Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 2. Leipzig, 1798.Gedenke mein, wenn du empor Zum Morgenhimmel blickest, Und in des Abends grauem Flor In süssen Schlummer nickest. Denk öfter an mein fernes Land, An meine Hochgestade, An Wittow's meerumrauschten Strand Und traute Uferpfade. Denk öfter an den Schattengang In meinem stillen Garten, Wo wir manch einsam Stündlein lang In holder Dämmrung harrten. Denk, wie wir öfter Hand in Hand Hoch auf Arkona ruhten. Wie klang der hochgebirgte Strand! Wie donnerten die Fluthen! Gedenk' an mich. Doch öfter noch Gedenk' an Freundin Tugend; Ihr Arm ist sanft, und süss ihr Joch, Und hold ist sie der Jugend. Gedenke mein, wenn du empor Zum Morgenhimmel blickest, Und in des Abends grauem Flor In süssen Schlummer nickest. Denk öfter an mein fernes Land, An meine Hochgestade, An Wittow's meerumrauschten Strand Und traute Uferpfade. Denk öfter an den Schattengang In meinem stillen Garten, Wo wir manch einsam Stündlein lang In holder Dämmrung harrten. Denk, wie wir öfter Hand in Hand Hoch auf Arkona ruhten. Wie klang der hochgebirgte Strand! Wie donnerten die Fluthen! Gedenk' an mich. Doch öfter noch Gedenk' an Freundin Tugend; Ihr Arm ist sanft, und süss ihr Joch, Und hold ist sie der Jugend. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <l> <pb facs="#f0285" n="267"/> </l> <lg n="3"> <l>Gedenke mein, wenn du empor</l><lb/> <l>Zum Morgenhimmel blickest,</l><lb/> <l>Und in des Abends grauem Flor</l><lb/> <l>In süssen Schlummer nickest.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Denk öfter an mein fernes Land,</l><lb/> <l>An meine Hochgestade,</l><lb/> <l>An Wittow's meerumrauschten Strand</l><lb/> <l>Und traute Uferpfade.</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l>Denk öfter an den Schattengang</l><lb/> <l>In meinem stillen Garten,</l><lb/> <l>Wo wir manch einsam Stündlein lang</l><lb/> <l>In holder Dämmrung harrten.</l> </lg><lb/> <lg n="6"> <l>Denk, wie wir öfter Hand in Hand</l><lb/> <l>Hoch auf Arkona ruhten.</l><lb/> <l>Wie klang der hochgebirgte Strand!</l><lb/> <l>Wie donnerten die Fluthen!</l> </lg><lb/> <lg n="7"> <l>Gedenk' an mich. Doch öfter noch</l><lb/> <l>Gedenk' an Freundin Tugend;</l><lb/> <l>Ihr Arm ist sanft, und süss ihr Joch,</l><lb/> <l>Und hold ist sie der Jugend.</l> </lg><lb/> <l> </l> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [267/0285]
Gedenke mein, wenn du empor
Zum Morgenhimmel blickest,
Und in des Abends grauem Flor
In süssen Schlummer nickest.
Denk öfter an mein fernes Land,
An meine Hochgestade,
An Wittow's meerumrauschten Strand
Und traute Uferpfade.
Denk öfter an den Schattengang
In meinem stillen Garten,
Wo wir manch einsam Stündlein lang
In holder Dämmrung harrten.
Denk, wie wir öfter Hand in Hand
Hoch auf Arkona ruhten.
Wie klang der hochgebirgte Strand!
Wie donnerten die Fluthen!
Gedenk' an mich. Doch öfter noch
Gedenk' an Freundin Tugend;
Ihr Arm ist sanft, und süss ihr Joch,
Und hold ist sie der Jugend.
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