Den Athem hemmt, Das Herz zerpresst; Wo Scherz und Schwank Und Zitterklang, Und Liebesdrang, Und Liederschwung, Und all was jung, Und warm und zart, Im Eis' erstarrt; Dahin, dahin Bannt mich des Schicksals strenger Sinn.
Doch junges Blut Hat frischen Muth Und leichten Sinn. Mag immerhin Durch Fichtenwälder Und nackte Felder Der Nordsturm rasen, Der Eiswind blasen, Und rings das Meer das Land verglasen -- Ein ewger Süd Wärmt mein Gemüth, Und Joniens Luft, Campaniens Duft, Italiens May Bleibt mir getreu: Und Lüftlein lau,
Den Athem hemmt, Das Herz zerpreſst; Wo Scherz und Schwank Und Zitterklang, Und Liebesdrang, Und Liederschwung, Und all was jung, Und warm und zart, Im Eis' erstarrt; Dahin, dahin Bannt mich des Schicksals strenger Sinn.
Doch junges Blut Hat frischen Muth Und leichten Sinn. Mag immerhin Durch Fichtenwälder Und nackte Felder Der Nordsturm rasen, Der Eiswind blasen, Und rings das Meer das Land verglasen — Ein ewger Süd Wärmt mein Gemüth, Und Joniens Luft, Campaniens Duft, Italiens May Bleibt mir getreu: Und Lüftlein lau,
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Den Athem hemmt,
Das Herz zerpreſst;
Wo Scherz und Schwank
Und Zitterklang,
Und Liebesdrang,
Und Liederschwung,
Und all was jung,
Und warm und zart,
Im Eis' erstarrt;
Dahin, dahin
Bannt mich des Schicksals strenger Sinn.
Doch junges Blut
Hat frischen Muth
Und leichten Sinn.
Mag immerhin
Durch Fichtenwälder
Und nackte Felder
Der Nordsturm rasen,
Der Eiswind blasen,
Und rings das Meer das Land verglasen —
Ein ewger Süd
Wärmt mein Gemüth,
Und Joniens Luft,
Campaniens Duft,
Italiens May
Bleibt mir getreu:
Und Lüftlein lau,
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Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 3. Leipzig, 1802, S. 158. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen03_1802/180>, abgerufen am 16.02.2025.
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