Kotzebue, August von: Der Rehbock oder die Schuldlosen Schuldbewußten. Leipzig, 1815.Zwölfter Auftritt. Gräfin. Baron. Die Vorigen. Gräfin. Ha! Graf. (prallt zurück) Alle Teufel! Gräfin. Bravo Herr Graf! Graf. Ein Scherz, liebe Emilie - Gräfin. Ihre Scherze werden mich noch umbringen. Und du Unverschämte, du flogst ihm in die Arme? Baronin. Ach ja! das that ich! Gräfin. Geh' mir aus den Augen! ich hielt dich für sittsam; ich glaubte nicht, daß eine Bauerdirne solcher Verstellung fähig sey. Baronin. (komisch seufzend) Wir sind alle Evens Töchter. Gräfin. Was? du unterstehst dich noch, eine Art von Scherz mit mir zu treiben? Zwoͤlfter Auftritt. Graͤfin. Baron. Die Vorigen. Graͤfin. Ha! Graf. (prallt zuruͤck) Alle Teufel! Graͤfin. Bravo Herr Graf! Graf. Ein Scherz, liebe Emilie – Graͤfin. Ihre Scherze werden mich noch umbringen. Und du Unverschaͤmte, du flogst ihm in die Arme? Baronin. Ach ja! das that ich! Graͤfin. Geh' mir aus den Augen! ich hielt dich fuͤr sittsam; ich glaubte nicht, daß eine Bauerdirne solcher Verstellung faͤhig sey. Baronin. (komisch seufzend) Wir sind alle Evens Toͤchter. Graͤfin. Was? du unterstehst dich noch, eine Art von Scherz mit mir zu treiben? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0145" n="139"/> </div> <div n="3"> <head>Zwoͤlfter Auftritt.</head> <sp who="#GRAFI"> <speaker>Graͤfin.</speaker> <p><hi rendition="#g">Baron</hi>. <hi rendition="#g">Die Vorigen</hi>.</p> </sp> <sp who="#GRAFI"> <speaker>Graͤfin.</speaker> <p> Ha!</p> </sp> <sp who="#GRAF"> <speaker>Graf.</speaker> <p><stage>(prallt zuruͤck)</stage> Alle Teufel!</p> </sp> <sp who="#GRAFI"> <speaker>Graͤfin.</speaker> <p> Bravo Herr Graf!</p> </sp> <sp who="#GRAF"> <speaker>Graf.</speaker> <p> Ein Scherz, liebe Emilie –</p> </sp> <sp who="#GRAFI"> <speaker>Graͤfin.</speaker> <p> Ihre Scherze werden mich<lb/> noch umbringen. Und du Unverschaͤmte, du<lb/> flogst ihm in die Arme?</p> </sp> <sp who="#BAR"> <speaker>Baronin.</speaker> <p> Ach ja! das that ich!</p> </sp> <sp who="#GRAFI"> <speaker>Graͤfin.</speaker> <p> Geh' mir aus den Augen! ich<lb/> hielt dich fuͤr sittsam; ich glaubte nicht, daß<lb/> eine Bauerdirne solcher Verstellung faͤhig<lb/> sey.</p> </sp> <sp who="#BAR"> <speaker>Baronin.</speaker> <p><stage>(komisch seufzend)</stage> Wir sind alle<lb/> Evens Toͤchter.</p> </sp> <sp who="#GRAFI"> <speaker>Graͤfin.</speaker> <p> Was? du unterstehst dich noch,<lb/> eine Art von Scherz mit mir zu treiben? </p> </sp> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [139/0145]
Zwoͤlfter Auftritt.
Graͤfin. Baron. Die Vorigen.
Graͤfin. Ha!
Graf. (prallt zuruͤck) Alle Teufel!
Graͤfin. Bravo Herr Graf!
Graf. Ein Scherz, liebe Emilie –
Graͤfin. Ihre Scherze werden mich
noch umbringen. Und du Unverschaͤmte, du
flogst ihm in die Arme?
Baronin. Ach ja! das that ich!
Graͤfin. Geh' mir aus den Augen! ich
hielt dich fuͤr sittsam; ich glaubte nicht, daß
eine Bauerdirne solcher Verstellung faͤhig
sey.
Baronin. (komisch seufzend) Wir sind alle
Evens Toͤchter.
Graͤfin. Was? du unterstehst dich noch,
eine Art von Scherz mit mir zu treiben?
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Zitationshilfe: | Kotzebue, August von: Der Rehbock oder die Schuldlosen Schuldbewußten. Leipzig, 1815, S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_rehbock_1815/145>, abgerufen am 21.07.2024. |