Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814.Siebente Scene. Berengar tritt auf. Vorige. Berengar. Seyd mir gegrüßt! noch Thränen auf der Wange? Die letzten sey zu trocknen mir vergönnt. Fort mit des Hofes kaltem, lästgen Zwange, Der jedes trauliche Verständniß trennt! Ich bin gekommen, frei mit Euch zu ko- sen; Es ist mein Herz, das mich herüber zieht; Zu lange schon verscheucht der Gram die Rosen Von Wangen, die so lieblich einst geblüht. -- Doch sind wir nicht allein? -- hm! ich er- staune! Aus welchem Lande kam der Unhold her, Den warlich die Natur in böser Laune So häßlich schuf? o sprecht, was soll Euch der? Adelheid.
Siebente Scene. Berengar tritt auf. Vorige. Berengar. Seyd mir gegruͤßt! noch Thraͤnen auf der Wange? Die letzten sey zu trocknen mir vergoͤnnt. Fort mit des Hofes kaltem, laͤstgen Zwange, Der jedes trauliche Verstaͤndniß trennt! Ich bin gekommen, frei mit Euch zu ko- sen; Es ist mein Herz, das mich heruͤber zieht; Zu lange schon verscheucht der Gram die Rosen Von Wangen, die so lieblich einst gebluͤht. — Doch sind wir nicht allein? — hm! ich er- staune! Aus welchem Lande kam der Unhold her, Den warlich die Natur in boͤser Laune So haͤßlich schuf? o sprecht, was soll Euch der? Adelheid.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0049" n="43"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Siebente Scene</hi>.</hi> </hi> </head><lb/> <stage> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Berengar tritt auf. Vorige</hi>.</hi> </stage><lb/> <sp who="#BER"> <speaker> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Berengar</hi>.</hi> </speaker><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Seyd mir gegruͤßt! noch Thraͤnen auf der</l><lb/> <l>Wange?</l><lb/> <l>Die letzten sey zu trocknen <hi rendition="#g">mir</hi> vergoͤnnt.</l><lb/> <l>Fort mit des Hofes kaltem, laͤstgen Zwange,</l><lb/> <l>Der jedes trauliche Verstaͤndniß trennt!</l><lb/> <l>Ich bin gekommen, frei mit Euch zu ko-<lb/> sen;</l><lb/> <l>Es ist mein Herz, das mich heruͤber zieht;</l><lb/> <l>Zu lange schon verscheucht der Gram die</l><lb/> <l>Rosen</l><lb/> <l>Von Wangen, die so lieblich einst gebluͤht. —</l><lb/> <l>Doch sind wir nicht allein? — hm! ich er-<lb/> staune!</l><lb/> <l>Aus welchem Lande kam der Unhold her,</l><lb/> <l>Den warlich die Natur in boͤser Laune</l><lb/> <l>So haͤßlich schuf? o sprecht, was soll Euch</l><lb/> <l>der? </l> </lg> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Adelheid</hi>.</hi> </fw> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [43/0049]
Siebente Scene.
Berengar tritt auf. Vorige.
Berengar.
Seyd mir gegruͤßt! noch Thraͤnen auf der
Wange?
Die letzten sey zu trocknen mir vergoͤnnt.
Fort mit des Hofes kaltem, laͤstgen Zwange,
Der jedes trauliche Verstaͤndniß trennt!
Ich bin gekommen, frei mit Euch zu ko-
sen;
Es ist mein Herz, das mich heruͤber zieht;
Zu lange schon verscheucht der Gram die
Rosen
Von Wangen, die so lieblich einst gebluͤht. —
Doch sind wir nicht allein? — hm! ich er-
staune!
Aus welchem Lande kam der Unhold her,
Den warlich die Natur in boͤser Laune
So haͤßlich schuf? o sprecht, was soll Euch
der?
Adelheid.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Robert Charlier, AV GWB Berlin: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-01-11T12:18:01Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: gekennzeichnet; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |