Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 2. Leipzig, 1798.Einzelne Stimmen. Pilger in der Trennung Thalen, Waller zwischen Todtenmaalen, Staubgeborne, trauert nicht! Durch der Trennung schwarze Trauer, Durch des Hades düstre Schauer, Schimmert nieerlöschend Licht. Und in dieses Lichtes Strahlen, Und in unsern Friedensthalen Schwinden alle Lebenswehn. Thränen, die den Todten flossen, Thränen, Trennung, dir vergossen, Fliessen hier dem Wiedersehn. Wiedersehen, Wiederschauen Derer, die des Grabes Grauen, Die des Schicksals Strenge schied; Wiederfinden, Wiedergrüssen, Innigs Geist in Geist - zerfliessen, Deine Wonne singt kein Lied. Deine Wonn' ist überschwenglich, Rein und süss und unvergänglich, Wie der Gottheit Seligkeit! Ewigjung, wie Himmelslenze, Gränzet sie mit Weltengränze, Endet sie mit Ewigkeit. Einzelne Stimmen. Pilger in der Trennung Thalen, Waller zwischen Todtenmaalen, Staubgeborne, trauert nicht! Durch der Trennung schwarze Trauer, Durch des Hades düstre Schauer, Schimmert nieerlöschend Licht. Und in dieses Lichtes Strahlen, Und in unsern Friedensthalen Schwinden alle Lebenswehn. Thränen, die den Todten flossen, Thränen, Trennung, dir vergossen, Fliessen hier dem Wiedersehn. Wiedersehen, Wiederschauen Derer, die des Grabes Grauen, Die des Schicksals Strenge schied; Wiederfinden, Wiedergrüssen, Innigs Geist in Geist - zerfliessen, Deine Wonne singt kein Lied. Deine Wonn' ist überschwenglich, Rein und süss und unvergänglich, Wie der Gottheit Seligkeit! Ewigjung, wie Himmelslenze, Gränzet sie mit Weltengränze, Endet sie mit Ewigkeit. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <l> <pb facs="#f0199" n="181"/> </l> <lg n="36"> <l><hi rendition="#g">Einzelne Stimmen</hi>.</l><lb/> <l>Pilger in der Trennung Thalen,</l><lb/> <l>Waller zwischen Todtenmaalen,</l><lb/> <l>Staubgeborne, trauert nicht!</l><lb/> <l>Durch der Trennung schwarze Trauer,</l><lb/> <l>Durch des Hades düstre Schauer,</l><lb/> <l>Schimmert nieerlöschend Licht.</l> </lg><lb/> <lg n="37"> <l>Und in dieses Lichtes Strahlen,</l><lb/> <l>Und in unsern Friedensthalen</l><lb/> <l>Schwinden alle Lebenswehn.</l><lb/> <l>Thränen, die den Todten flossen,</l><lb/> <l>Thränen, Trennung, dir vergossen,</l><lb/> <l>Fliessen hier dem Wiedersehn.</l> </lg><lb/> <lg n="38"> <l>Wiedersehen, Wiederschauen</l><lb/> <l>Derer, die des Grabes Grauen,</l><lb/> <l>Die des Schicksals Strenge schied;</l><lb/> <l>Wiederfinden, Wiedergrüssen,</l><lb/> <l>Innigs Geist in Geist - zerfliessen,</l><lb/> <l>Deine Wonne singt kein Lied.</l> </lg><lb/> <lg n="39"> <l>Deine Wonn' ist überschwenglich,</l><lb/> <l>Rein und süss und unvergänglich,</l><lb/> <l>Wie der Gottheit Seligkeit!</l><lb/> <l>Ewigjung, wie Himmelslenze,</l><lb/> <l>Gränzet sie mit Weltengränze,</l><lb/> <l>Endet sie mit Ewigkeit.</l> </lg><lb/> <l> </l> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [181/0199]
Einzelne Stimmen.
Pilger in der Trennung Thalen,
Waller zwischen Todtenmaalen,
Staubgeborne, trauert nicht!
Durch der Trennung schwarze Trauer,
Durch des Hades düstre Schauer,
Schimmert nieerlöschend Licht.
Und in dieses Lichtes Strahlen,
Und in unsern Friedensthalen
Schwinden alle Lebenswehn.
Thränen, die den Todten flossen,
Thränen, Trennung, dir vergossen,
Fliessen hier dem Wiedersehn.
Wiedersehen, Wiederschauen
Derer, die des Grabes Grauen,
Die des Schicksals Strenge schied;
Wiederfinden, Wiedergrüssen,
Innigs Geist in Geist - zerfliessen,
Deine Wonne singt kein Lied.
Deine Wonn' ist überschwenglich,
Rein und süss und unvergänglich,
Wie der Gottheit Seligkeit!
Ewigjung, wie Himmelslenze,
Gränzet sie mit Weltengränze,
Endet sie mit Ewigkeit.
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