Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814.

Bild:
<< vorherige Seite
Da muß ich stehn, als wär' ich angefroren!
Das Herz noch jung, der Arm des Feindes
Spott!
Ja, betet nur, denn habt Ihr ihn verloren,
So ist es aus mit Euch und uns.
Adelheid. (die Hände ringend.)
Gott! Gott!
Oswald.
Ha! frische Hoffnung! -- neue Schaaren
dringen
Mit unserm Fähnlein hastig schon herbei --
Sie schwenken die Speere -- theilen sich --
umringen
Den dichten Haufen mit gellendem Kriegs-
geschrei --

Jetzt greifen sie an -- die Feinde fallen
wie Fliegen --
Es schallt herüber, unser Losungswort --
Der Knaul entwickelt sich -- die Unsern
siegen! --
Allein der schwarze Federbusch ist fort!
Die
Da muß ich stehn, als waͤr' ich angefroren!
Das Herz noch jung, der Arm des Feindes
Spott!
Ja, betet nur, denn habt Ihr ihn verloren,
So ist es aus mit Euch und uns.
Adelheid. (die Haͤnde ringend.)
Gott! Gott!
Oswald.
Ha! frische Hoffnung! — neue Schaaren
dringen
Mit unserm Faͤhnlein hastig schon herbei —
Sie schwenken die Speere — theilen sich —
umringen
Den dichten Haufen mit gellendem Kriegs-
geschrei —

Jetzt greifen sie an — die Feinde fallen
wie Fliegen —
Es schallt heruͤber, unser Losungswort —
Der Knaul entwickelt sich — die Unsern
siegen! —
Allein der schwarze Federbusch ist fort!
Die
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <sp who="#OSW">
            <pb facs="#f0222" n="216"/>
            <lg type="poem">
              <lg n="1">
                <l>Da muß ich stehn, als wa&#x0364;r' ich angefroren!</l><lb/>
                <l>Das Herz noch jung, der Arm des Feindes</l><lb/>
                <l>Spott!</l><lb/>
                <l>Ja, betet nur, denn habt Ihr <hi rendition="#g">ihn</hi> verloren,</l><lb/>
                <l>So ist es aus mit Euch und uns.</l>
              </lg>
            </lg>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ADE">
            <speaker> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Adelheid</hi>.</hi> </speaker>
            <stage>(die Ha&#x0364;nde ringend.)</stage><lb/>
            <lg type="poem">
              <lg n="1">
                <l> <hi rendition="#et">Gott! Gott!</hi> </l>
              </lg>
            </lg>
          </sp><lb/>
          <sp who="#OSW">
            <speaker> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Oswald</hi>.</hi> </speaker><lb/>
            <lg type="poem">
              <lg n="1">
                <l>Ha! frische Hoffnung! &#x2014; neue Schaaren</l><lb/>
                <l>dringen</l><lb/>
                <l>Mit unserm Fa&#x0364;hnlein hastig schon herbei &#x2014;</l><lb/>
                <l>Sie schwenken die Speere &#x2014; theilen sich &#x2014;</l><lb/>
                <l>umringen</l><lb/>
                <l>Den dichten Haufen mit gellendem Kriegs-<lb/>
geschrei &#x2014;</l><lb/>
                <l>Jetzt greifen sie an &#x2014; die Feinde fallen</l><lb/>
                <l>wie Fliegen &#x2014;</l><lb/>
                <l>Es schallt heru&#x0364;ber, unser Losungswort &#x2014;</l><lb/>
                <l>Der Knaul entwickelt sich &#x2014; die Unsern</l><lb/>
                <l>siegen! &#x2014;</l><lb/>
                <l>Allein der schwarze Federbusch ist fort!</l><lb/>
                <fw place="bottom" type="catch">Die</fw><lb/>
              </lg>
            </lg>
          </sp>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[216/0222] Da muß ich stehn, als waͤr' ich angefroren! Das Herz noch jung, der Arm des Feindes Spott! Ja, betet nur, denn habt Ihr ihn verloren, So ist es aus mit Euch und uns. Adelheid. (die Haͤnde ringend.) Gott! Gott! Oswald. Ha! frische Hoffnung! — neue Schaaren dringen Mit unserm Faͤhnlein hastig schon herbei — Sie schwenken die Speere — theilen sich — umringen Den dichten Haufen mit gellendem Kriegs- geschrei — Jetzt greifen sie an — die Feinde fallen wie Fliegen — Es schallt heruͤber, unser Losungswort — Der Knaul entwickelt sich — die Unsern siegen! — Allein der schwarze Federbusch ist fort! Die

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Robert Charlier, AV GWB Berlin: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-01-11T12:18:01Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: gekennzeichnet; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (&#xa75b;): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_schutzgeist_1814
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_schutzgeist_1814/222
Zitationshilfe: Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814, S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_schutzgeist_1814/222>, abgerufen am 23.11.2024.