äußerſte Schichte platter Zellen, das Oberhäutchen,<lb/> bedeckt das Haar dachförmig, Fig. 125, oder bei<lb/> dem Merinohaare, Fig. 126, bei welchem nur ein<lb/> Schüppchen um die Peripherie des Haares reicht,<lb/> trichterförmig; die Ränder des Haares erſcheinen<lb/> daher unter dem Mikroſkope ſägeförmig ausge-<lb/> zackt. Das Oberhäutchen umſchließt die eigent-<lb/> liche Rindenſubſtanz, welche an der Haarpapille<lb/> aus rundlichen, im Schafte aus ſchmalen, ſpindel-<lb/> förmigen, mit länglichen Kernen verſehenen Epi-<lb/><figure><head>Fig. 124. </head><p>Schematiſche Darſtellung<lb/> einer Haarwurzel mit einem noch nicht<lb/> aus der Oberfläche der Haut hervor-<lb/> getretenen Haare. — Oberhaut: <hi rendition="#aq">a</hi> Horn-<lb/> ſchicht, <hi rendition="#aq">b</hi> Schleimſchicht, <hi rendition="#aq">c</hi> innere, <hi rendition="#aq">d</hi> äußere<lb/> Wurzelſcheide; Lederhaut: <hi rendition="#aq">e</hi> Glashaut,<lb/><hi rendition="#aq">f</hi> Papille; Haar: <hi rendition="#aq">g</hi> erſte Differencirung<lb/> des Haares von ſeiner inneren Scheide <hi rendition="#aq">h;<lb/> i</hi> Fettbläschen.</p></figure><lb/> thelzellen beſteht, die beim Kochen mit Schwefelſäure zerfallen. Bei gefärbten<lb/> Haaren ſind in der Rindenſubſtanz Pigmentkörnchen abgelagert. Bei manchen<lb/> Haaren finden ſich in der Längenachſe rhombiſche<lb/> oder cubiſche Zellen, welche entweder einen zu-<lb/> ſammenhängenden oder vielfach unterbrochenen<lb/> Markſtrang bilden. Dem feinen Merinowollhaare<lb/> fehlt dieſer Markſtrang.</p><lb/> <p>Markhaltige Haare kommen als ſtraffe,<lb/> kurze Stichelhaare oder als mehr oder weniger<lb/> gewellte, ſog. Grannenhaare (Oberhaare) vor,<lb/> welche im einjährigen Wuchſe bei den langwolligen,<lb/> engliſchen Racen eine Länge von 30 Cm. erreichen.<lb/> Markfrei ſind die feineren Wollhaare, das unter<lb/> dem Grannenhaare befindliche Unter- oder Flaum-<lb/> haar, welches bei dem Southdownſchafe im Jah-<lb/> reswuchſe 12 Cm. Länge erreicht, und die mark-<lb/> freien Grannenhaare, welche das Vließ des Lei-<lb/> ceſter Schafes bilden. Der Querſchnitt des Woll-<lb/> haares, Fig. 127—130, S. 182, iſt rundlich,<lb/> ſelten kommen abgerundet viereckige oder ovale<lb/> Formen vor. Das Grannenhaar ſteht gleich-<lb/> mäßig vertheilt, das Woll- und Flaumhaar in<lb/> Gruppen oder Bündeln angeordnet auf der Haut.<lb/><figure><p>Fig. 125 <hi rendition="#aq">a.</hi> Längenanſicht eines Lincolnhaares mit durch-<lb/> brochenem Markkanale; <hi rendition="#aq">b.</hi> Querſchnitt deſſelben mit Mark-<lb/> kanal.</p><lb/><p>Fig. 126 <hi rendition="#aq">a.</hi> Längenanſicht eines <hi rendition="#aq">Super Electa</hi> feinen Me-<lb/> rinohaares; <hi rendition="#aq">b.</hi> Querſchnitt deſſelben ohne Markkanal.</p></figure><lb/><figure><head>Fig. 125 </head><p><hi rendition="#aq">a.</hi></p></figure><lb/><figure><head>Fig. 126 </head><p><hi rendition="#aq">a.</hi></p></figure><lb/><figure><head>Fig. 125 </head><p><hi rendition="#aq">b.</hi></p></figure><lb/><figure><head>Fig. 126 </head><p><hi rendition="#aq">b.</hi></p></figure><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [181/0197]
Die Schafzucht.
