Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 2. Berlin, 1876.

Bild:
<< vorherige Seite
Besondere Pflanzenbaulehre.

[Spaltenumbruch]
Erdraupe (Agrotis segetum Hb.),
Fig. 40, S. 57. Raupe sehr schädlich.
Rapssägewespe (Tenthredo spinarum
Fab.
), Fig. 82, S. 124. Afterr. schädl.
Kohlblattlaus (Aphis brassicae L.).
Blattlaus und Nymphe unmerklich
schädlich.

[Spaltenumbruch]
Ampferblattlaus (Aphis rumicis L.).
Blattlaus und Nymphe unmerklich
schädlich.
Nelkenblattlaus (Aphis dianthi Schrk.).
Blattlaus und Nymphe ziemlich
schädlich.
[Abbildung] Fig. 105.

Kohlfliege (Anthomyia brassicae Bouche).
-- 1 Larve, vergr., darüber das Hinterleibsende;
2 Puppe stark vergr.; 3 männliche Fliege vergr.;
4 Körper der weiblichen Fliege vergr.; Kopf und
Fühler vergr.

[Abbildung] Fig. 106.

Gelbstreifiger Erdfloh (Hal-
tica nemorum L.
), wie Fig. 105 nach
Giebel. - 1 Larve; 2 Puppe; 3 Käfer,
alle vergr., über Letzterem Blattstück mit
Käfer.

4. Die Ernte.

Die Kohlrüben können länger im Felde stehen gelassen werden als die Runkel-
rüben, nachdem sie weniger empfindlich gegen Fröste sind. Das Ausnehmen derselben
geht leichter vor sich als bei den Runkelrüben, da sie meist aus dem Boden heraus-
wachsen. Am besten werden dieselben gleich verfüttert. Sie lassen sich nur schwer
bis über den Januar hinaus aufbewahren, am besten noch in kühlen, luftigen, frost-
freien Räumlichkeiten. Die Aufbewahrung in Mieten ist weniger zu empfehlen. Ihr
Ertrag an Wurzeln stellt sich im Durchschnitte auf 26--35 Tonnen per Hektar,
erreicht jedoch unter günstigen Verhältnissen auch 52 Tonnen. Als Nebenertrag
erhält man die Blätter, welche einen ähnlichen Futterwerth wie die Rapsblätter
besitzen. Bei der Gewinnung der Samen wird ebenso, wie bei der Erziehung der
Runkelrübensamen vorgegangen.

6. Die Wasserrübe.

Die Wasserrübe, weiße Rübe, Brachrübe, Stoppelrübe, Turnips, Saatrübe,
Halmrübe, Tellerrübe, Ackerrübe, auch Steckrübe (Brassica rapa rapifera Metzg.)
ist als eine Spielart des Rübsens anzusehen, welche durch die Cultur eine fleisch-
verdickte, rübenartige Wurzel erhielt. Sie blüht im zweiten Jahre im April und

Beſondere Pflanzenbaulehre.

[Spaltenumbruch]
Erdraupe (Agrotis segetum Hb.),
Fig. 40, S. 57. Raupe ſehr ſchädlich.
Rapsſägewespe (Tenthredo spinarum
Fab.
), Fig. 82, S. 124. Afterr. ſchädl.
Kohlblattlaus (Aphis brassicae L.).
Blattlaus und Nymphe unmerklich
ſchädlich.

[Spaltenumbruch]
Ampferblattlaus (Aphis rumicis L.).
Blattlaus und Nymphe unmerklich
ſchädlich.
Nelkenblattlaus (Aphis dianthi Schrk.).
Blattlaus und Nymphe ziemlich
ſchädlich.
[Abbildung] Fig. 105.

Kohlfliege (Anthomyia brassicae Bouché).
— 1 Larve, vergr., darüber das Hinterleibsende;
2 Puppe ſtark vergr.; 3 männliche Fliege vergr.;
4 Körper der weiblichen Fliege vergr.; Kopf und
Fühler vergr.

[Abbildung] Fig. 106.

Gelbſtreifiger Erdfloh (Hal-
tica nemorum L.
), wie Fig. 105 nach
Giebel. ‒ 1 Larve; 2 Puppe; 3 Käfer,
alle vergr., über Letzterem Blattſtück mit
Käfer.

