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Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 3. Leipzig, 1802.

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Der König schlug kräftig auf den Tisch
Dass erklangen die Schüsseln von Golde.
"Barmherziger Gott im Himmelsthron,
"Lass Annen nicht sterben, die Holde."
Zu Rimsted ruht Königinn Anne.
Der König ritt eilig aus Skoneborg,
Ihm folgten dreyhundert Reiter,
Und als er nahe bey Schloss Redby kam
Ritt er sacht und einsam weiter.
Zu Rimsted ruht Königinn Anne.
Er ritt zum steinernen Thor hinein,
Er band sein Pferd an die Mauer.
Er stieg frisch die steinernen Treppen hinan,
Halb freudig halb voll Trauer.
Zu Rimsted ruht Königinn Anne.
Er streichelt die Wangen ihr, leichenblass,
So rosig sonst waren die blassen.
Ach frommer Gott ins Himmelsthron,
Wollst Annen, die Fromme, mir lassen!"
Zu Rimsted ruht Königinn Anne.
"Helft herzige Frauen, ach helfet, helft!
"Ach seht nur die Blasse, die Kalte.
"Betet laut, betet kräftig, betet brünstiglich,
"Dass Gott mir die Fromme erhalte."
Zu Rimsted ruht Königinn Anne.
Der König schlug kräftig auf den Tisch
Daſs erklangen die Schüsseln von Golde.
„Barmherziger Gott im Himmelsthron,
„Laſs Annen nicht sterben, die Holde.“
Zu Rimsted ruht Königinn Anne.
Der König ritt eilig aus Skoneborg,
Ihm folgten dreyhundert Reiter,
Und als er nahe bey Schloſs Redby kam
Ritt er sacht und einsam weiter.
Zu Rimsted ruht Königinn Anne.
Er ritt zum steinernen Thor hinein,
Er band sein Pferd an die Mauer.
Er stieg frisch die steinernen Treppen hinan,
Halb freudig halb voll Trauer.
Zu Rimsted ruht Königinn Anne.
Er streichelt die Wangen ihr, leichenblaſs,
So rosig sonst waren die blassen.
Ach frommer Gott ins Himmelsthron,
Wollst Annen, die Fromme, mir lassen!“
Zu Rimsted ruht Königinn Anne.
„Helft herzige Frauen, ach helfet, helft!
„Ach seht nur die Blasse, die Kalte.
„Betet laut, betet kräftig, betet brünstiglich,
„Daſs Gott mir die Fromme erhalte.“
Zu Rimsted ruht Königinn Anne.
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[78/0098] Der König schlug kräftig auf den Tisch Daſs erklangen die Schüsseln von Golde. „Barmherziger Gott im Himmelsthron, „Laſs Annen nicht sterben, die Holde.“ Zu Rimsted ruht Königinn Anne. Der König ritt eilig aus Skoneborg, Ihm folgten dreyhundert Reiter, Und als er nahe bey Schloſs Redby kam Ritt er sacht und einsam weiter. Zu Rimsted ruht Königinn Anne. Er ritt zum steinernen Thor hinein, Er band sein Pferd an die Mauer. Er stieg frisch die steinernen Treppen hinan, Halb freudig halb voll Trauer. Zu Rimsted ruht Königinn Anne. Er streichelt die Wangen ihr, leichenblaſs, So rosig sonst waren die blassen. Ach frommer Gott ins Himmelsthron, Wollst Annen, die Fromme, mir lassen!“ Zu Rimsted ruht Königinn Anne. „Helft herzige Frauen, ach helfet, helft! „Ach seht nur die Blasse, die Kalte. „Betet laut, betet kräftig, betet brünstiglich, „Daſs Gott mir die Fromme erhalte.“ Zu Rimsted ruht Königinn Anne.

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Zitationshilfe: Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 3. Leipzig, 1802, S. 78. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen03_1802/98>, abgerufen am 22.11.2024.