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Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 3. Leipzig, 1802.

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""Es fliegen die Spuhlen. Das Garn ist ver-
sponnen. --

""Schon rollt sich zum Sprunge die
Natter Schmerz. --

""Die Spuhlen sind ledig, die Fäden verron-
nen. --

""Edward, wir opfern dein halbes
Herz! --

""Das Werk ist vollendet! das Ziel ist ge-
wonnen!""

"Ach säumet, säumt noch! -- Wie? verachtend,
spottend, schnöde,

"Wollt ihr mich lassen, mich? in dieser Jammer-
öde? -- --

"Sieh, sieh im fernen West die Strasse voller
Glanz!

"Sie schmelzen, schwinden hin im luft'gen Wol-
kentanz!

"Schau Snowdon's Gipfel glühn in rosenrothem
Lichte!

"Wer seyd ihr glorievolle blendende Gesichte?
"Ach, schont des Blöden, schont! ach nicht zu rasch,
zu wild

"Umstürmt mich, Zeiten, die der Zukunft Schooss
noch hüllt --

"Heil, Heil, um Arthur fliesst nicht mehr der Sehn-
sucht Thräne!

„„Es fliegen die Spuhlen. Das Garn ist ver-
sponnen. —

„„Schon rollt sich zum Sprunge die
Natter Schmerz. —

„„Die Spuhlen sind ledig, die Fäden verron-
nen. —

„„Edward, wir opfern dein halbes
Herz! —

„„Das Werk ist vollendet! das Ziel ist ge-
wonnen!““

„Ach säumet, säumt noch! — Wie? verachtend,
spottend, schnöde,

„Wollt ihr mich lassen, mich? in dieser Jammer-
öde? — —

„Sieh, sieh im fernen West die Straſse voller
Glanz!

„Sie schmelzen, schwinden hin im luft'gen Wol-
kentanz!

„Schau Snowdon's Gipfel glühn in rosenrothem
Lichte!

„Wer seyd ihr glorievolle blendende Gesichte?
„Ach, schont des Blöden, schont! ach nicht zu rasch,
zu wild

„Umstürmt mich, Zeiten, die der Zukunft Schooſs
noch hüllt —

„Heil, Heil, um Arthur flieſst nicht mehr der Sehn-
sucht Thräne!

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[44/0064] „„Es fliegen die Spuhlen. Das Garn ist ver- sponnen. — „„Schon rollt sich zum Sprunge die Natter Schmerz. — „„Die Spuhlen sind ledig, die Fäden verron- nen. — „„Edward, wir opfern dein halbes Herz! — „„Das Werk ist vollendet! das Ziel ist ge- wonnen!““ „Ach säumet, säumt noch! — Wie? verachtend, spottend, schnöde, „Wollt ihr mich lassen, mich? in dieser Jammer- öde? — — „Sieh, sieh im fernen West die Straſse voller Glanz! „Sie schmelzen, schwinden hin im luft'gen Wol- kentanz! „Schau Snowdon's Gipfel glühn in rosenrothem Lichte! „Wer seyd ihr glorievolle blendende Gesichte? „Ach, schont des Blöden, schont! ach nicht zu rasch, zu wild „Umstürmt mich, Zeiten, die der Zukunft Schooſs noch hüllt — „Heil, Heil, um Arthur flieſst nicht mehr der Sehn- sucht Thräne!

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Zitationshilfe: Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 3. Leipzig, 1802, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen03_1802/64>, abgerufen am 02.05.2024.