4. Die Ernte.

Die Kohlrüben können länger im Felde ſtehen gelaſſen werden als die Runkel-
rüben, nachdem ſie weniger empfindlich gegen Fröſte ſind. Das Ausnehmen derſelben
geht leichter vor ſich als bei den Runkelrüben, da ſie meiſt aus dem Boden heraus-
wachſen. Am beſten werden dieſelben gleich verfüttert. Sie laſſen ſich nur ſchwer
bis über den Januar hinaus aufbewahren, am beſten noch in kühlen, luftigen, froſt-
freien Räumlichkeiten. Die Aufbewahrung in Mieten iſt weniger zu empfehlen. Ihr
Ertrag an Wurzeln ſtellt ſich im Durchſchnitte auf 26—35 Tonnen per Hektar,
erreicht jedoch unter günſtigen Verhältniſſen auch 52 Tonnen. Als Nebenertrag
erhält man die Blätter, welche einen ähnlichen Futterwerth wie die Rapsblätter
beſitzen. Bei der Gewinnung der Samen wird ebenſo, wie bei der Erziehung der
Runkelrübenſamen vorgegangen.

6. Die Waſſerrübe.

Die Waſſerrübe, weiße Rübe, Brachrübe, Stoppelrübe, Turnips, Saatrübe,
Halmrübe, Tellerrübe, Ackerrübe, auch Steckrübe (Brassica rapa rapifera Metzg.) ⚇
iſt als eine Spielart des Rübſens anzuſehen, welche durch die Cultur eine fleiſch-
verdickte, rübenartige Wurzel erhielt. Sie blüht im zweiten Jahre im April und