des Haares die beiden Ausführungsgänge der Talg-
drüſen, deren Excret bei den Schafen mit dem
Excrete der Schweißdrüſen den Fettſchweiß bildet.
Das Haar beſteht aus Hornſubſtanz und
wird von zwei oder drei Zellſchichten gebildet. Die
äußerſte Schichte platter Zellen, das Oberhäutchen,
bedeckt das Haar dachförmig, Fig. 125, oder bei
dem Merinohaare, Fig. 126, bei welchem nur ein
Schüppchen um die Peripherie des Haares reicht,
trichterförmig; die Ränder des Haares erſcheinen
daher unter dem Mikroſkope ſägeförmig ausge-
zackt. Das Oberhäutchen umſchließt die eigent-
liche Rindenſubſtanz, welche an der Haarpapille
aus rundlichen, im Schafte aus ſchmalen, ſpindel-
förmigen, mit länglichen Kernen verſehenen Epi-
[Abbildung Fig. 124. Schematiſche Darſtellung
einer Haarwurzel mit einem noch nicht
aus der Oberfläche der Haut hervor-
getretenen Haare. — Oberhaut: a Horn-
ſchicht, b Schleimſchicht, c innere, d äußere
Wurzelſcheide; Lederhaut: e Glashaut,
f Papille; Haar: g erſte Differencirung
des Haares von ſeiner inneren Scheide h;
i Fettbläschen.]
thelzellen beſteht, die beim Kochen mit Schwefelſäure zerfallen. Bei gefärbten
Haaren ſind in der Rindenſubſtanz Pigmentkörnchen abgelagert. Bei manchen
Haaren finden ſich in der Längenachſe rhombiſche
oder cubiſche Zellen, welche entweder einen zu-
ſammenhängenden oder vielfach unterbrochenen
Markſtrang bilden. Dem feinen Merinowollhaare
fehlt dieſer Markſtrang.
Markhaltige Haare kommen als ſtraffe,
kurze Stichelhaare oder als mehr oder weniger
gewellte, ſog. Grannenhaare (Oberhaare) vor,
welche im einjährigen Wuchſe bei den langwolligen,
engliſchen Racen eine Länge von 30 Cm. erreichen.
Markfrei ſind die feineren Wollhaare, das unter
dem Grannenhaare befindliche Unter- oder Flaum-
haar, welches bei dem Southdownſchafe im Jah-
reswuchſe 12 Cm. Länge erreicht, und die mark-
freien Grannenhaare, welche das Vließ des Lei-
ceſter Schafes bilden. Der Querſchnitt des Woll-
haares, Fig. 127—130, S. 182, iſt rundlich,
ſelten kommen abgerundet viereckige oder ovale
Formen vor. Das Grannenhaar ſteht gleich-
mäßig vertheilt, das Woll- und Flaumhaar in
Gruppen oder Bündeln angeordnet auf der Haut.
[Abbildung Fig. 125 a. Längenanſicht eines Lincolnhaares mit durch-
brochenem Markkanale; b. Querſchnitt deſſelben mit Mark-
kanal.
Fig. 126 a. Längenanſicht eines Super Electa feinen Me-
rinohaares; b. Querſchnitt deſſelben ohne Markkanal.]
[Abbildung Fig. 125 a.]
[Abbildung Fig. 126 a.]
[Abbildung Fig. 125 b.]
[Abbildung Fig. 126 b.]
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