Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 2. Leipzig, 1798.Ihr friedenvollen Felder, Ihr thauberauschten Au'n, Ihr feyerlichen Wälder, Durchweht von heilgem Graun, Umweht, umweht den Müden Mit eurer tiefen Ruh, Und lispelt euren Frieden Dem heissen Schwärmer zu. Auf euren braunen Hayden, Im Busch, im Bruch, am Bach Verschwärmen und vergeuden Den langen Sommertag; Beschirmt von euren Bäumen, Gestreckt auf duftend Moos, Die laue Nacht verträumen -- O neideswerthes Loos! O, nehmt in eure Wonne Den müden Waller auf! Es endet schon die Sonne Den hohen Heldenlauf. Der braune Abend schleyert Den Forst, die Flur, die Fluth. Die matte Schöpfung feyert, Und alles Leben ruht. Ihr friedenvollen Felder, Ihr thauberauschten Au'n, Ihr feyerlichen Wälder, Durchweht von heilgem Graun, Umweht, umweht den Müden Mit eurer tiefen Ruh, Und lispelt euren Frieden Dem heissen Schwärmer zu. Auf euren braunen Hayden, Im Busch, im Bruch, am Bach Verschwärmen und vergeuden Den langen Sommertag; Beschirmt von euren Bäumen, Gestreckt auf duftend Moos, Die laue Nacht verträumen — O neideswerthes Loos! O, nehmt in eure Wonne Den müden Waller auf! Es endet schon die Sonne Den hohen Heldenlauf. Der braune Abend schleyert Den Forst, die Flur, die Fluth. Die matte Schöpfung feyert, Und alles Leben ruht. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <l> <pb facs="#f0071" n="55"/> </l> <lg n="5"> <l>Ihr friedenvollen Felder,</l><lb/> <l>Ihr thauberauschten Au'n,</l><lb/> <l>Ihr feyerlichen Wälder,</l><lb/> <l>Durchweht von heilgem Graun,</l><lb/> <l>Umweht, umweht den Müden</l><lb/> <l>Mit eurer tiefen Ruh,</l><lb/> <l>Und lispelt euren Frieden</l><lb/> <l>Dem heissen Schwärmer zu.</l> </lg><lb/> <lg n="6"> <l>Auf euren braunen Hayden,</l><lb/> <l>Im Busch, im Bruch, am Bach</l><lb/> <l>Verschwärmen und vergeuden</l><lb/> <l>Den langen Sommertag;</l><lb/> <l>Beschirmt von euren Bäumen,</l><lb/> <l>Gestreckt auf duftend Moos,</l><lb/> <l>Die laue Nacht verträumen —</l><lb/> <l>O neideswerthes Loos!</l> </lg><lb/> <lg n="7"> <l>O, nehmt in eure Wonne</l><lb/> <l>Den müden Waller auf!</l><lb/> <l>Es endet schon die Sonne</l><lb/> <l>Den hohen Heldenlauf.</l><lb/> <l>Der braune Abend schleyert</l><lb/> <l>Den Forst, die Flur, die Fluth.</l><lb/> <l>Die matte Schöpfung feyert,</l><lb/> <l>Und alles Leben ruht.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [55/0071]
Ihr friedenvollen Felder,
Ihr thauberauschten Au'n,
Ihr feyerlichen Wälder,
Durchweht von heilgem Graun,
Umweht, umweht den Müden
Mit eurer tiefen Ruh,
Und lispelt euren Frieden
Dem heissen Schwärmer zu.
Auf euren braunen Hayden,
Im Busch, im Bruch, am Bach
Verschwärmen und vergeuden
Den langen Sommertag;
Beschirmt von euren Bäumen,
Gestreckt auf duftend Moos,
Die laue Nacht verträumen —
O neideswerthes Loos!
O, nehmt in eure Wonne
Den müden Waller auf!
Es endet schon die Sonne
Den hohen Heldenlauf.
Der braune Abend schleyert
Den Forst, die Flur, die Fluth.
Die matte Schöpfung feyert,
Und alles Leben ruht.
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