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Kraepelin, Emil: Ueber die Beeinflussung einfacher psychischer Vorgänge durch einige Arzneimittel. Jena, 1892.

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zeiten und eine Zunahme der äusseren Associationen parallel, Er-
scheinungen, welche auf einen Nachlass der Aufmerksamkeitsspannung
für diesen Abschnitt der Versuchsreihe hindeuten.

Ueber die Art der neu aufgetretenen Associationen giebt die nach-
folgende Tabelle Aufschluss:

Tabelle XLVIII.

[Tabelle]

Die Zahl der neu auftretenden äusseren Associationen ist somit
in den Theeversuchen relativ gering. Jene im Alkoholversuch 3* auf-
tretende Neigung zu massenhafter Production äusserer Associationen
fehlt hier gänzlich, vielleicht deswegen, weil in der Reihe 5 die Ver-
bindungen schon zu fest geworden waren.

Berechnet man die Procentsätze, so findet sich, dass unter den neuen
Associationen in den Theereihen nur 27,3 % äussere waren, gegenüber
42,2 % in den Normalreihen. Für alle Associationen der Thee- und
Normalversuche insgesammt betrugen diese Procentsätze 36,4 und
38,9. Da somit trotz der geringen Anzahl neugebildeter äusserer
Vorstellungsverbindungen der Gesammtbetrag dieser letzteren über-
haupt nur unerheblich von der Norm abweicht, so ergiebt sich, dass
der Thee anscheinend das Auftreten neuer äusserlicher Associationen
nicht begünstigt, dass aber die einmal vorhandenen in ihrer Festigkeit
nicht beeinträchtigt, eher gestärkt werden. In dieser Beziehung lässt
sich ein gewisser Gegensatz gegenüber dem Alkoholeinflusse darthun.
Dort überwog der Procentsatz der äusseren Associationen unter den neu
auftretenden Vorstellungsverbindungen weitaus denjenigen, der bei den
Alkoholversuchen insgesammt geliefert wurde, und wir schlossen
daraus, dass der Alkohol die Bildung neuer äusserer Associationen
von geringer Festigkeit in besonderem Masse befördert.

Bei näherem Eingehen in diese Verhältnisse lässt sich erkennen,
dass die Klangassociationen unter den in den Theeversuchen neu auf-
tretenden Verbindungen relativ ganz ebenso häufig sind, wie in den
Normalreihen; ihr Procentsatz beträgt dort 20,3, hier 19,9 %. Auch
ihre Festigkeit ist eine gleich geringe wie in den Normalversuchen,
da sie unter den überhaupt beobachteten Associationen in den Normal-
reihen 7,3, in den Theereihen 7,7 % ausmachen. Gegenüber dem Al-

zeiten und eine Zunahme der äusseren Associationen parallel, Er-
scheinungen, welche auf einen Nachlass der Aufmerksamkeitsspannung
für diesen Abschnitt der Versuchsreihe hindeuten.

Ueber die Art der neu aufgetretenen Associationen giebt die nach-
folgende Tabelle Aufschluss:

Tabelle XLVIII.

[Tabelle]

Die Zahl der neu auftretenden äusseren Associationen ist somit
in den Theeversuchen relativ gering. Jene im Alkoholversuch 3* auf-
tretende Neigung zu massenhafter Production äusserer Associationen
fehlt hier gänzlich, vielleicht deswegen, weil in der Reihe 5 die Ver-
bindungen schon zu fest geworden waren.

