Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 2. Leipzig, 1798.Theano. O Theon, du mein Stolz und meine Habe, O du, des Himmels letzte, beste Gabe, O du, mein zweytes und mein bessres Ich, Was hätt' ich, und was wär' ich ohne dich! O Theon, Theon, wenn ich dich verlöre! Vergib, Geliebter, der besorgten Zähre! Zu selig bin ich, um mich recht zu freun! Ach, dürften Staubgeborne selig seyn! Theon. Umarme mich, Geliebte. Liebe, Liebe Regiert des grossen Alles Kunstgetriebe, Und jenseit jener Wolken wohnt ein Geist, Den unsre Lieb' und unsre Wonne preist. Umarme mich, Theano! Gott der Liebe Genehmiget die tugendhaften Triebe. Sey ruhig, Traute! Unsre Wonne preist, Und unsre Liebe freut den guten Geist. Theano. O Theon, du mein Stolz und meine Habe, O du, des Himmels letzte, beste Gabe, O du, mein zweytes und mein bessres Ich, Was hätt' ich, und was wär' ich ohne dich! O Theon, Theon, wenn ich dich verlöre! Vergib, Geliebter, der besorgten Zähre! Zu selig bin ich, um mich recht zu freun! Ach, dürften Staubgeborne selig seyn! Theon. Umarme mich, Geliebte. Liebe, Liebe Regiert des grossen Alles Kunstgetriebe, Und jenseit jener Wolken wohnt ein Geist, Den unsre Lieb' und unsre Wonne preist. Umarme mich, Theano! Gott der Liebe Genehmiget die tugendhaften Triebe. Sey ruhig, Traute! Unsre Wonne preist, Und unsre Liebe freut den guten Geist. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <l> <pb facs="#f0254" n="236"/> </l> <lg n="19"> <l><hi rendition="#g">Theano</hi>.</l><lb/> <l>O <hi rendition="#g">Theon</hi>, du mein Stolz und meine Habe,</l><lb/> <l>O du, des Himmels letzte, beste Gabe,</l><lb/> <l>O du, mein zweytes und mein bessres Ich,</l><lb/> <l>Was hätt' ich, und was wär' ich ohne dich!</l> </lg><lb/> <lg n="20"> <l>O Theon, Theon, wenn ich dich verlöre!</l><lb/> <l>Vergib, Geliebter, der besorgten Zähre!</l><lb/> <l>Zu selig bin ich, um mich recht zu freun!</l><lb/> <l>Ach, dürften Staubgeborne selig seyn!</l> </lg><lb/> <lg n="21"> <l><hi rendition="#g">Theon</hi>.</l><lb/> <l>Umarme mich, Geliebte. Liebe, Liebe</l><lb/> <l>Regiert des grossen Alles Kunstgetriebe,</l><lb/> <l>Und jenseit jener Wolken wohnt ein Geist,</l><lb/> <l>Den unsre Lieb' und unsre Wonne preist.</l> </lg><lb/> <lg n="22"> <l>Umarme mich, Theano! Gott der Liebe</l><lb/> <l>Genehmiget die tugendhaften Triebe.</l><lb/> <l>Sey ruhig, Traute! Unsre Wonne preist,</l><lb/> <l>Und unsre Liebe freut den guten Geist.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [236/0254]
Theano.
O Theon, du mein Stolz und meine Habe,
O du, des Himmels letzte, beste Gabe,
O du, mein zweytes und mein bessres Ich,
Was hätt' ich, und was wär' ich ohne dich!
O Theon, Theon, wenn ich dich verlöre!
Vergib, Geliebter, der besorgten Zähre!
Zu selig bin ich, um mich recht zu freun!
Ach, dürften Staubgeborne selig seyn!
Theon.
Umarme mich, Geliebte. Liebe, Liebe
Regiert des grossen Alles Kunstgetriebe,
Und jenseit jener Wolken wohnt ein Geist,
Den unsre Lieb' und unsre Wonne preist.
Umarme mich, Theano! Gott der Liebe
Genehmiget die tugendhaften Triebe.
Sey ruhig, Traute! Unsre Wonne preist,
Und unsre Liebe freut den guten Geist.
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