Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 3. Leipzig, 1802."O vergiss nicht des Genusses, Chor Sieh, sieh, er blickt und seufzt und blickt,Und blickt und seufzt und blicket wieder. Überwältiget schon von Wein und von sehnender Liebe Sinkt der besiegte Sieger ihr an das schlagende Herz. VI. "Mächtiger greift in der Lyra Gold! "Horch, wie es braust, wie es zürnt, wie es grollt! „O vergiſs nicht des Genusses, Chor Sieh, sieh, er blickt und seufzt und blickt,Und blickt und seufzt und blicket wieder. Überwältiget schon von Wein und von sehnender Liebe Sinkt der besiegte Sieger ihr an das schlagende Herz. VI. „Mächtiger greift in der Lyra Gold! „Horch, wie es braust, wie es zürnt, wie es grollt! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg> <lg> <lg n="6"> <pb facs="#f0052" n="32"/> <l>„O vergiſs nicht des Genusses,</l><lb/> <l>„Nicht des Bechers, nicht des Kusses.</l><lb/> <l>„Thais thront dir lächelnd zur Seiten,</l><lb/> <l>„Geneuſs was dir die Götter bereiten!“</l><lb/> <l>Stürmendes Beyfallgeschrey scholl rings im Kreise der<lb/> Zecher.</l><lb/> <l>Nicht länger mächtig seiner Schmerzen blickte</l><lb/> <l>Der Heros die Heroinn an,</l><lb/> <l>Die süſse Feindinn seiner Ruhe.</l><lb/> <l>Er blickt' und seufzt', und seufzt' und<lb/> blickte,</l><lb/> <l>Und blickt' und seufzt' und blickte wieder.</l><lb/> <l>Übermannet zuletzt von Wein und sehnender Liebe</l><lb/> <l>Sank der besiegte Sieger ihr an die schwellende<lb/> Brust.</l> </lg><lb/> <lg> <head>Chor</head><lb/> <l>Sieh, sieh, er blickt und seufzt und blickt,</l><lb/> <l>Und blickt und seufzt und blicket wieder.</l><lb/> <l>Überwältiget schon von Wein und von sehnender<lb/> Liebe</l><lb/> <l>Sinkt der besiegte Sieger ihr an das schlagende<lb/> Herz.</l> </lg> </lg><lb/> <lg> <head>VI.</head><lb/> <lg n="7"> <l>„Mächtiger greift in der Lyra Gold!</l><lb/> <l>„Horch, wie es braust, wie es zürnt, wie<lb/> es grollt!</l><lb/> </lg> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [32/0052]
„O vergiſs nicht des Genusses,
„Nicht des Bechers, nicht des Kusses.
„Thais thront dir lächelnd zur Seiten,
„Geneuſs was dir die Götter bereiten!“
Stürmendes Beyfallgeschrey scholl rings im Kreise der
Zecher.
Nicht länger mächtig seiner Schmerzen blickte
Der Heros die Heroinn an,
Die süſse Feindinn seiner Ruhe.
Er blickt' und seufzt', und seufzt' und
blickte,
Und blickt' und seufzt' und blickte wieder.
Übermannet zuletzt von Wein und sehnender Liebe
Sank der besiegte Sieger ihr an die schwellende
Brust.
Chor
Sieh, sieh, er blickt und seufzt und blickt,
Und blickt und seufzt und blicket wieder.
Überwältiget schon von Wein und von sehnender
Liebe
Sinkt der besiegte Sieger ihr an das schlagende
Herz.
VI.
„Mächtiger greift in der Lyra Gold!
„Horch, wie es braust, wie es zürnt, wie
es grollt!
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