Berechnet man die Procentsätze, so findet sich, dass unter den neuen
Associationen in den Theereihen nur 27,3 % äussere waren, gegenüber
42,2 % in den Normalreihen. Für alle Associationen der Thee- und
Normalversuche insgesammt betrugen diese Procentsätze 36,4 und
38,9. Da somit trotz der geringen Anzahl neugebildeter äusserer
Vorstellungsverbindungen der Gesammtbetrag dieser letzteren über-
haupt nur unerheblich von der Norm abweicht, so ergiebt sich, dass
der Thee anscheinend das Auftreten neuer äusserlicher Associationen
nicht begünstigt, dass aber die einmal vorhandenen in ihrer Festigkeit
nicht beeinträchtigt, eher gestärkt werden. In dieser Beziehung lässt
sich ein gewisser Gegensatz gegenüber dem Alkoholeinflusse darthun.
Dort überwog der Procentsatz der äusseren Associationen unter den neu
auftretenden Vorstellungsverbindungen weitaus denjenigen, der bei den
Alkoholversuchen insgesammt geliefert wurde, und wir schlossen
daraus, dass der Alkohol die Bildung neuer äusserer Associationen
von geringer Festigkeit in besonderem Masse befördert.

Bei näherem Eingehen in diese Verhältnisse lässt sich erkennen,
dass die Klangassociationen unter den in den Theeversuchen neu auf-
tretenden Verbindungen relativ ganz ebenso häufig sind, wie in den
Normalreihen; ihr Procentsatz beträgt dort 20,3, hier 19,9 %. Auch
ihre Festigkeit ist eine gleich geringe wie in den Normalversuchen,
da sie unter den überhaupt beobachteten Associationen in den Normal-
reihen 7,3, in den Theereihen 7,7 % ausmachen. Gegenüber dem Al-

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[121/0137] zeiten und eine Zunahme der äusseren Associationen parallel, Er- scheinungen, welche auf einen Nachlass der Aufmerksamkeitsspannung für diesen Abschnitt der Versuchsreihe hindeuten. Ueber die Art der neu aufgetretenen Associationen giebt die nach- folgende Tabelle Aufschluss: Tabelle XLVIII. Die Zahl der neu auftretenden äusseren Associationen ist somit in den Theeversuchen relativ gering. Jene im Alkoholversuch 3* auf- tretende Neigung zu massenhafter Production äusserer Associationen fehlt hier gänzlich, vielleicht deswegen, weil in der Reihe 5 die Ver- bindungen schon zu fest geworden waren. Berechnet man die Procentsätze, so findet sich, dass unter den neuen Associationen in den Theereihen nur 27,3 % äussere waren, gegenüber 42,2 % in den Normalreihen. Für alle Associationen der Thee- und Normalversuche insgesammt betrugen diese Procentsätze 36,4 und 38,9. Da somit trotz der geringen Anzahl neugebildeter äusserer Vorstellungsverbindungen der Gesammtbetrag dieser letzteren über- haupt nur unerheblich von der Norm abweicht, so ergiebt sich, dass der Thee anscheinend das Auftreten neuer äusserlicher Associationen nicht begünstigt, dass aber die einmal vorhandenen in ihrer Festigkeit nicht beeinträchtigt, eher gestärkt werden. In dieser Beziehung lässt sich ein gewisser Gegensatz gegenüber dem Alkoholeinflusse darthun. Dort überwog der Procentsatz der äusseren Associationen unter den neu auftretenden Vorstellungsverbindungen weitaus denjenigen, der bei den Alkoholversuchen insgesammt geliefert wurde, und wir schlossen daraus, dass der Alkohol die Bildung neuer äusserer Associationen von geringer Festigkeit in besonderem Masse befördert. Bei näherem Eingehen in diese Verhältnisse lässt sich erkennen, dass die Klangassociationen unter den in den Theeversuchen neu auf- tretenden Verbindungen relativ ganz ebenso häufig sind, wie in den Normalreihen; ihr Procentsatz beträgt dort 20,3, hier 19,9 %. Auch ihre Festigkeit ist eine gleich geringe wie in den Normalversuchen, da sie unter den überhaupt beobachteten Associationen in den Normal- reihen 7,3, in den Theereihen 7,7 % ausmachen. Gegenüber dem Al-

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Zitationshilfe: Kraepelin, Emil: Ueber die Beeinflussung einfacher psychischer Vorgänge durch einige Arzneimittel. Jena, 1892, S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kraepelin_arzneimittel_1892/137>, abgerufen am 23.11.2024.