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Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 2. Leipzig, 1798.

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Wann erdonnern alle Festen,
Wann erblitzen Ost und Westen,
Halte fest dich, fest an mich!
Pole schwanken, Achsen splittern,
Erden taumeln, Himmel schüttern --
Meine Rechte stützet dich;
Gottes Rechte meine Rechte!
Unbesiegte, ungeschwächte,
Hehre Kraft, Religion!
Weihe, Himmelsbothin, weihe
Mich und meine Vielgetreue
Dir zur Tochter, dir zum Sohn!
Mit der schirmenden Egiden
Sicher' unsrer Tage Frieden,
Läuter' unsre Leidenschaft,
Schatt' uns in der Mittagsschwüle,
Wärm' uns in der Winterkühle,
Flügle uns zu That und Kraft!
In des Lebens furchtbarn Engen,
Wenn uns Welt und Schicksal drängen,
Schwinge deinen weissen Stab.
Zeig' uns über Sonn' und Sternen
Jene lichten, weiten Fernen,
Sonder Sorgen, Gram und Grab.

Wann erdonnern alle Festen,
Wann erblitzen Ost und Westen,
Halte fest dich, fest an mich!
Pole schwanken, Achsen splittern,
Erden taumeln, Himmel schüttern —
Meine Rechte stützet dich;
Gottes Rechte meine Rechte!
Unbesiegte, ungeschwächte,
Hehre Kraft, Religion!
Weihe, Himmelsbothin, weihe
Mich und meine Vielgetreue
Dir zur Tochter, dir zum Sohn!
Mit der schirmenden Egiden
Sicher' unsrer Tage Frieden,
Läuter' unsre Leidenschaft,
Schatt' uns in der Mittagsschwüle,
Wärm' uns in der Winterkühle,
Flügle uns zu That und Kraft!
In des Lebens furchtbarn Engen,
Wenn uns Welt und Schicksal drängen,
Schwinge deinen weissen Stab.
Zeig' uns über Sonn' und Sternen
Jene lichten, weiten Fernen,
Sonder Sorgen, Gram und Grab.

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[138/0154] Wann erdonnern alle Festen, Wann erblitzen Ost und Westen, Halte fest dich, fest an mich! Pole schwanken, Achsen splittern, Erden taumeln, Himmel schüttern — Meine Rechte stützet dich; Gottes Rechte meine Rechte! Unbesiegte, ungeschwächte, Hehre Kraft, Religion! Weihe, Himmelsbothin, weihe Mich und meine Vielgetreue Dir zur Tochter, dir zum Sohn! Mit der schirmenden Egiden Sicher' unsrer Tage Frieden, Läuter' unsre Leidenschaft, Schatt' uns in der Mittagsschwüle, Wärm' uns in der Winterkühle, Flügle uns zu That und Kraft! In des Lebens furchtbarn Engen, Wenn uns Welt und Schicksal drängen, Schwinge deinen weissen Stab. Zeig' uns über Sonn' und Sternen Jene lichten, weiten Fernen, Sonder Sorgen, Gram und Grab.

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Zitationshilfe: Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 2. Leipzig, 1798, S. 138. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen02_1798/154>, abgerufen am 24.11.2024.