Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814.Die, vorbereitend, du herbeigeführt: Es hat ein Gott den reinen Willen gewogen, Und wiss', ihm gnügt -- er fodert nicht die That; Ich sehe dem Getümmel dich entzogen, Eh noch die Stunde schwerer Prüfung naht. Azzo. Allein wird sie den Schleier von sich wer- fen, Die fromme, keusche Witwe des Lothar? Guido. Wenn kluge Freunde ihre Blicke schärfen Für Vaterlands und eigene Gefahr; Wenn ihr ein Kaiserthron zum Wohlthun winket, Ein frommer Held Bewundrung ihr entlockt; So schweigt das Herz, der Witwenschleier sinket, Wenn auch das Ja auf ihrer Lippe stockt. Azzo. Doch wenn sie lieber eines Mörders Dolche Die
Die, vorbereitend, du herbeigefuͤhrt: Es hat ein Gott den reinen Willen gewogen, Und wiss', ihm gnuͤgt — er fodert nicht die That; Ich sehe dem Getuͤmmel dich entzogen, Eh noch die Stunde schwerer Pruͤfung naht. Azzo. Allein wird sie den Schleier von sich wer- fen, Die fromme, keusche Witwe des Lothar? Guido. Wenn kluge Freunde ihre Blicke schaͤrfen Fuͤr Vaterlands und eigene Gefahr; Wenn ihr ein Kaiserthron zum Wohlthun winket, Ein frommer Held Bewundrung ihr entlockt; So schweigt das Herz, der Witwenschleier sinket, Wenn auch das Ja auf ihrer Lippe stockt. Azzo. Doch wenn sie lieber eines Moͤrders Dolche Die
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Die, vorbereitend, du herbeigefuͤhrt:
Es hat ein Gott den reinen Willen gewogen,
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That;
Ich sehe dem Getuͤmmel dich entzogen,
Eh noch die Stunde schwerer Pruͤfung naht.
Azzo.
Allein wird sie den Schleier von sich wer-
fen,
Die fromme, keusche Witwe des Lothar?
Guido.
Wenn kluge Freunde ihre Blicke schaͤrfen
Fuͤr Vaterlands und eigene Gefahr;
Wenn ihr ein Kaiserthron zum Wohlthun
winket,
Ein frommer Held Bewundrung ihr entlockt;
So schweigt das Herz, der Witwenschleier sinket,
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Azzo.
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