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0178" n="164"/>
              <fw place="top" type="header">Be&#x017F;ondere Pflanzenbaulehre.</fw><lb/>
              <cb/>
              <list>
                <item>Erdraupe (<hi rendition="#aq">Agrotis segetum Hb.</hi>),<lb/>
Fig. 40, S. 57. Raupe &#x017F;ehr &#x017F;chädlich.</item><lb/>
                <item>Raps&#x017F;ägewespe (<hi rendition="#aq">Tenthredo spinarum<lb/>
Fab.</hi>), Fig. 82, S. 124. Afterr. &#x017F;chädl.</item><lb/>
                <item>Kohlblattlaus (<hi rendition="#aq">Aphis brassicae L.</hi>).<lb/>
Blattlaus und Nymphe unmerklich<lb/>
&#x017F;chädlich.</item><lb/>
                <cb/>
                <item>Ampferblattlaus (<hi rendition="#aq">Aphis rumicis L.</hi>).<lb/>
Blattlaus und Nymphe unmerklich<lb/>
&#x017F;chädlich.</item><lb/>
                <item>Nelkenblattlaus (<hi rendition="#aq">Aphis dianthi Schrk.</hi>).<lb/>
Blattlaus und Nymphe ziemlich<lb/>
&#x017F;chädlich.</item>
              </list><lb/>
              <figure>
                <head>Fig. 105. </head>
                <p>Kohlfliege (<hi rendition="#aq">Anthomyia brassicae Bouché</hi>).<lb/>
&#x2014; 1 Larve, vergr., darüber das Hinterleibsende;<lb/>
2 Puppe &#x017F;tark vergr.; 3 männliche Fliege vergr.;<lb/>
4 Körper der weiblichen Fliege vergr.; Kopf und<lb/>
Fühler vergr.</p>
              </figure><lb/>
              <figure>
                <head>Fig. 106. </head>
                <p>Gelb&#x017F;treifiger Erdfloh (<hi rendition="#aq">Hal-<lb/>
tica nemorum L.</hi>), wie Fig. 105 nach<lb/>
Giebel. &#x2012; 1 Larve; 2 Puppe; 3 Käfer,<lb/>
alle vergr., über Letzterem Blatt&#x017F;tück mit<lb/>
Käfer.</p>
              </figure>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">4. Die Ernte.</hi> </head><lb/>
              <p>Die Kohlrüben können länger im Felde &#x017F;tehen gela&#x017F;&#x017F;en werden als die Runkel-<lb/>
rüben, nachdem &#x017F;ie weniger empfindlich gegen Frö&#x017F;te &#x017F;ind. Das Ausnehmen der&#x017F;elben<lb/>
geht leichter vor &#x017F;ich als bei den Runkelrüben, da &#x017F;ie mei&#x017F;t aus dem Boden heraus-<lb/>
wach&#x017F;en. Am be&#x017F;ten werden die&#x017F;elben gleich verfüttert. Sie la&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ich nur &#x017F;chwer<lb/>
bis über den Januar hinaus aufbewahren, am be&#x017F;ten noch in kühlen, luftigen, fro&#x017F;t-<lb/>
freien Räumlichkeiten. Die Aufbewahrung in Mieten i&#x017F;t weniger zu empfehlen. Ihr<lb/>
Ertrag an Wurzeln &#x017F;tellt &#x017F;ich im Durch&#x017F;chnitte auf 26&#x2014;35 Tonnen per Hektar,<lb/>
erreicht jedoch unter gün&#x017F;tigen Verhältni&#x017F;&#x017F;en auch 52 Tonnen. Als Nebenertrag<lb/>
erhält man die Blätter, welche einen ähnlichen Futterwerth wie die Rapsblätter<lb/>
be&#x017F;itzen. Bei der Gewinnung der Samen wird eben&#x017F;o, wie bei der Erziehung der<lb/>
Runkelrüben&#x017F;amen vorgegangen.</p>
            </div>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">6. Die Wa&#x017F;&#x017F;errübe.</hi> </head><lb/>
            <p>Die Wa&#x017F;&#x017F;errübe, weiße Rübe, Brachrübe, Stoppelrübe, Turnips, Saatrübe,<lb/>
Halmrübe, Tellerrübe, Ackerrübe, auch Steckrübe (<hi rendition="#aq">Brassica rapa rapifera Metzg.</hi>) &#x2687;<lb/>
i&#x017F;t als eine Spielart des Rüb&#x017F;ens anzu&#x017F;ehen, welche durch die Cultur eine flei&#x017F;ch-<lb/>
verdickte, rübenartige Wurzel erhielt. Sie blüht im zweiten Jahre im April und<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[164/0178] Beſondere Pflanzenbaulehre. Erdraupe (Agrotis segetum Hb.), Fig. 40, S. 57. Raupe ſehr ſchädlich. Rapsſägewespe (Tenthredo spinarum Fab.), Fig. 82, S. 124. Afterr. ſchädl. Kohlblattlaus (Aphis brassicae L.). Blattlaus und Nymphe unmerklich ſchädlich. Ampferblattlaus (Aphis rumicis L.). Blattlaus und Nymphe unmerklich ſchädlich. Nelkenblattlaus (Aphis dianthi Schrk.). Blattlaus und Nymphe ziemlich ſchädlich. [Abbildung Fig. 105. Kohlfliege (Anthomyia brassicae Bouché). — 1 Larve, vergr., darüber das Hinterleibsende; 2 Puppe ſtark vergr.; 3 männliche Fliege vergr.; 4 Körper der weiblichen Fliege vergr.; Kopf und Fühler vergr. ] [Abbildung Fig. 106. Gelbſtreifiger Erdfloh (Hal- tica nemorum L.), wie Fig. 105 nach Giebel. ‒ 1 Larve; 2 Puppe; 3 Käfer, alle vergr., über Letzterem Blattſtück mit Käfer. ] 4. Die Ernte. Die Kohlrüben können länger im Felde ſtehen gelaſſen werden als die Runkel- rüben, nachdem ſie weniger empfindlich gegen Fröſte ſind. Das Ausnehmen derſelben geht leichter vor ſich als bei den Runkelrüben, da ſie meiſt aus dem Boden heraus- wachſen. Am beſten werden dieſelben gleich verfüttert. Sie laſſen ſich nur ſchwer bis über den Januar hinaus aufbewahren, am beſten noch in kühlen, luftigen, froſt- freien Räumlichkeiten. Die Aufbewahrung in Mieten iſt weniger zu empfehlen. Ihr Ertrag an Wurzeln ſtellt ſich im Durchſchnitte auf 26—35 Tonnen per Hektar, erreicht jedoch unter günſtigen Verhältniſſen auch 52 Tonnen. Als Nebenertrag erhält man die Blätter, welche einen ähnlichen Futterwerth wie die Rapsblätter beſitzen. Bei der Gewinnung der Samen wird ebenſo, wie bei der Erziehung der Runkelrübenſamen vorgegangen. 6. Die Waſſerrübe. Die Waſſerrübe, weiße Rübe, Brachrübe, Stoppelrübe, Turnips, Saatrübe, Halmrübe, Tellerrübe, Ackerrübe, auch Steckrübe (Brassica rapa rapifera Metzg.) ⚇ iſt als eine Spielart des Rübſens anzuſehen, welche durch die Cultur eine fleiſch- verdickte, rübenartige Wurzel erhielt. Sie blüht im zweiten Jahre im April und

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/krafft_landwirthschaft02_1876
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/krafft_landwirthschaft02_1876/178
Zitationshilfe: Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 2. Berlin, 1876, S. 164. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/krafft_landwirthschaft02_1876/178>, abgerufen am 21.12.2024.