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Kotzebue, August von: Der Rehbock oder die Schuldlosen Schuldbewußten. Leipzig, 1815.

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Dreizehnter Auftritt.
Pachter. (allein).
Hab' ich denn geträumt. (zupft sich an der
Nase)
Ne, ich wache. - Kurios! wo hat
denn der Herr Stallmeister den Appetit zu mei-
ner Frau herbekommen? Ei, Potz Fleder-
mäuschen! wenn die Frauen so gut abgehn,
da könnt ich ja in ein paar Jahren zum reichen
Manne werden. Ich nehme eine Frau nach
der andern, und schlage sie wieder los -
Ich muß doch gleich fort und Gretchen her-
holen. Es ist zwar stockfinstre Nacht, aber
5000 Thaler, dafür kann man schon ein
paar Mal in den Koth fallen, und Morgen
mit dem Frühesten hab' ich versprochen sie
abzuliefern. - Wann sie mir nur nicht um
den Hals fällt und mich um Gotteswillen
bittet, daß ich sie behalten soll. Ich habe
ein weiches Gemüth. - Nix da! - Sie
muß fort! Sie hat mir keinen Heller zuge-
Dreizehnter Auftritt.
Pachter. (allein).
Hab' ich denn getraͤumt. (zupft sich an der
Nase)
Ne, ich wache. – Kurios! wo hat
denn der Herr Stallmeister den Appetit zu mei-
ner Frau herbekommen? Ei, Potz Fleder-
maͤuschen! wenn die Frauen so gut abgehn,
da koͤnnt ich ja in ein paar Jahren zum reichen
Manne werden. Ich nehme eine Frau nach
der andern, und schlage sie wieder los –
Ich muß doch gleich fort und Gretchen her-
holen. Es ist zwar stockfinstre Nacht, aber
5000 Thaler, dafuͤr kann man schon ein
paar Mal in den Koth fallen, und Morgen
mit dem Fruͤhesten hab' ich versprochen sie
abzuliefern. – Wann sie mir nur nicht um
den Hals faͤllt und mich um Gotteswillen
bittet, daß ich sie behalten soll. Ich habe
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muß fort! Sie hat mir keinen Heller zuge-
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[104/0110] Dreizehnter Auftritt. Pachter. (allein). Hab' ich denn getraͤumt. (zupft sich an der Nase) Ne, ich wache. – Kurios! wo hat denn der Herr Stallmeister den Appetit zu mei- ner Frau herbekommen? Ei, Potz Fleder- maͤuschen! wenn die Frauen so gut abgehn, da koͤnnt ich ja in ein paar Jahren zum reichen Manne werden. Ich nehme eine Frau nach der andern, und schlage sie wieder los – Ich muß doch gleich fort und Gretchen her- holen. Es ist zwar stockfinstre Nacht, aber 5000 Thaler, dafuͤr kann man schon ein paar Mal in den Koth fallen, und Morgen mit dem Fruͤhesten hab' ich versprochen sie abzuliefern. – Wann sie mir nur nicht um den Hals faͤllt und mich um Gotteswillen bittet, daß ich sie behalten soll. Ich habe ein weiches Gemuͤth. – Nix da! – Sie muß fort! Sie hat mir keinen Heller zuge-

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Zitationshilfe: Kotzebue, August von: Der Rehbock oder die Schuldlosen Schuldbewußten. Leipzig, 1815, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_rehbock_1815/110>, abgerufen am 22.12.2024.