Die Welten wägt, und Himmelssphären wälzt, Der Erde nie enthüllte Schooss durchwirkt, Im Frühling Millionen Keime schafft, Die Keime schwellt durch heisse Sommergluth, Mit ihren Früchten uns im Herbste speist, Und stürmend dann das Jahr in Schlummer wiegt.
Vernimm es, du Natur! Ihr Leben all, Vernehmts, so weit der Himmel euch umspannt! Vereint euch, anzubeten! Flammend steig', Und lodernd euer Loblied himmelan!
Die ihr den Hayn durchflistert, flistert ihm, Ihr Abendlüftchen, leises Lob! Er ists, Dess Geist in eurer frischen Kühle weht. Erzählt von ihm dem ahndungsvollen Hayn! Erzählt dem Fichtenwald, der übern Fels Hochrauschend braune Schauerschatten wirft.
Ihr, deren kühnre Stimme ferne tönt, Die ihr die Welt in Schrecken brüllt; empor, Ihr Stürm', empor schwingt euer wildes Lied Zu Dem, der euch die Macht zu toben gab.
Preist ihn, ihr Flüsse! Bächlein, bang und scheu, Verschweigt sein Lob dem stillen Wandrer nicht! Ihr Ströme, königlich und stolz und wild, Ihr sanftern Wellen, die ihr durch das Thal
Die Welten wägt, und Himmelssphären wälzt, Der Erde nie enthüllte Schooſs durchwirkt, Im Frühling Millionen Keime schafft, Die Keime schwellt durch heiſse Sommergluth, Mit ihren Früchten uns im Herbste speist, Und stürmend dann das Jahr in Schlummer wiegt.
Vernimm es, du Natur! Ihr Leben all, Vernehmts, so weit der Himmel euch umspannt! Vereint euch, anzubeten! Flammend steig', Und lodernd euer Loblied himmelan!
Die ihr den Hayn durchflistert, flistert ihm, Ihr Abendlüftchen, leises Lob! Er ists, Deſs Geist in eurer frischen Kühle weht. Erzählt von ihm dem ahndungsvollen Hayn! Erzählt dem Fichtenwald, der übern Fels Hochrauschend braune Schauerschatten wirft.
Ihr, deren kühnre Stimme ferne tönt, Die ihr die Welt in Schrecken brüllt; empor, Ihr Stürm', empor schwingt euer wildes Lied Zu Dem, der euch die Macht zu toben gab.
Preist ihn, ihr Flüsse! Bächlein, bang und scheu, Verschweigt sein Lob dem stillen Wandrer nicht! Ihr Ströme, königlich und stolz und wild, Ihr sanftern Wellen, die ihr durch das Thal
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Die Welten wägt, und Himmelssphären wälzt,
Der Erde nie enthüllte Schooſs durchwirkt,
Im Frühling Millionen Keime schafft,
Die Keime schwellt durch heiſse Sommergluth,
Mit ihren Früchten uns im Herbste speist,
Und stürmend dann das Jahr in Schlummer wiegt.
Vernimm es, du Natur! Ihr Leben all,
Vernehmts, so weit der Himmel euch umspannt!
Vereint euch, anzubeten! Flammend steig',
Und lodernd euer Loblied himmelan!
Die ihr den Hayn durchflistert, flistert ihm,
Ihr Abendlüftchen, leises Lob! Er ists,
Deſs Geist in eurer frischen Kühle weht.
Erzählt von ihm dem ahndungsvollen Hayn!
Erzählt dem Fichtenwald, der übern Fels
Hochrauschend braune Schauerschatten wirft.
Ihr, deren kühnre Stimme ferne tönt,
Die ihr die Welt in Schrecken brüllt; empor,
Ihr Stürm', empor schwingt euer wildes Lied
Zu Dem, der euch die Macht zu toben gab.
Preist ihn, ihr Flüsse! Bächlein, bang und scheu,
Verschweigt sein Lob dem stillen Wandrer nicht!
Ihr Ströme, königlich und stolz und wild,
Ihr sanftern Wellen, die ihr durch das Thal
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Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen01_1798/86>, abgerufen am 22.07.2024.
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