Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 3. Leipzig, 1802."Die ihr die Unschuld schirmt und schützt, Und nieder von dem Sitz der Ruh, Aus Christus Armen schautest du, Madonne! Es weinte laut der Jungfraun Chor, Und gnädig neigte Gott sein Ohr. O Wonne! Er schalt. Die Höll' entsetzte sich. Die Larven grass und grauerlich Liessen mich. Du, deren Flehn den Sohn bezwang, Madonna, lass mich meinen Dank Dir weinen! Die ihr mein Antlitz nicht beschämt, Des Treuen treulich euch annehmt, Ihr Reinen, Euch soll Biankens Lobgesang, Euch strömen soll Biankens Dank Lebenslang. „Die ihr die Unschuld schirmt und schützt, Und nieder von dem Sitz der Ruh, Aus Christus Armen schautest du, Madonne! Es weinte laut der Jungfraun Chor, Und gnädig neigte Gott sein Ohr. O Wonne! Er schalt. Die Höll' entsetzte sich. Die Larven graſs und grauerlich Lieſsen mich. Du, deren Flehn den Sohn bezwang, Madonna, laſs mich meinen Dank Dir weinen! Die ihr mein Antlitz nicht beschämt, Des Treuen treulich euch annehmt, Ihr Reinen, Euch soll Biankens Lobgesang, Euch strömen soll Biankens Dank Lebenslang. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="1"> <pb facs="#f0244" n="222"/> <l>„Die ihr die Unschuld schirmt und schützt,</l><lb/> <l>„Den Frevler zürnend niederblitzt,</l><lb/> <l>„Erbarmen!</l><lb/> <l>„Ach rettet, rettet! Grimmiglich</l><lb/> <l>„Umgrinsen Höllenlarven mich!</l><lb/> <l>„Rettet mich!“ —</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Und nieder von dem Sitz der Ruh,</l><lb/> <l>Aus Christus Armen schautest du,</l><lb/> <l>Madonne!</l><lb/> <l>Es weinte laut der Jungfraun Chor,</l><lb/> <l>Und gnädig neigte Gott sein Ohr.</l><lb/> <l>O Wonne!</l><lb/> <l>Er schalt. Die Höll' entsetzte sich.</l><lb/> <l>Die Larven graſs und grauerlich</l><lb/> <l>Lieſsen mich.</l><lb/> <l>Du, deren Flehn den Sohn bezwang,</l><lb/> <l>Madonna, laſs mich meinen Dank</l><lb/> <l>Dir weinen!</l><lb/> <l>Die ihr mein Antlitz nicht beschämt,</l><lb/> <l>Des Treuen treulich euch annehmt,</l><lb/> <l>Ihr Reinen,</l><lb/> <l>Euch soll Biankens Lobgesang,</l><lb/> <l>Euch strömen soll Biankens Dank</l><lb/> <l>Lebenslang.</l> </lg><lb/> <l/> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [222/0244]
„Die ihr die Unschuld schirmt und schützt,
„Den Frevler zürnend niederblitzt,
„Erbarmen!
„Ach rettet, rettet! Grimmiglich
„Umgrinsen Höllenlarven mich!
„Rettet mich!“ —
Und nieder von dem Sitz der Ruh,
Aus Christus Armen schautest du,
Madonne!
Es weinte laut der Jungfraun Chor,
Und gnädig neigte Gott sein Ohr.
O Wonne!
Er schalt. Die Höll' entsetzte sich.
Die Larven graſs und grauerlich
Lieſsen mich.
Du, deren Flehn den Sohn bezwang,
Madonna, laſs mich meinen Dank
Dir weinen!
Die ihr mein Antlitz nicht beschämt,
Des Treuen treulich euch annehmt,
Ihr Reinen,
Euch soll Biankens Lobgesang,
Euch strömen soll Biankens Dank
Lebenslang.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |