Kotzebue, August von: Der Schutzgeist. Leipzig, 1814.Wenn durch der Vorhalle weite Gewölber, Almosen spendend, ihr Weg sie trug. Oft stand sie lange im dichten Kreise Mit vollem Seckel in der Hand, Gab hier dem Kinde, dort dem Greise, Bis auch der letzte Heller schwand. Antonio. So habt ihr sie gesehn und könntet Nun sie verfolgen? Der junge Reiter. Scheint es doch, Als ob ihr mir den Preis nicht gönntet? Mir ist dergleichen viel zu hoch. Der König befiehlt, ich muß gehorchen; Soldat und Grübeln, das steht nicht fein. Obs recht und gut? sind seine Sorgen, Und die Verantwortung ist sein. Drum auf Kamerad! was nützen die Fra- gen? Hier steht sie nicht, doch ihre Flucht Hat
Wenn durch der Vorhalle weite Gewoͤlber, Almosen spendend, ihr Weg sie trug. Oft stand sie lange im dichten Kreise Mit vollem Seckel in der Hand, Gab hier dem Kinde, dort dem Greise, Bis auch der letzte Heller schwand. Antonio. So habt ihr sie gesehn und koͤnntet Nun sie verfolgen? Der junge Reiter. Scheint es doch, Als ob ihr mir den Preis nicht goͤnntet? Mir ist dergleichen viel zu hoch. Der Koͤnig befiehlt, ich muß gehorchen; Soldat und Gruͤbeln, das steht nicht fein. Obs recht und gut? sind seine Sorgen, Und die Verantwortung ist sein. Drum auf Kamerad! was nuͤtzen die Fra- gen? Hier steht sie nicht, doch ihre Flucht Hat
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Wenn durch der Vorhalle weite Gewoͤlber,
Almosen spendend, ihr Weg sie trug.
Oft stand sie lange im dichten Kreise
Mit vollem Seckel in der Hand,
Gab hier dem Kinde, dort dem Greise,
Bis auch der letzte Heller schwand.
Antonio.
So habt ihr sie gesehn und koͤnntet
Nun sie verfolgen?
Der junge Reiter.
Scheint es doch,
Als ob ihr mir den Preis nicht goͤnntet?
Mir ist dergleichen viel zu hoch.
Der Koͤnig befiehlt, ich muß gehorchen;
Soldat und Gruͤbeln, das steht nicht fein.
Obs recht und gut? sind seine Sorgen,
Und die Verantwortung ist sein.
Drum auf Kamerad! was nuͤtzen die Fra-
gen?
Hier steht sie nicht, doch ihre Flucht
Hat
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