Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 2. Leipzig, 1798.Von der Accorde Fluthen ergriffen, erbebet des Menschen Zartbesaitetes Herz hinter der wölbenden Brust. Siehe, die Bebungen schwellen zu Lauten, die Laute zur Rede! Horch, in süssem Gesang säuselt die Rede dahin! Welcher Finger berührt die Harmonikaglocken der Schöpfung? Welchem beseelenden Hauch zittern die Sai- ten des All? Grosser Harfner, dir tönt der Welten feyrender Hymnus! Hauchender Odem, dir schwillt heisser und höher das Herz. Sey mein Leben ein tönendes Lied! Im Päan der Sphären Schmelz' es, ein reiner Accord, sanft und melodisch dahin! Von der Accorde Fluthen ergriffen, erbebet des Menschen Zartbesaitetes Herz hinter der wölbenden Brust. Siehe, die Bebungen schwellen zu Lauten, die Laute zur Rede! Horch, in süssem Gesang säuselt die Rede dahin! Welcher Finger berührt die Harmonikaglocken der Schöpfung? Welchem beseelenden Hauch zittern die Sai- ten des All? Grosser Harfner, dir tönt der Welten feyrender Hymnus! Hauchender Odem, dir schwillt heisser und höher das Herz. Sey mein Leben ein tönendes Lied! Im Päan der Sphären Schmelz' es, ein reiner Accord, sanft und melodisch dahin! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <l> <pb facs="#f0320" n="300"/> </l> <lg n="3"> <l>Von der Accorde Fluthen ergriffen, erbebet des</l><lb/> <l>Menschen</l><lb/> <l>Zartbesaitetes Herz hinter der wölbenden</l><lb/> <l>Brust.</l><lb/> <l>Siehe, die Bebungen schwellen zu Lauten, die Laute</l><lb/> <l>zur Rede!</l><lb/> <l>Horch, in süssem Gesang säuselt die Rede</l><lb/> <l>dahin!</l><lb/> <l>Welcher Finger berührt die Harmonikaglocken der</l><lb/> <l>Schöpfung?</l><lb/> <l>Welchem beseelenden Hauch zittern die Sai-</l><lb/> <l>ten des All?</l><lb/> <l>Grosser Harfner, dir tönt der Welten feyrender</l><lb/> <l>Hymnus!</l><lb/> <l>Hauchender Odem, dir schwillt heisser und</l><lb/> <l>höher das Herz.</l><lb/> <l>Sey mein Leben ein tönendes Lied! Im Päan der</l><lb/> <l>Sphären</l><lb/> <l>Schmelz' es, ein reiner Accord, sanft und</l><lb/> <l>melodisch dahin!</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [300/0320]
Von der Accorde Fluthen ergriffen, erbebet des
Menschen
Zartbesaitetes Herz hinter der wölbenden
Brust.
Siehe, die Bebungen schwellen zu Lauten, die Laute
zur Rede!
Horch, in süssem Gesang säuselt die Rede
dahin!
Welcher Finger berührt die Harmonikaglocken der
Schöpfung?
Welchem beseelenden Hauch zittern die Sai-
ten des All?
Grosser Harfner, dir tönt der Welten feyrender
Hymnus!
Hauchender Odem, dir schwillt heisser und
höher das Herz.
Sey mein Leben ein tönendes Lied! Im Päan der
Sphären
Schmelz' es, ein reiner Accord, sanft und
melodisch dahin!
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Zitationshilfe: | Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 2. Leipzig, 1798, S. 300. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen02_1798/320>, abgerufen am 16.02.2025. |