Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814.Das Vorspiel. (Die Straße nach Pavia, an derselben ein Grab- mal. Auf einer Bahre liegt der todte Guido. Der alte Vater steht vor ihm mit gefalteten Händen, wehmütig den Leichnam betrachtend.) Astulf. Gehab dich wohl mein schöner Traum! Die herrliche Blüte -- sie ist gefallen! Entwurzelt steht der alte Baum -- Mir soll kein Kind den Vaternahmen lallen! Sind es doch funfzehn Jahre kaum, Noch tönt der Ruf in meine Ohren: Astulf! dir ist ein Knabe gebohren! Da fühlt' ich plötzlich in Mark und Bein Die Glut der Freude strömend ergossen -- Ich sah der Mutter Haupt umflossen Von A2
Das Vorspiel. (Die Straße nach Pavia, an derselben ein Grab- mal. Auf einer Bahre liegt der todte Guido. Der alte Vater steht vor ihm mit gefalteten Haͤnden, wehmuͤtig den Leichnam betrachtend.) Astulf. Gehab dich wohl mein schoͤner Traum! Die herrliche Bluͤte — sie ist gefallen! Entwurzelt steht der alte Baum — Mir soll kein Kind den Vaternahmen lallen! Sind es doch funfzehn Jahre kaum, Noch toͤnt der Ruf in meine Ohren: Astulf! dir ist ein Knabe gebohren! Da fuͤhlt' ich ploͤtzlich in Mark und Bein Die Glut der Freude stroͤmend ergossen — Ich sah der Mutter Haupt umflossen Von A2
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Das Vorspiel.
(Die Straße nach Pavia, an derselben ein Grab-
mal. Auf einer Bahre liegt der todte Guido.
Der alte Vater steht vor ihm mit gefalteten
Haͤnden, wehmuͤtig den Leichnam betrachtend.)
Astulf.
Gehab dich wohl mein schoͤner Traum!
Die herrliche Bluͤte — sie ist gefallen!
Entwurzelt steht der alte Baum —
Mir soll kein Kind den Vaternahmen lallen!
Sind es doch funfzehn Jahre kaum,
Noch toͤnt der Ruf in meine Ohren:
Astulf! dir ist ein Knabe gebohren!
Da fuͤhlt' ich ploͤtzlich in Mark und Bein
Die Glut der Freude stroͤmend ergossen —
Ich sah der Mutter Haupt umflossen
Von
A2
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