Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814.Altäre dampfen wenn du mächtig bist. Wie Du's geworden? fragt vielleicht im Dunkeln Ein müß'ger Schwätzer, den der Neid ver- zehrt; Doch er verstummt, wenn Gold und Schwert ihm funkeln Und er das Jauchzen von Millionen hört. -- Ziemt Euch nun wohl im Dunkel noch zu weilen? -- Seht, Euer König bietet Euch die Hand, Er ist bereit die Macht mit Euch zu theilen; Auf! seyd nach ihm der Erst' im Vater- land! -- Ich weiß gar wohl, Ihr wart mir nicht gewogen, Habt unter die Verschwörer Euch gemischt, Und manche Boten, die nach Deutschland zo- gen Mit
Altaͤre dampfen wenn du maͤchtig bist. Wie Du's geworden? fragt vielleicht im Dunkeln Ein muͤß'ger Schwaͤtzer, den der Neid ver- zehrt; Doch er verstummt, wenn Gold und Schwert ihm funkeln Und er das Jauchzen von Millionen hoͤrt. — Ziemt Euch nun wohl im Dunkel noch zu weilen? — Seht, Euer Koͤnig bietet Euch die Hand, Er ist bereit die Macht mit Euch zu theilen; Auf! seyd nach ihm der Erst' im Vater- land! — Ich weiß gar wohl, Ihr wart mir nicht gewogen, Habt unter die Verschwoͤrer Euch gemischt, Und manche Boten, die nach Deutschland zo- gen Mit
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Altaͤre dampfen wenn du maͤchtig bist.
Wie Du's geworden? fragt vielleicht im
Dunkeln
Ein muͤß'ger Schwaͤtzer, den der Neid ver-
zehrt;
Doch er verstummt, wenn Gold und Schwert
ihm funkeln
Und er das Jauchzen von Millionen hoͤrt. —
Ziemt Euch nun wohl im Dunkel noch
zu weilen? —
Seht, Euer Koͤnig bietet Euch die Hand,
Er ist bereit die Macht mit Euch zu theilen;
Auf! seyd nach ihm der Erst' im Vater-
land! —
Ich weiß gar wohl, Ihr wart mir nicht
gewogen,
Habt unter die Verschwoͤrer Euch gemischt,
Und manche Boten, die nach Deutschland zo-
gen
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Zitationshilfe: | Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814, S. 164. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_schutzgeist_1814/170>, abgerufen am 16.02.2025. |