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Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 2. Leipzig, 1798.

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Jedes Wölkchen, licht und schön,
Däucht uns deiner Locken Kräuseln;
Jedes Lüftchens leises Wehn
Dünkt uns deiner Stimme Säuseln;
Jeder Glanz, der uns umwallt,
Dünkt uns deine Lichtgestalt.
O, von deinem Stern herab
Schau auf die verwaisten Töchter!
Freundlich schau' auf uns herab,
Sey uns Schutzgeist, sey uns Wächter,
Auf der Reise durch diess Land
Voller Thränen, Traum und Tand!
Lispl' uns Muth und Tröstung zu!
Kräft'ge unsre Rosenjugend,
Dass wir klimmen treu, wie du,
Auf der Felsenbahn der Tugend
Zu den Glaubens Sonnenhöhn,
Und dereinst dich wiedersehn!
Wiedersehn, ach, Wiedersehn
In des Himmels Lenzgefilde --
Komm Gedank', elysisch schön,
Komm in deiner Huld und Milde,
Kühle freundlich unsern Schmerz,
Heile sanft das wunde Herz!

Jedes Wölkchen, licht und schön,
Däucht uns deiner Locken Kräuseln;
Jedes Lüftchens leises Wehn
Dünkt uns deiner Stimme Säuseln;
Jeder Glanz, der uns umwallt,
Dünkt uns deine Lichtgestalt.
O, von deinem Stern herab
Schau auf die verwaisten Töchter!
Freundlich schau' auf uns herab,
Sey uns Schutzgeist, sey uns Wächter,
Auf der Reise durch diess Land
Voller Thränen, Traum und Tand!
Lispl' uns Muth und Tröstung zu!
Kräft'ge unsre Rosenjugend,
Dass wir klimmen treu, wie du,
Auf der Felsenbahn der Tugend
Zu den Glaubens Sonnenhöhn,
Und dereinst dich wiedersehn!
Wiedersehn, ach, Wiedersehn
In des Himmels Lenzgefilde —
Komm Gedank', elysisch schön,
Komm in deiner Huld und Milde,
Kühle freundlich unsern Schmerz,
Heile sanft das wunde Herz!

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[134/0150] Jedes Wölkchen, licht und schön, Däucht uns deiner Locken Kräuseln; Jedes Lüftchens leises Wehn Dünkt uns deiner Stimme Säuseln; Jeder Glanz, der uns umwallt, Dünkt uns deine Lichtgestalt. O, von deinem Stern herab Schau auf die verwaisten Töchter! Freundlich schau' auf uns herab, Sey uns Schutzgeist, sey uns Wächter, Auf der Reise durch diess Land Voller Thränen, Traum und Tand! Lispl' uns Muth und Tröstung zu! Kräft'ge unsre Rosenjugend, Dass wir klimmen treu, wie du, Auf der Felsenbahn der Tugend Zu den Glaubens Sonnenhöhn, Und dereinst dich wiedersehn! Wiedersehn, ach, Wiedersehn In des Himmels Lenzgefilde — Komm Gedank', elysisch schön, Komm in deiner Huld und Milde, Kühle freundlich unsern Schmerz, Heile sanft das wunde Herz!

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Zitationshilfe: Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 2. Leipzig, 1798, S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen02_1798/150>, abgerufen am 29.03.2024.