Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814.
Verrätherei gewährt ihm Sicherheit; Und konnte mich solch Gaukelspiel be- thören? Ist jeder nicht des Glücks geborner Knecht? Soll mich die Weltgeschichte noch belehren: Es sey der Menschen Troß ein feil Geschlecht? Er wisse schnell den Rücken dem zu kehren, Dem Glückes Laune Ruhm und Macht ge- schwächt? Sinds doch nur Alltagspossen die sie treiben; So wars ja immer -- und so wird es blei- ben. Ich steh' allein -- der Glücksstern will sich neigen, In Bettlerlumpen steh' ich -- mag es doch! Mir soll das Schranzenvolk den Muth nicht beugen, Ich
Verraͤtherei gewaͤhrt ihm Sicherheit; Und konnte mich solch Gaukelspiel be- thoͤren? Ist jeder nicht des Gluͤcks geborner Knecht? Soll mich die Weltgeschichte noch belehren: Es sey der Menschen Troß ein feil Geschlecht? Er wisse schnell den Ruͤcken dem zu kehren, Dem Gluͤckes Laune Ruhm und Macht ge- schwaͤcht? Sinds doch nur Alltagspossen die sie treiben; So wars ja immer — und so wird es blei- ben. Ich steh' allein — der Gluͤcksstern will sich neigen, In Bettlerlumpen steh' ich — mag es doch! Mir soll das Schranzenvolk den Muth nicht beugen, Ich
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Verraͤtherei gewaͤhrt ihm Sicherheit;
Zerstiebt sind Alle, gleich dem Volk der Muͤk-
ken,
Das nur getanzt in warmen Sonnenblik-
ken. —
Und konnte mich solch Gaukelspiel be-
thoͤren?
Ist jeder nicht des Gluͤcks geborner Knecht?
Soll mich die Weltgeschichte noch belehren:
Es sey der Menschen Troß ein feil Geschlecht?
Er wisse schnell den Ruͤcken dem zu kehren,
Dem Gluͤckes Laune Ruhm und Macht ge-
schwaͤcht?
Sinds doch nur Alltagspossen die sie treiben;
So wars ja immer — und so wird es blei-
ben.
Ich steh' allein — der Gluͤcksstern will
sich neigen,
In Bettlerlumpen steh' ich — mag es doch!
Mir soll das Schranzenvolk den Muth nicht
beugen,
Ich
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(2016-01-11T12:18:01Z)
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