Kotzebue, August von: Die deutschen Kleinstädter. Leipzig, 1803.
fährt, so soll er blasen, was die Lunge nur halten will. Hr. St. Find' ich nur den Sperling, er ist capabel noch Verse zu machen. Bürg. Suche der Herr Bruder ihn auf; und die Frau Mutter, nebst Jungfer Tochter, verfügen sich in die Küche, backen, kochen, sieden, braten. Heute wird nicht von Zinn gespeist, sondern von Fayance. Was von Silber im Hause ist, muß auf den Tisch. Meine silberne Tabaksdose kann als Salzfaß gebraucht werden. -- Das große Deckelglas mit meinem verzogenen Namen wird vor den Fremden gestellt. Kein schwarzes Brod, lau- ter Semmeln. Zwey Flaschen von meinem köstlichen Naumburger. Ein Kalbskopf mit einem verguldeten Lorbeerblatt im Maule. Eine Pastete mit Morcheln, und eine gebra- tene Gans mit Borstdorferäpfeln. O Se. Excellenz sollen wissen, daß wir auch verstehn, was dazu gehört. Fr. St. C
faͤhrt, ſo ſoll er blaſen, was die Lunge nur halten will. Hr. St. Find’ ich nur den Sperling, er iſt capabel noch Verſe zu machen. Buͤrg. Suche der Herr Bruder ihn auf; und die Frau Mutter, nebſt Jungfer Tochter, verfuͤgen ſich in die Kuͤche, backen, kochen, ſieden, braten. Heute wird nicht von Zinn geſpeiſt, ſondern von Fayance. Was von Silber im Hauſe iſt, muß auf den Tiſch. Meine ſilberne Tabaksdoſe kann als Salzfaß gebraucht werden. — Das große Deckelglas mit meinem verzogenen Namen wird vor den Fremden geſtellt. Kein ſchwarzes Brod, lau- ter Semmeln. Zwey Flaſchen von meinem koͤſtlichen Naumburger. Ein Kalbskopf mit einem verguldeten Lorbeerblatt im Maule. Eine Paſtete mit Morcheln, und eine gebra- tene Gans mit Borſtdorferaͤpfeln. O Se. Excellenz ſollen wiſſen, daß wir auch verſtehn, was dazu gehoͤrt. Fr. St. C
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faͤhrt, ſo ſoll er blaſen, was die Lunge nur
halten will.
Hr. St. Find’ ich nur den Sperling, er
iſt capabel noch Verſe zu machen.
Buͤrg. Suche der Herr Bruder ihn auf;
und die Frau Mutter, nebſt Jungfer Tochter,
verfuͤgen ſich in die Kuͤche, backen, kochen,
ſieden, braten. Heute wird nicht von Zinn
geſpeiſt, ſondern von Fayance. Was von
Silber im Hauſe iſt, muß auf den Tiſch.
Meine ſilberne Tabaksdoſe kann als Salzfaß
gebraucht werden. — Das große Deckelglas
mit meinem verzogenen Namen wird vor den
Fremden geſtellt. Kein ſchwarzes Brod, lau-
ter Semmeln. Zwey Flaſchen von meinem
koͤſtlichen Naumburger. Ein Kalbskopf mit
einem verguldeten Lorbeerblatt im Maule.
Eine Paſtete mit Morcheln, und eine gebra-
tene Gans mit Borſtdorferaͤpfeln. O Se.
Excellenz ſollen wiſſen, daß wir auch verſtehn,
was dazu gehoͤrt.
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Zitationshilfe: | Kotzebue, August von: Die deutschen Kleinstädter. Leipzig, 1803, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kotzebue_kleinstaedter_1803/39>, abgerufen am 16.07.2024. |