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Kraepelin, Emil: Ueber die Beeinflussung einfacher psychischer Vorgänge durch einige Arzneimittel. Jena, 1892.

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Zusammenrücken der Werthe, also eine Abnahme der Schwankungen,
ferner eine anfängliche Verkürzung und zum Schlusse eine nicht un-
bedeutende Verlängerung der Zahlen. Ganz ähnlich, abgesehen von
der Verminderung der Schwankungen, verlief der Subsumtionsversuch.
Interessanterweise zeigten hier die vier Curven, welche die aufeinander-
folgenden Stadien des Experimentes wiedergaben, sämmtlich zwei Haupt-
gipfel, als Ausdruck für das Auftreten zweier, in ihrer Dauer be-
trächtlich von einander abweichender Gruppen von Subsumtionen.
Bei den Versuchen mit Reimen fielen die Curven so vielgipflig aus,
dass eine zuverlässige Vergleichung derselben untereinander nicht mehr
möglich erschien, eine einfache Folge der sehr grossen Schwankungen
in den Beobachtungswerthen jeder einzelnen Versuchsreihe. Unter
diesen Umständen nahm ich meine Zuflucht zur Darstellung der Er-
gebnisse durch wahrscheinliche Mittel, wie sie die folgende Tabelle
wiedergiebt. Jedes Mittel repräsentirt 15 Beobachtungen, welche eine
Zeit von 7--8 Minuten in Anspruch zu nehmen pflegten. Für die
Normalversuche habe ich die Grösse der wahrscheinlichen Schwankungen
nach oben und nach unten hinzugefügt.

Tabelle XIII.

[Tabelle]

Wie man sieht, stellt sich in allen 3 Versuchen eine Verkürzung
der Zahlen heraus, die bei III schon in der ersten Reihe, bei I erst
nach etwa 20 Minuten ihren grössten Werth erreicht. In diesen
beiden Versuchen folgt auf die Verkürzung eine Verlängerung der
Zahlen, die bei III am schnellsten eintritt und am ergiebigsten ausfällt.
Im Versuche II dagegen schreitet die Verkürzung bis zum Abschlusse der
Beobachtung nach 41 Minuten immer mehr fort. Es ist natürlich, besonders
im Hinblicke auf die Grösse der wahrscheinlichen Schwankungen, sehr wol
möglich, dass diese Unterschiede im Ausfalle der Versuche wesentlich zu-
fällige oder dass sie durch constante Fehler (Uebung, Ermüdung) beein-

Zusammenrücken der Werthe, also eine Abnahme der Schwankungen,
ferner eine anfängliche Verkürzung und zum Schlusse eine nicht un-
bedeutende Verlängerung der Zahlen. Ganz ähnlich, abgesehen von
der Verminderung der Schwankungen, verlief der Subsumtionsversuch.
Interessanterweise zeigten hier die vier Curven, welche die aufeinander-
folgenden Stadien des Experimentes wiedergaben, sämmtlich zwei Haupt-
gipfel, als Ausdruck für das Auftreten zweier, in ihrer Dauer be-
trächtlich von einander abweichender Gruppen von Subsumtionen.
Bei den Versuchen mit Reimen fielen die Curven so vielgipflig aus,
dass eine zuverlässige Vergleichung derselben untereinander nicht mehr
möglich erschien, eine einfache Folge der sehr grossen Schwankungen
in den Beobachtungswerthen jeder einzelnen Versuchsreihe. Unter
diesen Umständen nahm ich meine Zuflucht zur Darstellung der Er-
gebnisse durch wahrscheinliche Mittel, wie sie die folgende Tabelle
wiedergiebt. Jedes Mittel repräsentirt 15 Beobachtungen, welche eine
Zeit von 7—8 Minuten in Anspruch zu nehmen pflegten. Für die
Normalversuche habe ich die Grösse der wahrscheinlichen Schwankungen
nach oben und nach unten hinzugefügt.

Tabelle XIII.

[Tabelle]

Wie man sieht, stellt sich in allen 3 Versuchen eine Verkürzung
der Zahlen heraus, die bei III schon in der ersten Reihe, bei I erst
nach etwa 20 Minuten ihren grössten Werth erreicht. In diesen
beiden Versuchen folgt auf die Verkürzung eine Verlängerung der
Zahlen, die bei III am schnellsten eintritt und am ergiebigsten ausfällt.
Im Versuche II dagegen schreitet die Verkürzung bis zum Abschlusse der
Beobachtung nach 41 Minuten immer mehr fort. Es ist natürlich, besonders
im Hinblicke auf die Grösse der wahrscheinlichen Schwankungen, sehr wol
möglich, dass diese Unterschiede im Ausfalle der Versuche wesentlich zu-
fällige oder dass sie durch constante Fehler (Uebung, Ermüdung) beein-

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[52/0068] Zusammenrücken der Werthe, also eine Abnahme der Schwankungen, ferner eine anfängliche Verkürzung und zum Schlusse eine nicht un- bedeutende Verlängerung der Zahlen. Ganz ähnlich, abgesehen von der Verminderung der Schwankungen, verlief der Subsumtionsversuch. Interessanterweise zeigten hier die vier Curven, welche die aufeinander- folgenden Stadien des Experimentes wiedergaben, sämmtlich zwei Haupt- gipfel, als Ausdruck für das Auftreten zweier, in ihrer Dauer be- trächtlich von einander abweichender Gruppen von Subsumtionen. Bei den Versuchen mit Reimen fielen die Curven so vielgipflig aus, dass eine zuverlässige Vergleichung derselben untereinander nicht mehr möglich erschien, eine einfache Folge der sehr grossen Schwankungen in den Beobachtungswerthen jeder einzelnen Versuchsreihe. Unter diesen Umständen nahm ich meine Zuflucht zur Darstellung der Er- gebnisse durch wahrscheinliche Mittel, wie sie die folgende Tabelle wiedergiebt. Jedes Mittel repräsentirt 15 Beobachtungen, welche eine Zeit von 7—8 Minuten in Anspruch zu nehmen pflegten. Für die Normalversuche habe ich die Grösse der wahrscheinlichen Schwankungen nach oben und nach unten hinzugefügt. Tabelle XIII. Wie man sieht, stellt sich in allen 3 Versuchen eine Verkürzung der Zahlen heraus, die bei III schon in der ersten Reihe, bei I erst nach etwa 20 Minuten ihren grössten Werth erreicht. In diesen beiden Versuchen folgt auf die Verkürzung eine Verlängerung der Zahlen, die bei III am schnellsten eintritt und am ergiebigsten ausfällt. Im Versuche II dagegen schreitet die Verkürzung bis zum Abschlusse der Beobachtung nach 41 Minuten immer mehr fort. Es ist natürlich, besonders im Hinblicke auf die Grösse der wahrscheinlichen Schwankungen, sehr wol möglich, dass diese Unterschiede im Ausfalle der Versuche wesentlich zu- fällige oder dass sie durch constante Fehler (Uebung, Ermüdung) beein-

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Zitationshilfe: Kraepelin, Emil: Ueber die Beeinflussung einfacher psychischer Vorgänge durch einige Arzneimittel. Jena, 1892, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kraepelin_arzneimittel_1892/68>, abgerufen am 21.11.2024.