Kotzebue, August von: Die deutschen Kleinstädter. Leipzig, 1803. Hr. St. Ey, ey, ich will nicht hoffen -- Sab. Mein Oheim wird mir beystehn. Er hat eine Lesebibliothek und folglich kennt er die Welt. Hr. St. Ja ja die kenn ich. Sab. Die neuen Romane hat er Alle gelesen, und folglich kennt er das menschliche Herz. Hr. St. Ja ja das kenn' ich. Sab. Er wird Ihnen gleich sagen, wie manches arme Mädgen, das zu einer Heirath gezwungen wurde, an der Schwindsucht ster- ben mußte. Hr. St. Nein, Bingen, nein, derglei- chen führ' ich nicht. Die weinerlichen Roma- ne sind aus der Mode, ich brauche sie nur noch in meiner Gewürzbude. Räuber müssen es seyn, Banditen! Fr. St. Gott steh uns bey! Hr. St. Schade nur, daß unsere Dich- ter so wenig Patrioten sind, und immer nur Italiäner verewigen. Wir haben doch auch einen
Hr. St. Ey, ey, ich will nicht hoffen — Sab. Mein Oheim wird mir beyſtehn. Er hat eine Leſebibliothek und folglich kennt er die Welt. Hr. St. Ja ja die kenn ich. Sab. Die neuen Romane hat er Alle geleſen, und folglich kennt er das menſchliche Herz. Hr. St. Ja ja das kenn’ ich. Sab. Er wird Ihnen gleich ſagen, wie manches arme Maͤdgen, das zu einer Heirath gezwungen wurde, an der Schwindſucht ſter- ben mußte. Hr. St. Nein, Bingen, nein, derglei- chen fuͤhr’ ich nicht. Die weinerlichen Roma- ne ſind aus der Mode, ich brauche ſie nur noch in meiner Gewuͤrzbude. Raͤuber muͤſſen es ſeyn, Banditen! Fr. St. Gott ſteh uns bey! Hr. St. Schade nur, daß unſere Dich- ter ſo wenig Patrioten ſind, und immer nur Italiaͤner verewigen. Wir haben doch auch einen
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Hr. St. Ey, ey, ich will nicht hoffen —
Sab. Mein Oheim wird mir beyſtehn.
Er hat eine Leſebibliothek und folglich kennt
er die Welt.
Hr. St. Ja ja die kenn ich.
Sab. Die neuen Romane hat er Alle
geleſen, und folglich kennt er das menſchliche
Herz.
Hr. St. Ja ja das kenn’ ich.
Sab. Er wird Ihnen gleich ſagen, wie
manches arme Maͤdgen, das zu einer Heirath
gezwungen wurde, an der Schwindſucht ſter-
ben mußte.
Hr. St. Nein, Bingen, nein, derglei-
chen fuͤhr’ ich nicht. Die weinerlichen Roma-
ne ſind aus der Mode, ich brauche ſie nur
noch in meiner Gewuͤrzbude. Raͤuber muͤſſen
es ſeyn, Banditen!
Fr. St. Gott ſteh uns bey!
Hr. St. Schade nur, daß unſere Dich-
ter ſo wenig Patrioten ſind, und immer nur
Italiaͤner verewigen. Wir haben doch auch
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