Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814.Im Kampf noch einmal diese Kraft vereinen Das wollen wir! oft Kühnheit Sieg gewann. Im Burghof sammle mir sogleich die Knechte, Ruf auch die Kinder von der Mutter Schooß, Sie mögen Steine schleudern, die Verzweif- lung fechte, Sieg oder Tod! geworfen sey das Loos! Ich wappne mich und tret' an eure Spitze -- Die Nacht bricht ein -- die Pforte thut sich auf -- Hinaus! die Schwerter wandeln sich in Blitze Und tausend Leichen thürmen wir zu Hauf! Wenn ich mein Blut für Adelheid versprütze, Wohl mir! so end' ich herrlich meinen Lauf! Fort! mahne jeden Knecht an Ehr' und Eid, Und gib die Losung: Gott und Adel- heid! Sechste
Im Kampf noch einmal diese Kraft vereinen Das wollen wir! oft Kuͤhnheit Sieg gewann. Im Burghof sammle mir sogleich die Knechte, Ruf auch die Kinder von der Mutter Schooß, Sie moͤgen Steine schleudern, die Verzweif- lung fechte, Sieg oder Tod! geworfen sey das Loos! Ich wappne mich und tret' an eure Spitze — Die Nacht bricht ein — die Pforte thut sich auf — Hinaus! die Schwerter wandeln sich in Blitze Und tausend Leichen thuͤrmen wir zu Hauf! Wenn ich mein Blut fuͤr Adelheid verspruͤtze, Wohl mir! so end' ich herrlich meinen Lauf! Fort! mahne jeden Knecht an Ehr' und Eid, Und gib die Losung: Gott und Adel- heid! Sechste
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#AZZ"> <pb facs="#f0209" n="203"/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Im Kampf noch einmal diese Kraft vereinen</l><lb/> <l>Das wollen wir! oft Kuͤhnheit Sieg gewann.</l><lb/> <l>Im Burghof sammle mir sogleich die Knechte,</l><lb/> <l>Ruf auch die Kinder von der Mutter Schooß,</l><lb/> <l>Sie moͤgen Steine schleudern, die Verzweif-<lb/> lung fechte,</l><lb/> <l>Sieg oder Tod! geworfen sey das Loos!</l><lb/> <l>Ich wappne mich und tret' an eure Spitze —</l><lb/> <l>Die Nacht bricht ein — die Pforte thut sich</l><lb/> <l>auf —</l><lb/> <l>Hinaus! die Schwerter wandeln sich in</l><lb/> <l>Blitze</l><lb/> <l>Und tausend Leichen thuͤrmen wir zu Hauf!</l><lb/> <l>Wenn ich mein Blut fuͤr Adelheid verspruͤtze,</l><lb/> <l>Wohl mir! so end' ich herrlich meinen</l><lb/> <l>Lauf!</l><lb/> <l>Fort! mahne jeden Knecht an Ehr' und</l><lb/> <l>Eid,</l><lb/> <l>Und gib die Losung: <hi rendition="#g">Gott und Adel-</hi></l><lb/> <l> <hi rendition="#g">heid!</hi> </l> </lg> </lg><lb/> <stage>(Der Knappe geht.)</stage> </sp> </div><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Sechste</hi> </hi> </fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [203/0209]
Im Kampf noch einmal diese Kraft vereinen
Das wollen wir! oft Kuͤhnheit Sieg gewann.
Im Burghof sammle mir sogleich die Knechte,
Ruf auch die Kinder von der Mutter Schooß,
Sie moͤgen Steine schleudern, die Verzweif-
lung fechte,
Sieg oder Tod! geworfen sey das Loos!
Ich wappne mich und tret' an eure Spitze —
Die Nacht bricht ein — die Pforte thut sich
auf —
Hinaus! die Schwerter wandeln sich in
Blitze
Und tausend Leichen thuͤrmen wir zu Hauf!
Wenn ich mein Blut fuͤr Adelheid verspruͤtze,
Wohl mir! so end' ich herrlich meinen
Lauf!
Fort! mahne jeden Knecht an Ehr' und
Eid,
Und gib die Losung: Gott und Adel-
heid!
(Der Knappe geht.)
Sechste
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_schutzgeist_1814 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_schutzgeist_1814/209 |
Zitationshilfe: | Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814, S. 203. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_schutzgeist_1814/209>, abgerufen am 16.02.2025. |